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Salamitaktik

Salamitaktik

Titel: Salamitaktik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf H. Dorweiler
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wir bei der Wahrheit bleiben.«
    Schlaicher löschte über sein Handy alle Aufnahmen aus dem Zentralspeicher, die bei ihrem Eintreffen zusammen mit Mario und Irfan aufgezeichnet worden waren. Die Ankunft der Bulgaren und die beginnende Schießerei ließ er drin, löschte aber wieder ab dem Moment, in dem Irfan nach draußen gelaufen war. Schlaicher wollte gerade das Handy wegstecken, als ihm einfiel, dass es noch etwas zu tun gab. Er ließ das Smartphone wählen.
    Â»Rainer, bisch du’s?«
    Â»Erwin. Ja, alles in Ordnung. Bleib, wo du bist, ruf niemanden an. Ich muss auflegen.«
    Â»Ist hier jemand?«, schallte es vom Eingang her durch die Halle.
    Â»Hilfe! Hier oben!«, rief eine Frauenstimme. Es war die von Emanuelle Lefèvre. Schlaicher hatte sie vollkommen vergessen.
    Â»Wir sind hier hinten«, rief Schlaicher. »Können wir herauskommen?«
    Â»Waffen weg und Hände über den Kopf. Treten Sie einzeln in unser Sichtfeld. Machen Sie keine schnellen Bewegungen und auch sonst keine Dummheiten«, ließ die sehr markante Stimme von draußen hören, diesmal schon ein gutes Stück näher.
    Â»Die gefährlichen Typen sind alle tot. Ich heiße Rainer Maria Schlaicher. Ich bin ein Bekannter von Kommissar Hanspeter Schlageter von der Kripo.«
    Â»Jaja, kommen Sie nur raus.«
    Schlaicher schaute die anderen an. Martina hatte Angst, dass einem der Polizisten der Finger zu locker am Abzug liegen könnte, das sah er ihr deutlich an. Sie machte einen Schritt auf ihn zu, nahm seine Hände, blickte ihm direkt in die Augen und flüsterte: »Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben.«
    In Schlaichers Kopf drehte sich alles. Er schien nach vorne zu kippen, sie auch, und schließlich trafen sich ihre Lippen.
    Â»Hey, was ist da los? Kommen Sie!«
    Schlaicher ließ von Martina ab und sagte: »Bis gleich.« Viel lauter rief er: »Ich hoffe, Sie haben sich unter Kontrolle. Ich will nicht, dass irgendjemand abdrückt. Ich komme jetzt raus.« Er legte die Hände hinter den Kopf, wie man das aus amerikanischen Filmen kannte, schob sich an den Kisten vorbei und trat aus der Tür. Aus nahezu jeder Richtung starrten ihn die Mündungen der verschiedensten Schusswaffen an.
    Ein paar Sekunden später wurde Schlaicher von zwei Männern mit schusssicheren Westen zu Boden geworfen und durchsucht. Das Handy verschwand sofort.
    * * *
    Als per Funk nach ihm gefragt wurde, drückte Schlageter den Sprechknopf.
    Â»Wir haben hier einen Siegfried, Cäsar, Heinrich, Ludwig, Anton, Ida, Cäsar, Heinrich, Emil, Richard. Er sagt er kennt sie.«
    Schlageter sah Helbach zusammenzucken.
    Â»Sagen Sie nicht, dass ausgerechnet er der Beteiligte ist!«
    Â»Positiv.«
    Er hätte es wissen müssen. »Er ist eigentlich harmlos, auch wenn er gehörig nerven kann«, knurrte er in das Funkgerät. »Tun Sie ihm nichts. Wir sind in ein paar Minuten da.«
    * * *
    Einer der Polizisten beugte sich über Schlaicher, der noch immer auf dem Rücken lag.
    Â»Sie können aufstehen. Wir haben eben mit Schlageter gesprochen. Er bestätigt, Sie zu kennen.«
    Er half ihm auf und meinte: »Schlageter hat gesagt, Sie seien harmlos. Wenn ich mich hier so umschaue, frage ich mich allerdings, ob er damit nicht vielleicht falschliegen könnte. Was war hier los, verdammt noch mal?«
    Â»Diese Typen habe meine Freundin und ihre Mitarbeiterin gekidnapped. Mein Mitarbeiter und ich haben versucht, sie zu befreien«, erklärte Schlaicher. »Dann kamen die Entführer zurück.«
    Â»Woher hatten Sie die Waffen, um die fertigzumachen?«, fragte der Beamte streng.
    Â»Schauen Sie mal in den Lagerraum. Der ist bis fast unter die Decke voll mit Waffen und Munition.
    Als Nächstes kam Martina heraus, die von zwei Beamtinnen durchsucht wurde. Weng folgte.
    Â»Hey!«, rief eine der Polizistinnen. »Ich kenne die Frau. Das ist meine MA -Trainerin.«
    Der Polizist, der bei Schlageter und Martina stand, nickte kritisch. Auch Weng wurde durchsucht und durfte sich zu ihnen gesellen.
    Lutz war der Letzte. »Nicht erschrecken, Freunde! Das Blut ist nicht von mir«, rief er.
    * * *
    Tatsächlich war nicht nur Schlaicher an der Schießerei beteiligt gewesen, auch Martina Holzhausen stand vor der Halle. Sie hielten sich an den Händen. Schlageter bemerkte zwei weitere Personen, von denen er die Frau als

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