Salat macht dick

nur…na ja…eben Kohlsuppe. Das von mir entwickelte Programm ist aber keine Diät, sondern ein Ernährungsprogramm für eine gesunde Lebensweise. Deshalb bietet es keine Zauberformel zur Gewichtsabnahme an. Dennoch beinhaltet es eine goldene Regel, die ebenso einfach wie wirkungsvoll ist: Nehmen Sie bei jeder Mahlzeit eine Kombination aus Protein und Kohlenhydraten zu sich. Dies ist die effektivste Möglichkeit zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels mithilfe der Nahrung (abgesehen von der Möglichkeit, sich den glykämischen Index der einzelnen Nahrungsmittel einzuprägen). Wenn Sie diese einfache Regel bei jeder Mahlzeit beherzigen, werden Sie die gewünschten Ergebnisse erzielen.
    Das Ende des »Keine Kohlenhydrate«-Mythos
    Unsere Nahrung enthält drei wichtige Nährstoffe, die zugleich Energielieferanten sind: Protein, Kohlenhydrate und Fette. Sie werden auch als Makronährstoffe bezeichnet. Unser Körper spaltet diese Makronährstoffe in lebenserhaltende Energie auf, die von unseren Zellen genutzt wird. Aber das ist noch nicht alles, was wir brauchen. Wir müssen auch Vitamine und Mineralien (Mikronährstoffe) zu uns nehmen, damit unser Körper funktioniert. Doch aus Mikronährstoffen erhalten wir keine Energie. Nur aus Protein, Kohlenhydraten und Fetten gewinnt unser Körper lebenserhaltende Energie.
    Wir wissen inzwischen, dass die Kohlenhydrate in unserem Körper in Glukose umgewandelt werden, die wiederum vom FettEx-Service (Insulin) zugestellt wird. Ein Teil der Glukose zirkuliert mit dem Blut und wird von den Zellen sofort als Energie aufgenommen; ein anderer Teil wird in Glykogen umgesetzt, die Form der Glukose, die in den Muskeln und der Leber gespeichert wird. Was dann noch übrig bleibt, wird in Form von Fett gespeichert– das ist es, was uns zunehmen lässt.
    Leider reduzieren viele Menschen die gesamte Ernährungslehre auf zwei Wörter: keine Kohlenhydrate. Und diese Menschen haben sogar Recht: Durch den Verzicht auf Kohlenhydrate verlieren sie wirklich Fett– allerdings zusammen mit Muskelgewebe und ihrem seelischen Wohlbefinden.
    Was passiert mit jemandem, der sich das Mantra »Keine Kohlenhydrate« zu Eigen macht? Er hat dreimal pro Tag einen Hungerast und stopft sich abends mit Süßigkeiten voll. Er empfindet extreme Gelüste nach Keksen und steht mitten in der Nacht auf, um welche zu essen. Der Körper braucht Kohlenhydrate, ganz gleich, woher sie stammen. Früher oder später siegt der Körper und bekommt seine– meistens besonders große– Dosis Kohlenhydrate.
    Sehen wir uns ein weiteres Beispiel dafür an, wie der Körper im Alltag reagiert. Wenn wir uns besonders gesundheitsbewusst ernähren wollen, trinken wir zum Frühstück ein großes Glas Orangensaft. Doch wenn man den Orangensaft (ein zuckerreiches Kohlenhydrat) auf nüchternen Magen trinkt, steigt der Blutzuckerspiegel schnell an– Insulin wird ins Blut freigesetzt. Wir fühlen uns energiegeladen, weil Glukose im System zirkuliert, die das Gehirn versorgt, aber dieser rasche Anstieg hält nicht lange an. Nach zwei Stunden fühlen wir uns hungrig und erschöpft. Wir geraten in einen Zustand, den man als »Gehirnvernebelung« bezeichnen könnte und der nur von einer Konditorei-Verkäuferin behoben werden kann. Wenn wir die Kaffeepause verpassen, ist Vorsicht geboten! Gegen 11.00Uhr setzt unser Körper Adrenalin frei, und wir verspüren panikartigen Hunger. Wir fühlen uns wie eine Verrückte, wenn wir nach einem süßen Stückchen greifen und kichern: »Jetzt hab ich dich, Schätzchen!« Viele Menschen schenken dem Mythos Glauben, dass man abnimmt, wenn man Hunger hat, aber das Gegenteil trifft zu. Wenn Sie nichts außer Orangensaft, Kaffee und süßem Gebäck zu sich genommen haben, haben Sie Ihren Körper mit Glukose überschwemmt. Möglicherweise hat dieses kleine Frühstück sogar eine geringe Fettspeicherung bewirkt, weil zu viele Kohlenhydrate auf einmal verfügbar waren.
    Nehmen wir an, Sie hätten zum Orangensaft ein Rührei gegessen. Wenn Protein zur Verfügung steht, steigt der Blutzuckerspiegel nicht ganz so schnell. Eine proteinhaltige Mahlzeit sättigt länger und hält den Blutzuckerspiegel länger stabil als eine Mahlzeit ohne Protein. Sie fühlen sich wach und tatkräftig. Und weil nicht zu viel Glukose gleichzeitig in Ihr Blut