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Salomes siebter Schleier (German Edition)

Salomes siebter Schleier (German Edition)

Titel: Salomes siebter Schleier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Robbins
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Frisur?»
    «Genau. Wir müssen was unternehmen. Wir müssen handeln!» Can o’ Beans hüpfte ganz gegen seine sonstige Art von einem Rand auf den anderen, bis die Sauce in seinem/ihrem Inneren zu glucksen begann. «Wir können sie doch nicht einfach gehen lassen.»
    «Beruhigen Sie sich, junger Freund. Diese Frau wird wiederkommen. Sie ist fast jeden Tag hier.»
    «Was?»
    «Wirklich?»
    «Kein Witz?»
    Conch Shell lachte. «Sie drei haben sich so intensiv mit unserem halbbelebten Herrn beschäftigt, dass Sie Ihre alte Herrin glatt übersehen haben. Sie kommt jeden Nachmittag, spät, etwa um diese Zeit. Sie steht da und starrt ihn fast genauso unentwegt an wie Sie.»
    «Es besteht eine Verbindung zwischen den beiden», sagte Painted Stick. «Ich kann nicht sagen, was es ist, vielleicht nicht mehr als die Kraft, die einen Planeten in die Umlaufbahn um einen Stern zieht. Doch was unsere Weiterreise betrifft, so sehe ich darin ein äußerst günstiges Omen.»
    «Ich auch», stimmte Conch Shell zu. «Die Tatsache, dass sie ein solches Interesse an
ihm
hat, könnte bedeuten, dass sie auch imstande wäre,
uns
zu akzeptieren. Auf alle Fälle wird sie am morgigen Tag wieder hier sein, keine Sorge. Wir haben reichlich Zeit, darüber nachzudenken, was sie für uns tun könnte.»
    Die Übrigen nickten einhellig. Sie wurden still, drückten sich an das verrußte, rostige Gitter und sahen zu, wie Ellen Cherry Turn Around Norman zusah.
    «Wisst ihr was», flüsterte Spoon nach einer Weile, «sie ist nicht mehr so fröhlich wie früher.»
     
    Conch Shell hatte sich geirrt. Am folgenden Tag war keine Spur von Ellen Cherry zu sehen – und an dem danach auch nicht. Die Bohnendose und der Löffel gerieten in Panik, und Conch Shell musste ihnen wieder und wieder versichern, dass ihre frühere Herrin ganz sicher wiederkommen würde. Nur Dirty Sock blieb ungerührt. «Ich weiß nicht, wie ihr Verrückten auf die Idee kommen könnt, dass diese Frau so was wie ’ne gute Fee ist, die uns auf ’nem fliegenden Teppich nach Jerusalem befördern wird. Sie ist ein ziemlich durchtriebenes Luder, wenn ihr mich fragt.»
    «Sock!»
    «Also, Mr. Strumpf …»
    «Na hört mal, sie ist damals einfach verduftet und hat uns in dieser Monsterhöhle zurückgelassen. Wenn wir nicht so’n Schwein gehabt hätten, würde ich jetzt bis zum Bund in der Scheiße stecken. Und im Übrigen, mein Löffelchen, wolln wir mal nicht vergessen, was sie in dieser Höhle da getrieben hat!»
    «Sie ist eine verheiratete Frau!»
    «Oho!» Und in gekünsteltem Falsett fuhr Dirty Sock fort: «Nenn mich Jezabel. O bitte,
bitte
, nenn mich Jezabel.»
    «Das ist unfair.» Die Bohnendose runzelte empört die Naht. «Jezabel war eine ehrenwerte Frau.»
    «Ach ja? Was hat denn das damit zu tun? Und wenn Miz Charles tatsächlich so eine feine verheiratete Zumpfel ist, warum kommt sie dann jeden Tag her und macht dem Burschen da drüben schöne Augen? Wo ist Boomer Petway, würd ich gern wissen.»
    Wie die Mutter einer Schar Lauser musste Conch Shell die Streithähne trennen, mit dem einen schimpfen und die anderen trösten. Sie versprach ihnen, dass sie Miss Charles bald wiedersehen würden, und deutete an, dass Painted Stick und sie einen Plan schmiedeten, der die frühere Beziehung der Objekte zu dieser Frau zu ihrer aller Vorteil ausnützen würde. «So, und jetzt seien Sie so nett und beziehen Posten am Gitter», sagte sie.
    Es war daher keine Überraschung, als Ellen Cherry tatsächlich, wenn auch erst ein paar Tage später, wieder auf der Treppe von St. Patrick’s erschien. Bei ihrem letzten Besuch hatte sie einen Zwanzigdollarschein in Turn Around Normans Sammelbüchse geworfen, was jedoch auf offensichtliche Missbilligung gestoßen war. Natürlich sagte Norman nichts und machte auch keine Bewegung, doch aus den Augenwinkeln projizierte er deutlichen Tadel und projizierte ihn so scharf, dass Ellen Cherry ihn spürte wie einen Schlag auf das Handgelenk.
Vielleicht habe ich zu lange hier rumgehangen und ihm zu viel Geld gegeben
, dachte sie.
Vielleicht mag er keine Groupies.
Trotzdem war sie erleichtert, dass er sie endlich zur Kenntnis genommen hatte, denn sie glaubte nicht, dass sie ihm vorher je aufgefallen war.
    Ein weiterer Grund für ihre Entscheidung, die Fifth Avenue für eine Weile zu boykottieren, war die Angst, Buddy über den Weg zu laufen. Der Prediger war vor kurzem im Fernsehen aufgetreten und hatte das jüngste Blutvergießen in Israel mit den

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