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SALVA (Sturmflut) (German Edition)

SALVA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: SALVA (Sturmflut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Suslik
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Ich
saß in der Falle. Was jetzt? Verdammt Ihsan, warum hast du nicht mit mir
geredet?!
             „Nun, unwichtig. Wir wissen sowieso
Bescheid, Geständnis hin oder her.“ Ich traute meinen Ohren kaum, was hatte er
gerade gesagt?
             „Was wollen Sie dann von mir?“
             „Endlich neugierig, was? Wir wollen im
Grunde nur, dass Sie das tun, was Sie sowieso tun wollten. Salva finden.“
             „Was?“
             „Wohl doch keine so schnelle Auffassungsgabe,
wie ich dachte. Sie sollen für uns Salva finden, ist das so
schwer zu verstehen?“
    Meine
schmerzende Wange erinnerte mich daran, meine Worte diesmal mit mehr Bedacht zu
wählen.
             „Und wie stellen Sie sich das vor?
Seine Existenz ist pure Mundpropaganda, er arbeitet nicht mit virtuellen
Medien, wie soll also ausgerechnet ich ihn finden?“
             „Wir sind uns dieser Tatsache durchaus
bewusst. Da wir bis jetzt mit jeder Taktik gescheitert sind, gehen uns langsam
die Optionen aus, soviel muss ich eingestehen. Jeder Lockvogel hat sich an
dieser Aufgabe bisher die Zähne ausgebissen. Egal wie geschickt wir vorgegangen
sind: Nichts!“ Er lächelte, doch es war ein hasserfülltes, verzerrtes Lächeln
am Rande zum Wahnsinn.
             „Sie und all ihre Leute, sind also
daran gescheitert ihn zu schnappen, aber glauben, dass ich das kann? Sie habe
eben doch selber zugegeben, dass er nicht-“
             „Ich weiß was ich gesagt habe!“ Petak
machte ein paar wütende Schritte weg vom Bett und hatte offensichtlich viel
Mühe sich wieder zu beruhigen. Er schüttelte seine Hände, als wenn er Krämpfe
lösen wollte. Der Reptilienmann machte einen Schritt nach vorne und starte auf
einen Zettel in seiner Hand. Ich wusste nicht genau ob er davon ablas, denn
seine Worte klangen sehr natürlich und seine Stimme war überraschend tief, fast
der genau Gegensatz zu Petaks Stimme.
             „In dieser Angelegenheit, wollen wir
nicht Ihre technischen Fähigkeiten in Anspruch nehmen, es ist viel mehr Ihre
individuelle Person, die uns hier von Nutzen sein soll.“ Er schaute von seinem
Blatt auf und sah mich völlig ausdruckslos an. Langsam aber sicher konnte ich
das blasierte Gerede nicht mehr ertragen. Ich wollte nur noch wissen, was sie
von mir erwarteten.
             „Meine individuelle Person... Warum
erklären Sie mir nicht einfach, was das bedeuten soll? Ich fürchte nämlich, Sie
überschätzen mich. Ich weiß nicht was Sie meinen.“
             „Sie sind schlau und ohne jeden Zweifel
gerissen. Sie sind keine geschulte Spionin von uns, die nur so tun könnte, als
wenn sie wirklich das Feuer der Rebellion in sich spürt. Sie sind echt und dazu noch schön und charismatisch.“ Reptilienmann rückte sich die
falsche Brille zurecht und mir wurde schlecht. Diese Männer erwarteten
tatsächlich von mir, dass ich ihre lebensechte Rebellionsmarionette spielte, um
einen Menschen in die Falle zu locken, der anderen half, sich aus der
Unterdrückung zu befreien? „Wir nehmen sehr stark an, dass es sich bei Salva um
einen Mann handelt, deshalb ist ein weiblicher Lockvogel auf jeden Fall die
erfolgversprechendere Variante.“
             „Ich bin doch keine Prostituierte!“ Die
Gedanken schossen ungebremst aus meinem Mund.
             „Wohl kaum und doch werden Sie sich
noch heute verkaufen.“ Es war wieder Petak, der zu mir sprach. Seine Frisur war
etwas aus der Form geraten und sein Kopf war rot vor Wut. Er hatte sich kein
bisschen beruhigt, er hielt den Zorn nur im Zaum. „Vergessen Sie besser nicht,
dass das Leben Ihres Freundes von Ihrer Kooperation abhängt. Sie sind doch so
gut im Herumschnüffeln und Geheimnisse ans Licht bringen, dann lüften sie doch
dieses für uns! Finden Sie diesen schmierigen, kleinen Ganoven, der meine
Autorität untergräbt und die Ordnung in dieser Stadt auf den Kopf stellt!
FINDEN    SIE    IHN!!“ Nach seinem Ausbruch herrschte für
einige Sekunden totale Stille im Raum. Sein Atem ging schwer, doch langsam
bekam sein Kopf wieder eine normale Farbe. Erst jetzt begriff ich, dass seine
Wut gar nicht mir galt. „Es ist mir egal wie, Sie werden schon einen Weg
finden. Sie wissen, was sonst passiert.“ Er sah mich an und ich nickte nur. Es
hatte keinen Zweck zu diskutieren. Wenn er die Wahrheit sagte und Ihsan noch am
Leben war, dann hing es von mir ab diesen Zustand zu bewahren. Petak

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