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SALVA (Sturmflut) (German Edition)

SALVA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: SALVA (Sturmflut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Suslik
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Film gesehen. Sie führten vermutlich in Bereiche, die früher
einmal als Kühlräume dienten, bevor diese Stadt evakuiert wurde und diese
Fabrik damit ihren Zweck verlor. Mein Blick wanderte weiter und erst da
bemerkte ich, dass sich noch jemand in dem Raum befand. Ich sah nur die Stiefel
einer Person, die an der Wand direkt unter den Fenstern lag. Ich behielt die
Person im Auge und nach einer Weile bewegten sie sich tatsächlich. Wer immer
dort lag, war noch am Leben und kam aus eigener Kraft nicht weg. Ich stieg vom
Tisch und da war es wieder. Dieses unnatürlich helle Quietschen. Ich versuchte
mich genau darauf zu konzentrieren und es wanderte von der Tür zu den Treppen
langsam weiter in Richtung der großen Schlachthalle. Sofort stieg ich wieder
auf den Tisch, um hinunter zu blicken. Ein stämmiger Mann hatte den Raum
betreten. Er trug eine marineblaue Jacke und graue, blutverschmierte Hosen. Er
ging eigenartig, als hätte er Schmerzen in seinem linken Bein, und zog so etwas
wie ein riesiges Beil hinter sich her. Das verursachte auch dieses entsetzliche
Geräusch auf den Fliesen. Mit nur einer Hand hob er den Frauenkörper auf und
warf ihn sich über die Schulter. Wenn diese Frau durchschnittlich groß war,
dann musste dieser Mann ein wahrer Riese sein. Mindestens zwei Meter groß, denn
auf seiner Schulter wirkte sie wie eine Puppe. Sofort musste ich an den Mann
mit der Gasmaske denken, doch es war nicht der gleiche. Ich war mir sehr
sicher, dass er eine völlig andere Statur hatte. Der Typ mit der Maske war groß
und sehr drahtig gewesen. Dieser hatte sehr viel breitere Schultern und war
auch sonst viel kräftiger gebaut. Er hatte eine Glatze und sein Hinterkopf war
tätowiert. Ich konnte nicht genau erkennen, was es darstellte. Es sah von
Weitem aus, wie ein Adler der auf irgendeinem Symbol thronte. Mit einem
kräftigen Ruck öffnete er, die Tür zu einem der Kühlr äume. Er stellte die Axt
ab und verschwand darin. Das war meine Chance. Ich sprang vom Tisch und lief
los. Es galt keine Zeit zu verlieren, also schulterte ich meine Waffe und
stürmte in die Halle. Mein Blick war auf die Tür zum Kühlraum fixiert.
Vermutlich hatte er mich jetzt schon gehört und war auf dem Weg zurück. Ich
wollte meinen Vorteil nutzen. Er konnte nicht laufen, ich schon. Mit aller
Kraft drückte ich die massive Tür zu und riss den Hebel nach oben, um sie zu
verschließen. Ich war mir nicht sicher, ob man sie zur Not auch von Innen
öffnen konnte, also griff ich nach dem Beil. Ich konnte im ersten Moment kaum
fassen, wie schwer es war. Mit aller Kraft schob ich das Kopfstück der Axt in
den Griff der Tür und verkeilte den Rest mit dem Rahmen und der Wand. Keine
Sekunde, nach dem ich es geschafft hatte, spürte ich eine gewaltige Kraft, die
von innen gegen die Tür schlug. Das dicke Metall vibrierte unter den Schlägen
des Riesen. Ich fürchtete, meine Axtblockade würde der Kraft dieses Mannes
nicht standhalten, doch sie hielt. Ich wusste nur nicht, für wie lange, also
drehte ich mich um und lief zu der am Boden liegenden Person. Ein ganzer
Schwall von verschiedenen Emotionen überkam mich, als ich bemerkte, wer sie
war. Die junge Frau mit dem roten Haar, die mir schon damals im Zug sofort
aufgefallen war. Sie schien unverletzt, war aber an Händen und Beinen
gefesselt. Ihr Mund war mit Klebeband zugeklebt. Sofort kam mir wieder in den
Sinn, dass ich niemandem trauen sollte, aber ich wollte ihr helfen. Mein Gefühl
sagte mir, sie war keine eiskalte Killerin. Allein die Situation, in der sie
sich befand, sprach für das Gegenteil. Ich riss das Klebeband von ihrem Mund
und begann sofort ihre Fesseln mit meinem Messer zu durchtrennen.
             „Er ist nicht allein! Da sind noch zwei
andere!“ Sie hatte Tränen in den Augen und ihre zarte Stimme zitterte. Sofort
war ich wieder angespannt bis in die Fingerspitzen und mein Blick wanderte zur
Tür, als im gleichen Moment zwei Männer den Raum betraten. Sie waren beide
kleiner als der Riese, aber einer von ihnen war nicht weniger kräftig gebaut.
Sein Nacken und seine Hände wirkten fleischig und er hatte ebenfalls eine
Glatze. Auf seinem Unterarm war die selbe, merkwürdige Adlertätowierung, wie
auf dem Hinterkopf des Riesen. Auch er zog etwas hinter sich her und ich
erkannte, dass es ein Mensch war. Ein junger Mann in der Uniform einer
Schutztruppe. Der Glatzkopf hielt ihn an seinem Bein fest und er wirkte leblos.
Sein Gesicht und seine Hände waren blutig. Es war

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