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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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der Gruppe abzuwehren, und was noch schlimmer war, mehrere Trolle kamen auf ihn zu. Am schlimmsten war für Bransen, dass Altvater Badden Zeuge des Kampfes geworden war.
    Das Eis unter Bransens Füßen verwandelte sich plötzlich in Wasser, und er stürzte in die Tiefe und tauchte nur deshalb nicht in den Gletscher ein, weil er sich im letzten Augenblick zur Seite warf. Bransen rollte sich aus dem Wasser – zu seinem großen Glück, denn es gefror fast augenblicklich neu.
    Altvater Badden, der seinen Platz am Gletscherrand nicht verlassen hatte, gackerte vor Begeisterung. Trolle stürzten sich auf Bransen, prügelten und traktierten ihn mit ihren Klauen. Sein glorreicher Augenblick der Konzentration verstrich, als der Fluch des Storchs die Oberhand gewann. Er versuchte noch immer, sich zu wehren, so gut es ging, aber die vier Trolle, die ihn bearbeitet hatten, hielten ihn jetzt fest, und zwei andere, die sich hinzugesellt hatten, traten und schlugen ihn, sobald er sich regte.
    Sie ließen den nahezu bewusstlosen Mann vor Altvater Badden am Rand des Gletschers fallen und zogen sich furchtsam zurück.
    »Hast du das gesehen?«, wollte Altvater Badden von ihm wissen. Bransen gewahrte nur den Himmel und den hochgewachsenen Mann, der sich über ihn beugte. Badden streckte die Hand aus, packte ihn vorn am Hemd und zog ihn mit so überraschender wie erschreckender Kraft hoch. Bransen blickte auf einen langen Absturz hinab, Hunderte Fuß und mehr, und auf einen breiten und lang gestreckten See, der nahezu vollständig unter einer Nebeldecke verschwand.
    »Mithranidoon«, erklärte Altvater Badden. »So wird er sogar von den alpinadoranischen Barbaren genannt. Ein samhaistanischer Name in diesem nördlichen Land. Weißt du, warum das so ist?«
    Bransen versuchte nicht einmal, darauf zu antworten, denn er konnte sich nicht sicher sein, was er sah oder fühlte oder hörte. Er hatte schon damit genug zu tun, nur zu verhindern, dass sein Geist an einem tiefen und dunklen Ort versank. Das durfte er nicht zulassen. Nicht jetzt.
    »Weil der Zauber dieses Ortes nicht geleugnet werden kann – nicht einmal von den Barbaren«, verkündete Altvater Badden. »Sogar sie begreifen, dass unser Name dafür – Mithranidoon – der passendste ist. Selbst sie erkennen an, dass dies, wie auch schon lange vorher, eine heilige samhaistanische Stätte ist. Und dennoch steht sie nicht unter meiner Herrschaft. Noch nicht. So lange nicht, wie ich das Ungeziefer nicht vernichtet habe, das den Mithranidoon seine Heimat nennt, als habe irgendjemand anders als der Altvater der Samhaistaner Anspruch auf den Mithranidoon!«
    Bransen versuchte, Baddens Worte in sein Gedächtnis aufzunehmen, obgleich er erwartete, dass sie schon bald keine Bedeutung mehr für ihn hätten, weil er dann tot wäre. Trotzdem wollte sich dieser Teil in ihm nicht geschlagen geben, arbeitete und plante und kämpfte weiter.
    »Der große Wurm verrichtet grabend seine Arbeit«, führ Altvater Badden fort, und es war offenkundig, dass Badden gar nicht mehr mit ihm sprach, sondern nur laut deklamierte, um sich an seinen eigenen Worten zu berauschen. »Das Blut der Trolle sorgt dafür, dass die Arbeit der Gott-Bestie nicht von der Kälte zunichtegemacht wird. Und nicht mehr lange, dann wird der Mithranidoon rein sein.«
    Altvater Baddens Stimme war mit jedem Wort lauter geworden, und er endete mit einem geringschätzigen Lachen, als schämte er sich seines Gefühlsausbruchs ein wenig. »Es tut mir leid, aber du wirst an meinem strahlenden Sieg nicht teilhaben. Meine Gott-Bestie ist mir viel zu teuer, als dass ich ihr erlauben könnte, dich zu verzehren.
    Natürlich ist all das für dich ohne Bedeutung«, sagte Altvater Badden mit leiserer Stimme, als er Bransen über die Kante stieß.
    »In allen meinen Tagen habe ich noch nie etwas so Törichtes erlebt«, murrte Mcwigik und zog an seinem Ruder, um Bikelbrin, der neben ihm saß, in seiner Ruderarbeit zu unterstützen. »Du bringst uns in die Kälte, damit wir nicht frieren?«
    »Man nennt das Akklimatisieren«, erklärte Cormack.
    »Ich nenn das dämlich.«
    »Du sagtest doch, ihr wolltet die Insel und den See verlassen.«
    »Verlassen und nie mehr wiederkehren! Aber nicht, um auf Eis zu schlafen.«
    »Das müssen wir vielleicht«, sagte Cormack. »Der Winter ist noch nicht angebrochen, aber er steht vor der Tür, und selbst um diese Jahreszeit ist auf den höher gelegenen Gebirgspässen mit eisigen Winden und Schnee zu

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