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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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einzige Hoffnung. Er musste nur den richtigen Augenblick finden und hoffte, dass sich diese Gelegenheit irgendwann ergeben würde.
    Eines grauen Morgens erkannte Bransen, dass nun seine letzte Chance gekommen war.
    Nur Bruder Jond kämpfte für ihn, als die Trollwachen erschienen, um Bransen abzuholen. Sogar Olconna dämpfte Jonds Protest und erklärte dem Mönch leise, dass es vielleicht besser wäre, wenn Bransen endlich von seinem Leiden erlöst würde. Ob sie für ihn kämpften oder nicht, für sein weiteres Schicksal hätte dies keinerlei Bedeutung gehabt, aber Olconnas Haltung schmerzte Bransen zutiefst. Er hatte jedoch Wichtigeres zu bedenken, während ihn die Trolle zum Rand der Eisschlucht schleppten. Hilflos lag er schließlich da, als sich Altvater Badden mit Bransens Schwert in der Hand näherte.
    Das war sein ersehnter Augenblick, erkannte Bransen. Er musste doch nur die Kräfte wecken, die er durch seine Schulung erworben hatte, musste schnell und genau zuschlagen, sich dieses Schwertes bemächtigen und Badden auslöschen, wie er es auch mit Berniwigar getan hatte. Aber bei dieser Gelegenheit vor so langer Zeit hatte er noch einen Seelenstein besessen. Kein Schritt und keine Bewegung hatte ihm damit Mühe bereitet – so wie jetzt. Und dennoch, er musste es versuchen!
    »Der da?«, fragte Altvater Badden. Sein ungläubiger Tonfall veranlasste den Gefangenen, mit der Entfesselung seiner gebündelten Wut noch zu warten. »Hmm«, murmelte Badden und ließ den Blick zwischen Bransen und der Spalte hin- und herwandern. »Nein«, entschied er.
    Bransen atmete erleichtert auf, wohl wissend, dass jede Gnadenfrist nur von begrenzter Dauer war. Jeder der Gefangenen wurde nur zu einem Zweck am Leben erhalten. »Nein, wenn wir ihn dem Wurm zum Fraß vorwerfen, wird er die Bestie mit dieser … dieser Krankheit, die seine Glieder befallen hat, vergiften. Bringt ihn nach Süden.«
    Altvater Badden schlug die gleiche Richtung ein, überquerte eine Eisbrücke am südlichen Ende des Spalts, dann ging er an die hundert Schritte bis zur Gletscherkante. Die Trolle schleiften Bransen hinter ihm her.
    Bransen wusste, dass ihm wohl erspart wurde, geopfert zu werden, dass er der Hinrichtung darum aber nicht entging. Sein Widerstand entsprang keinem willentlichen Entschluss. Er erfolgte aus reinem Instinkt, unmittelbar und furchtlos, wie es nur jemand erfahren kann, der erkennt, dass sein Tod bevorsteht und nicht mehr zu verhindern ist. All seine Muskeln vibrierten in vollkommenem Gleichklang, bewegten sich zum ersten Mal, seit er den Seelenstein verloren hatte, geordnet und richteten ihn plötzlich auf, befreiten seine Füße und seine Hände aus dem harten Griff der vier Trolle, die ihn schleppten, als er sich hin und her warf und aufsprang.
    Er führte einen Tritt seitlich gegen das Knie eines Trolls aus, erwischte die Kreatur am Kinn, als sie herumfuhr, und schleuderte sie weg. Er sprang senkrecht in die Höhe, während sich die anderen drei auf ihn stürzen wollten, und trat mit vollkommener Balance und betäubender Kraft nach beiden Seiten aus – im wahrsten Sinne des Wortes betäubend, da die Tritte zwei Trolle taumelnd zu Boden sinken ließen.
    Der übrig gebliebene Wächter sprang auf Bransens Rücken und hackte mit seinen klauenartigen Fingern auf ihn ein, doch der Mann vollführte einen hohen Salto und streckte sich zu voller Größe aus, während er sich in der Luft drehte, und beendete den Überschlag so, dass er mit dem Rücken auf dem Troll landete. Er riss sich die Arme der Kreatur von der Brust und von der Kehle und verdrehte sie an den Handgelenken, während er sich von seinem Peiniger herunterrollte. Als er wieder auf die Füße kam, machte er eine ruckartige Bewegung, die beide Handgelenke sauber brach.
    Bransen wirbelte herum, während zwei der ersten drei auf ihn zukamen. Der erste Gegner war schon bei ihm, als er sich umdrehte, und schaffte es, die Hände um seinen Hals zu legen und ihn zu würgen. Bransen hakte seine Daumen unter die des Trolls, hebelte sie auf und riss sie nach außen. Gleichzeitig winkelte er die Beine so an, dass er auf die Knie fiel und den Troll mit sich zog. Er nutzte diese heftige Bewegung, um die Daumen des Trolls zu verbiegen und zu brechen.
    Bransen sprang sofort wieder auf, doch er spürte in sich, wie sich der Storch regte, als sich der Augenblick der von Jhesta-Tu gelenkten Körperbeherrschung schnell dem Ende näherte. Er schaffte es kaum, die Klauenstreiche des Letzten

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