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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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rechnen.«
    »Dann benutzen wir eben nicht die höheren Gebirgspässe«, hielt ihm Mcwigik entgegen.
    Cormack atmete aus und entspannte sich. Er wusste, dass die Unruhe des Zwergs durch die Aussicht auf das spannende Abenteuer ausgelöst wurde, zu dem sie schon bald aufbrechen würden. Er und diese vier Pauris – zusammen mit Milkeila, so hoffte und betete er, und vielleicht auch mit einigen ihrer Freunde – würden schon bald den Mithranidoon verlassen. Dies war sicher nicht die beste Zeit, um eine solche Reise zu unternehmen, aber die Vorstellung, noch weitere Monate auf dem See ausharren zu müssen, mit niemandem außer Pauris in seiner näheren und weiteren Umgebung, war mehr, als Cormacks empfindliches Gemüt ertragen konnte. Er hatte nicht lange gebraucht, um zu begreifen, dass Mcwigik und seine Gefährten genauso empfanden. Sie alle wollten fort – und zwar jetzt gleich.
    »Sollte deine Freundin nicht bei uns sein?«, fragte Mcwigik.
    »Wolltet ihr mich nicht zu ihr bringen, damit ich sie suchen kann?«, kam die bissige Erwiderung.
    »Zur rechten Zeit – wenn andere Augen dich nicht mehr so genau beobachten.«
    »Je länger wir uns in der Kälte aufhalten, desto besser. Sie lässt euer Blut dicker werden.«
    »Jaja, akklimatisieren«, sagte Bikelbrin. Pergwick, der hinter ihm saß, kicherte.
    »Blödmann«, murmelte Mcwigik, aber er beließ es dabei. Trotz seiner Nörgelei wusste jeder, dass er den Mithranidoon genauso schnell hinter sich lassen wollte wie alle anderen.
    Und wirklich, Mcwigik steigerte seinen Rudertakt, nachdem das Gespräch beendet war, und stupste Bikelbrin an, auch sein Tempo anzupassen.
    Instinkt ersetzte jedes bewusste Denken, als Bransen von der Kante stürzte. Wild mit den Armen rudernd und seinen Körper hin und her werfend, wurden die Sinne des Mannes viel zu sehr von nackter Angst beherrscht, um über seine Storchbehinderungen nachzudenken. Das Buch Jhest hallte in seinen Gedanken wider, er warf sich herum und brachte seine Arme näher an die Eismauer heran.
    Dann begannen diese Arme verzweifelt zu arbeiten, hektisch fingen, packten, sogen, scharrten sie – aber niemals heftig genug, um seinen Körper holpern oder Purzelbäume schlagen zu lassen, denn das wäre ein schlimmer Fehler gewesen. Doch immerhin war dies wirkungsvoll genug, um seinen Fall allmählich zu bremsen. Er brauchte einige Herzschläge lang, um seine Augen nach unten zu richten, seine Arme mit dem, was er sah, in Einklang zu bringen und die Vorsprünge und Unebenheiten auszunutzen, sobald er sie erkannte. Aber als er dieses Gleichgewicht hergestellt und sich an das Tempo seines Sturzes gewöhnt hatte, konnte er sich regelrecht einen Weg in die Tiefe suchen und die geeignete Methode wählen, um diesem Weg zu folgen.
    Er steuerte seinen Sturz mittels der Griffe und Bremsmanöver seiner Hände und der Drehungen seines Körpers. Nach und nach wurden seine Bewegungen genauer und entschlossener. Er entdeckte einen breiten Vorsprung kurz vor sich und brachte ein Dutzend Fuß darüber die Finger an die Eiswand – nicht um seinen Sturz zu stoppen, sondern um sich so viel Schwung zu geben, damit er in die Aufrechte geriet. Seine Füße prallten hart auf die Leiste, und seine Knie beugten sich, um den harten Stoß abzufedern. Dann wehrte er sich nicht mehr, als er sich rückwärts überschlug, nachdem sein Sturz merklich langsamer geworden war.
    Nun nahm er wieder die Hände zu Hilfe und brachte auch seine Füße auf jedes noch so kleine Hindernis, um die Wucht seines Sturzes zu mildern. Einige Dutzend Fuß über dem Boden wich die Gletscherwand vollends zurück, und Bransen, der allmählich ins Trudeln geriet, musste den letzten Teil seiner Fahrt in den Abgrund im freien Fall zurücklegen. Er wusste, dass er viel zu schnell war, um auch nur versuchen zu können sich abzurollen, wenn er aufschlug. Daher streckte er sich und spreizte Arme und Beine.
    Er krachte auf den morastigen Boden. Der helle Himmel wurde schlagartig schwarz.
    »Ha! Sieht so aus, als wären deine Augen doch in Ordnung«, sagte Mcwigik, als die Gruppe aus vier Zwergen und Cormack um einen aus einer Eisgrube ragenden Felsklotz am Fuß des Gletschers herumkam und einen Mann flach auf dem Rücken liegen sah. Er schien halb im morastigen Untergrund vergraben.
    »Ich schätze, das hat wehgetan«, sagte Ruggirs, und alle vier Pauris kicherten belustigt. Cormack hingegen sah in dem Sturz überhaupt nichts Spaßiges und eilte zu dem Mann hin. Als er jedoch an

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