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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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freundlich. »Aber ich kann Euch versichern, dass es mich hart ankommt, diesem Kodex treu zu bleiben, wenn ich ein Wesen von solcher Schönheit vor mir habe.« Er streichelte sanft ihr Gesicht. Olym schloss die Augen und sank, einer Ohnmacht nahe, zurück aufs Bett, während sich ihre Finger in die Bettdecke krampften.
    »Denkt an mich«, bat er, »während ich durch die Wildnis des Nordlandes streife.«
    Und dann war er verschwunden, rannte zum Fenster und schlüpfte so leicht und schnell hindurch, dass er schon draußen war, noch ehe Olym hinter ihm herschauen konnte.
     
    »Ihr braucht keine Angst zu haben«, versicherte Bransen Callen und Cadayle am nächsten Tag, während sie Delaval verließen und Doullyden Esel – mit sich führten. »Ich habe Lady Olym nämlich verraten, ich sei nun im Norden unterwegs.«
    »Aber unsere Straße führt doch auch nach Norden«, erwiderte Callen. »Und dort wirst du tatsächlich sein.«
    »Genau«, sagte Bransen und grinste auf seine ganz besondere Art, selbstgefällig und entwaffnend zugleich.
    Und tatsächlich, als die Wachen Fürst Delavals auf Befehl des Prinzen Yeslnik am Morgen die Stadt verließen, wandten sie sich auf der Suche nach dem Wegelagerer nach Süden, ganz so, wie Lady Olym es ihnen geraten hatte.

2
     
    FRISCHES FUTTER FÜR DEN GOTT
     
     
     
     
    Der Samhaistaner Dantanna hielt sich geduckt, während er durch ein Gelände streifte, das mit kniehoher Rentierflechte bedeckt war. Diese Pflanze konnte zu einer hochwirksamen Salbe verarbeitet werden und ergab einen leckeren Tee. Dantanna aber suchte nach etwas, das noch wertvoller war: Daubadolden. Sie gediehen ausschließlich vereinzelt zwischen den Flechtenstücken und niemals in großer Zahl. Wenn er am Tag nur eine einzige Dolde fand, hätte sich die Suche schon gelohnt, denn der Samhaistaner konnte dann eine wundervolle Daubamaische zubereiten, ein Gebräu, das ihn für eine Woche und länger von Gelenkschmerzen befreite.
    Dantanna mochte dieses Land, Alpinador, überhaupt nicht und zog ihm das mildere Klima Vanguards, das südlich der Berge lag, vor.
    Doch ihm stand nicht zu, Kritik zu üben – zumindest nicht offen.
    Er musste sich dies immer wieder in Erinnerung rufen, denn in der Welt geschah so viel, das Dantanna, immer noch sehr jung und nicht vollkommen abgestumpft, durchaus zu kritisieren bereit war. Er bückte sich tief hinab und schob die Flechte beiseite. Dabei wurden seine Bewegungen schneller, ungeduldiger. Er wusste, in der Nähe dieses besonders dicken Rentierflechtenstrangs gab es einige Daubapflanzen – sie mussten dort sein.
    »Das ist ein Schnürsenkel, keine Pflanzenranke, Junge«, erklang da eine barsche Stimme, und erst in diesem Augenblick erkannte Dantanna, dass er auf dem weißen Feld nicht allein war. Wie sich ihm jedoch jemand hatte nähern können, ohne seine Aufmerksamkeit zu erregen, das konnte er sich nicht im Mindesten erklären.
    Bis er aufblickte und ein wettergegerbtes Gesicht sah, den buschigen Schnurrbart und die spitz zulaufende gefiederte Kopfbedeckung. Da wurde ihm alles klar. Der Mann, der groß und kerzengerade vor ihm stand, hätte vierzig oder siebzig Jahre alt sein können – er besaß diese alterslosen Gesichtszüge, die sowohl Kraft als auch eine aus langer Erfahrung geborene Weisheit ausstrahlen. Oh, so viel Erfahrung.
    »Meister Sequin«, stammelte er und wich ein paar kurze Schritte zurück. Die einzige Reaktion des alten Kundschafters bestand darin, dass er den Samhaistaner, ohne zu blinzeln, mit einem vernichtenden Blick musterte. »Ich hatte keine Ahnung, dass Ihr in der Gegend seid«, sagte Dantanna.
    »Stellt Euch vor, das habe ich mir fast gedacht.«
    Dantanna nickte mit einem dümmlichen Grinsen. »Ich bin der Samhaistaner Dantanna – wir haben uns einmal in Vanguard in der Nähe einer Einrichtung getroffen, die die Abellika …«
    »Die Kapelle Pellinor«, sagte der wettergegerbte Jameston Sequin.
    Dantanna nickte wieder und gab sich Mühe, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr er sich freute, dass sich der berühmte Mann an ihn erinnerte.
    »Ich vergesse niemals ein Gesicht«, fuhr Jameston fort, »oder den Namen eines Mannes, an den mich zu erinnern ich für wert erachte.«
    Dantanna strahlte noch mehr.
    »Was habt Ihr gesagt, wie lautet Euer Name?«
    Der Samhaistaner sackte vor Enttäuschung ein wenig in sich zusammen. »Dantanna.«
    »Seid Ihr mit dem alten Badden unterwegs?«
    »Altvater Badden«, verbesserte Dantanna – für ihn

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