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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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überraschend – mit Nachdruck.
    »Ihr seid ziemlich weit entfernt von zu Hause, mein Junge.«
    Dantanna hatte keine Ahnung, wie er das verstehen sollte. »Da ist ein Krieg im …«
    »Der Krieg, den Euer Altvater Badden begonnen hat.«
    »Das stimmt nicht!«, protestierte Dantanna mit einer Heftigkeit, die ihn angesichts seiner Zwiespältigkeit – häufig auch Abscheu –, mit der er den Kampf um Vanguard betrachtete, überraschte. »Lady Gwydre hat damit angefangen. Sie hatte die Wahl, und sie hat schlecht gewählt.«
    »Weil sie sich in einen Mann verliebt hat?«
    »Weil sie sich in einen abellikanischen Mönch verliebt hat!«
    Jameston Sequin kicherte verhalten und schüttelte den Kopf. »Ist dieses Vergehen das alles wert gewesen?«, fragte er.
    Halb schüttelte Dantanna den Kopf, halb nickte er und verzichtete auf eine Erwiderung, denn er wusste, wenn er etwas sagte, würde er seiner Stimme niemals genügend Nachdruck oder Selbstvertrauen verleihen können.
    »Nun, schlagt Eure Schlachten, wann und wo Ihr wollt«, sagte Jameston. »Ich überlasse den Leuten von Vanguard die Entscheidung, welche Religion, die samhaistanische oder die abellikanische, ihren Bedürfnissen am ehesten gerecht wird.«
    »Und welche wird Jameston gerecht?«, fragte Dantanna und hielt sich für den kurzen Augenblick, den Jameston brauchte, um ihn voller Spott auszulachen, für besonders schlau.
    Der alte Kundschafter streckte einen Arm aus, in der Hand hielt er einen Sack. Während er Dantanna immer noch mit diesem vernichtenden Blick musterte, schüttete er den Sack vor dem Mann aus. Mehr als ein Dutzend spitzer Trollohren purzelten vor Dantannas Füßen auf den Erdboden.
    »Die Entscheidung liegt allein bei ihnen«, sagte Jameston.
    »Wie auch bei Euch«, erwiderte Dantanna und blickte noch immer auf die Ansammlung von Ohren – Ohren von Geschöpfen, die Altvater Badden für den Kampf verpflichtet hatte.
    »Wenn ich zwischen einem Mann und einem Troll zu wählen habe, ist die Entscheidung nicht schwer, mein Junge«, sagte Jameston. »Ich sagte schon, dass es mir ziemlich gleich ist. Aber bestellt Euerm Altvater Badden, dass ich nicht zulasse, dass Eistrolle ganze Familien im Namen Samhains oder irgendeines anderen niedermetzeln.«
    »Unser Kampf geht …«
    »… geht mich nichts an«, beendete Jameston den Satz für ihn, »und betrifft mich in keinster Weise. Aber wenn ich einen Troll sehe, dann töte ich ihn und frage nicht lange nach, für wen er arbeitet.« Er schnaubte abfällig und deutete an, sich zu entfernen.
    »Meister Sequin«, rief ihm Dantanna nach. »Wenn wir uns wiedersehen, werdet Ihr Euch an meinen Namen erinnern?«
    Jameston blieb nicht stehen und drehte sich auch nicht um. »Ich habe ihn längst vergessen.«
     
    Von einem hohen Platz am Rand des riesigen Gletscher Cold'rin aus blickte Altvater Badden hinaus auf das sich meilenweit ausbreitende Südland. Im Geiste schaute er über die gefrorene Tundra von Alpinador bis zu den dichten Wäldern von Vanguard. Er stellte sich die Schlachten vor, die hier getobt hatten: Honce-Männer gegen Kobolde, Honce-Männer gegen Eistrolle, Honce-Männer gegen die starken alpinadoranischen Barbaren.
    Seine Armee, die gegen die Männer von Honce kämpfte und sie dafür bestrafte, dass sie in zunehmendem Maß mit den ketzerischen Lehren des heiligen Abelle sympathisierten.
    Ein Lächeln furchte Altvater Baddens Gesicht. Inmitten seines wilden schwarzen Schnurr- und Kinnbartes blinkten Zähne, die bei jemandem seines Alters als seltsam weiß empfunden werden konnten. Der Bart war eine geradezu gigantische Angelegenheit, die als ein Halbkreis von scharf zusammengezwirbelten Spitzen das verwitterte Gesicht des alten Samhaistaners nach unten abschloss. Die Enden waren mit Dung verklebt und mit schwarzen und roten Bändern durchflochten. Er würde sie schon lehren, was sie sich erlauben durften.
    Es war gemeldet worden, dass die Kapelle Pellinor gefallen sei – geplündert von wütenden Honce-Männern wie auch von Altvater Baddens Horden. Die wenigen überlebenden Mönche wurden sogar zu diesem Zeitpunkt nach Norden, an diesen Ort, verschleppt, um Altvater D’no, dem Wurmgott des gefrorenen Landes, geopfert zu werden.
    Altvater Badden ließ den Blick zu den Dampfwolken am Fuß der Gletscherklippe sinken, wo das Eis mit dem warmen Wasser des Sees Mithranidoon zusammentraf. Ihm schien, als verdichtete sich der Dunst. Vielleicht war dies ein Hinweis darauf, dass D’no die Nachricht mit

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