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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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diesem Religionskrieg zwischen den Fronten. Und es wird nicht mit Vanguard enden, wenn Badden die Abellikaner nach Süden treibt. Er weiß, dass sich Fürst Ethelbert und Fürst Delaval voll und ganz auf die Seite der Abellikaner geschlagen haben, und das gefällt ihm gar nicht. Er wird die Mönche aus Vanguard vertreiben und uns dann benutzen, um den Golf zu überqueren, und die Kapelle Abelle schließlich selbst angreifen. Verzeiht, gute Frau, aber das ist ein Krieg, den ich nicht will.«
    Sein dramatischer Tonfall zauberte ein dringend benötigtes Lächeln auf Lady Gwydres ebenmäßige Gesichtszüge, ein verschmitztes Grinsen, das Dawson an die Schönheit der Frau erinnerte. Selbst jetzt, in der Mitte ihres Lebens, hatte sie sich noch viel von dieser Schönheit erhalten können, doch das vergangene Jahr hatte ihr übel mitgespielt, und viel zu selten flackerte dieses Lächeln auf, ein Lächeln, das beruhigend und voller Wärme war, zwar überlegen, aber nicht überheblich, und ganz gewiss entwaffnend.
    So entwaffnend.
    Es verriet viel über Altvater Baddens Macht über das Land und noch mehr über den derzeitigen Stand des Krieges, dass Lady Gwydres Lächeln Häuptling Danamarga nicht auf ihre Seite gezogen hatte.
    »Wir müssen Altvater Badden diese weiter gefasste Auseinandersetzung, die er Eurer Meinung nach anstrebt, aufzwingen, und das muss geschehen, ehe er sich das Schlachtfeld aussuchen kann«, sagte Gwydre, deren Blick sich von Dawson löste und nach Süden richtete.
    »Eine Armee von Einwanderern«, murmelte Dawson.
    »Ich glaube, dies ist eine günstige Zeit für die Bewohner von Honce, um sich den offenen und schönen Norden einmal anzusehen«, bekräftigte Gwydre. »Nach allem, was man so hört, ist Palmaris-Stadt ein stinkendes Loch, es wimmelt dort von Ratten. Außerdem gibt es Gerüchte, die besagen, dass die Kriegsflüchtlinge massenweise zur Kapelle Abelle ziehen, wo es kaum zusätzliche Unterkünfte und Nahrung gibt. Und doch haben wir bereits Dörfer angelegt, die bereit sind, all die aufzunehmen, die ein neues Leben und ein Land suchen, das so reich und freigebig ist wie kein anderes in Korona.«
    »Die Dörfer sind so leer, weil alle Männer entweder in den Krieg gezogen oder bereits unter der Erde sind«, erklärte Dawson, was ihren Schwung jedoch nicht minderte.
    »Das ist der Lauf der Dinge«, sagte sie. »Jemand, der hierherkommt, um für Gwydre zu kämpfen, kämpft gleichzeitig für seine Zukunft. Wenn er im Süden bleibt, wird er in Delavals oder Ethelberts Armee geholt und muss in einen Krieg ziehen, dessen Ausgang keinerlei Einfluss auf den Wohlstand oder die Sicherheit seiner Familie hat. Was wird sich für die Leute von Palmaris-Stadt oder jeder anderen Stadt ändern, wenn Ethelbert siegt? Oder Delaval? Die beiden sind Fürsten, aus dem gleichen Holz geschnitzt – bei ihrem Kampf geht es um ihren persönlichen Gewinn und nicht um unterschiedliche Regierungsformen. Hier oben jedoch hat der Kampf eine größere Bedeutung. Hier oben kämpfen meine Krieger gegen Kobolde und Eistrolle.«
    »Und Menschen«, betonte Dawson.
    »Barbaren«, berichtigte Gwydre. »Nicht die Brüder der Männer von Honce, wie wir es im Süden erleben. Nicht ein Bruder, vielleicht, der durch allgemeine Umstände in eine Stadt gezogen ist, die jetzt der anderen Seite dient.«
    Schließlich schien es, als wären Dawson die Antworten ausgegangen.
    Daher sah ihm Gwydre in die Augen, lächelte ihn auf ihre eindrucksvolle Art an und sagte: »Der Golf ist ruhig, die Schiffe warten.«
    »Kapelle Abelle?«
    »Das wäre ein guter Ort, um anzufangen«, erwiderte Gwydre. »Die Brüder dort wissen von unserer verzweifelten Lage. Sie wollen nicht, dass ein mächtiger Badden ohne Opposition in Vanguard herrscht. Sie sollen Euch Städte zeigen, die noch nicht von Delavals Rekrutierungskommandos geleert wurden.«
    »Wenn Fürst Delaval von meinen Bemühungen erfährt, ihm seine Soldaten wegzunehmen …«, warnte Dawson.
    »Dann lasst es ihn nicht wissen.«
    Dawson lächelte resignierend. Wenn sich Lady Gwydre zu etwas entschlossen hatte, war sie nicht so leicht umzustimmen.
    »Sie werden kommen«, versicherte ihm Gwydre. »Ihr werdet sie überzeugen.«
    Dawson McKeege wusste, was Gwydre mit »überzeugen« meinte, und während es einen bitteren Geschmack in seinem Mund hinterließ, wenn er die Ruinen von Tethmawle betrachtete, fiel es ihm nicht schwer, ein Übel gegen das andere abzuwägen. Ohne Befestigungen gegen den Winter

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