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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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einzige Möglichkeit, Euch zu Eurer eigenen Sicherheit ruhigzustellen«, erwiderte der Mönch, den Androosis nun als Bruder Giavno erkannte. Hoffnung regte sich in dem unglücklichen Barbaren, als er eine andere Gestalt hinter Giavno entdeckte und sie als Cormack erkannte.
    Cormack würde ihn befreien, glaubte er. Cormack war ein heimlicher Freund.
    »Ruht Euch aus und genest«, sagte Bruder Giavno. »Seid ganz ruhig. Wir werden mit Eurem Clan verhandeln, um Euch so schnell wie möglich von hier wegzubringen.«
    »Sofort!«, entgegnete Toniquay. »Ihr habt kein Recht …«
    »Wenn ich Euch nicht auf dem See gefunden hätte, dann wäret Ihr jetzt tot«, schoss Giavno in gleichem Ton zurück. »Desgleichen Eure Gefährten. Hätte ich Euch dort lassen sollen, wo die Trolle Euch hätten holen können?«
    Androosis konnte Toniquay von seinem Standort aus nicht sehen, aber er konnte sich gut vorstellen, wie der Mann ausatmete.
    »Ich bitte nicht um Eure Dankbarkeit«, fuhr Giavno fort. »Aber ich fordere Euren Gehorsam. Ihr – alle drei – braucht für einige Zeit unsere heilenden Steine.«
    »Benutzt sie bloß nicht bei mir!«, schrie Toniquay.
    »Wenn wir genau das nicht getan hätten, dann wäret ihr jetzt schon tot.«
    »Das wäre besser gewesen!«
    Giavno wich zurück und zeigte ein ziemlich boshaftes Grinsen, das aufgrund des orangefarben flackernden Lichts noch gemeiner erschien. »Na schön«, sagte er.
    »Und auch nicht bei den anderen«, sagte Toniquay.
    »Ohne die Edelsteine wird der Mann, den Ihr Canrak nennt, sterben«, sagte Giavno.
    »Wenn das der Wille Gottes ist«, erwiderte Toniquay und schien überhaupt nicht verärgert zu sein.
    Wie gerne hätte sich Androosis in diesem Augenblick herumgerollt und den hochmütigen Schamanen mit einem gezielten Hieb zum Schweigen gebracht!
    Giavno kicherte verhalten.
    »Wenn Ihr die Fesseln von meinen Händen nehmen würdet, könnte ich ihn versorgen«, sagte Toniquay.
    »Das werden wir ganz gewiss nicht tun.«
    Androosis schluckte krampfhaft und nahm diese Feststellung zur Kenntnis, während sich Giavno abwandte und den Kopf einzog, um den Raum mit Cormack im Schlepptau durch das niedrige Steinportal zu verlassen.
    »Bleibt stark, Geschlecht und Clan«, sagte Toniquay und zitierte das Mantra des Clans Snowfall. »Die Gewissheit ist unser.«
    Androosis hörte eine schwache Erwiderung, die ihm eher wie ein Wimmern aus größerer Entfernung vorkam. Sein eigenes Knurren hätte Toniquays Bedürfnisse vielleicht befriedigt, aber es drückte kaum Zustimmung aus.
    An Pater De Guilbe war nichts, das an Schüchternheit oder Zurückhaltung denken ließ. Er hatte einen schweren Weg hinter sich, der sogar noch schwerer wurde, als er sich das Scheitern oder zumindest das Abweichen von seiner wichtigen Mission, das Nordland zu bekehren, eingestehen musste. Doch er war ebenso wegen seiner robusten Natur und seiner körperlichen Vorzüge wie seiner hervorragenden Leistungen beim Studium der Bücher Abelles oder der Philosophie der Kirche auserwählt worden – tatsächlich war er in den Rang eines Paters erhoben worden. Cambelian De Guilbe maß über sechs Fuß, und sogar trotz der spärlichen Verpflegung aus Fisch und Pflanzen, die die Brüder im Mithranidoon vorfanden, harte er seine Dreihundert-Pfund-Statur erhalten können. Es hieß, dass er zwar nicht singen konnte wie ein Engel, dafür aber brüllte wie ein Drache. Es war diese Stimme, mit der er die zerstrittenen Brüder Giavno und Cormack in seine Unterkunft rief, die das gesamte oberste – fertig gestellte – Stockwerk der Kapelle einnahm.
    De Guilbe kam hinter seinem Schreibtisch hervor, während die beiden eintraten, und bedeutete ihnen, die Tür zu schließen. »Eure Zweifel erzeugen Verzagtheit und Angst bei Euren Brüdern«, sagte er und beugte sich dabei vor, eine Bewegung, die schon so manchen starken Mann eingeschüchtert hatte.
    »Mit allem Respekt, Pater«, sagte Giavno, »aber von Zweifel kann keine Rede sein. Bruder Cormack irrt sich und ist auf dem falschen Weg.«
    Pater De Guilbes ernster Blick richtete sich auf den jüngeren Bruder.
    »Ich widerspreche«, sagte Cormack und bemühte sich nach Kräften, das Beben aus seiner Stimme zu verbannen.
    »Wem oder was?«
    »Sein Herz ist zu weich für die offensichtliche und wichtige Aufgabe, die vor uns liegt«, beharrte Bruder Giavno. Aber Pater De Guilbe hob die Hand, hieß den Mann zu schweigen und löste den prüfenden Blick dabei nicht von Cormack.
    »Sie liegen

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