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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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in feuchtem Moder«, sagte Cormack, und die Art und Weise, wie er damit herausplatzte, zeigte, dass er Mühe hatte, seine widerstreitenden Empfindungen zu ordnen und zu einer Beschwerde zu bündeln.
    »Wir leben auf einer feuchten und schmutzigen Insel, Bruder«, erinnerte ihn Pater De Guilbe.
    »Das Verlies ist der ungastlichste Raum.«
    »Und der einzige sichere.«
    Cormack seufzte und senkte den Blick.
    »Er wollte unseren Gästen ihr repariertes Boot als angemessene Räumlichkeit zuweisen«, sagte Giavno. »Und sie dann vom Strand abstoßen und auf die Reise schicken.«
    »Der Anstand verlangt …«, begann Cormack.
    »Wir haben sie geheilt!«, unterbrach Giavno streng. Beide, er und Cormack, schauten Pater De Guilbe an und stellten fest, dass der Mann diesmal nicht daran dachte, sich einzuschalten, und durch sein Schweigen Giavno aufforderte, mit seiner Klage fortzufahren.
    »Die Kräfte Gottes, wirksam in den Edelsteinen und in der Weisheit des heiligen Abelle, sind der einzige Grund, weshalb die drei Barbaren noch atmen. Wir haben das bewirkt, indem wir uns unermüdlich um sie bemüht haben, seit ich ihr beschädigtes Boot an meinem festgebunden habe.«
    »Ein wohltätiger Akt, der Kirche des heiligen Abelle würdig«, warf Cormack ein, und Bruder Giavno funkelte ihn zornig an.
    »Er vergisst, weshalb wir nach Alpinador gesandt wurden«, sagte Giavno zu Pater De Guilbe. »Er hat den Zweck unserer Mission auf Grund der Zuneigung aus den Augen verloren, die er für unsere barbarischen Nachbarn entwickelt hat.« Er hielt inne und starrte Cormack noch zorniger an. »Und für die benachbarten Pauris«, fügte er hinzu.
    Cormack versuchte den Mann mit einem beschwörenden Blick zum Schweigen zu bringen.
    »Setzt sie auf den Kopf, Bruder«, verlangte Giavno von ihm. Cormacks Gesichtsausdruck wechselte von Zorn zu unverhohlener Furcht, während er wieder Pater De Guilbe ansah.
    »Oh, tut’s ruhig«, sagte Giavno. »Jeder weiß, dass Ihr sie bei Euch habt und sie tragt, wann immer Ihr glaubt, dass niemand zusieht.«
    Als Cormack Pater De Guilbe studierte, sah er dort kein Entgegenkommen, sondern volle Übereinstimmung mit Giavnos Beobachtungen und – tatsächlich – auch mit seiner Forderung. Mit zitternder Hand griff der junge Mann hinter sich und in den kleinen Beutel, den er am Gürtel seiner Kutte auf dem Rücken trug. Er holte die Pauri-Mütze hervor, die Blutkappe.
    Pater De Guilbe forderte ihn mit einer Geste auf, sie aufzusetzen.
    Cormack gehorchte und rückte sie so zurecht, dass ihr Schweißband auf seiner Stirn saß, ein wenig nach rechts verschoben, wo der obere Teil der Kappe nach vorn hing.
    Pater De Guilbe lachte verhalten, aber, wie es schien, eher aus Mitleid denn aus Belustigung.
    »Warum wollt Ihr so ein Ding tragen, ganz gleich, ob Ihr es rechtmäßig gewonnen habt oder nicht?«, fragte Giavno.
    »Es steckt Magie darin«, erwiderte Cormack, und die Augen seiner beiden Zuhörer weiteten sich vor Überraschung und Entsetzen.
    »Wenn ich sie auf dem Kopf trage, spüre ich größere Kraft in meinem Körper«, versuchte Cormack zu erklären. »Diese Kappe könnte uns zeigen, weshalb Pauris so viel Prügel einstecken und trotzdem weiterkämpfen können.«
    »Ihr tragt sie also, um unsere Feinde besser zu verstehen«, sagte Pater De Guilbe.
    Cormack wollte das bejahen und war für einen Augenblick erleichtert, dazu fähig zu sein. Doch er besann sich, da er nicht bereit war, diese Bezeichnung für die Pauris gelten zu lassen, nachdem sie ihn so gerecht und ehrenvoll behandelt hatten.
    »Ich trage sie, um mehr Verständnis für unsere Nachbarn zu entwickeln«, gab Cormack zu, aber er atmete erleichtert aus, als diese Feststellung Pater De Guilbe zufriedenzustellen schien.
    »Dann tragt sie ruhig weiter«, befahl der Pater. »Mehr noch, es wird Folgen für Euch haben, wenn ich Euch ohne sie antreffe.«
    Neben Cormack gab Giavno ein leises Kichern von sich, und erst jetzt begriff Cormack, dass die beiden De Guilbes Befehl als eine Form von Strafe betrachteten, als einen Weg, Cormack in den Augen aller Männer auf der Insel der Kapelle Isle zu brandmarken und auf sich allein zu stellen.
    »Kehren wir zur eigentlichen Angelegenheit zurück«, sagte De Guilbe. »Diese drei Barbaren schulden uns ihr Leben, meint Ihr nicht, Bruder Cormack?«
    Cormack suchte verzweifelt nach einem Weg, die offensichtliche Antwort zu umgehen, aber er musste einfach eingestehen: »Ja.«
    »Und sie wurden durch die Kräfte geheilt,

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