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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Barbaren, dann würde dies ganz sicher nicht Giavnos letzter getöteter Gegner sein.
    »Zieht sie hoch! Zieht sie hoch!«, befahl er den anderen beiden Mönchen, denn der Stein und die abgestürzten Barbaren hatten bei den Angreifern für einen Augenblick für Unordnung gesorgt. Er begann die Leiter hochzuhieven, und die anderen, durch sein mutiges Beispiel angestachelt, standen ebenfalls endlich auf, griffen nach den Leiterstangen und hoben die Leiter hoch.
    Unten stürmten die Barbaren wieder auf ihre ursprünglichen Plätze zurück. Ein besonders großer Mann sprang hoch und schaffte es, die unterste Sprosse zu packen. Sein Gewicht bremste die Bemühungen der Mönche.
    Ein Vierter kam jedoch herbei, einen Fischhaken in der Hand, und mit Giavnos Hilfe befestigten sie ihn an der dritthöchsten Sprosse. Das an dem Haken festgeknüpfte Seil hing bis auf den kleinen Innenhof hinunter und verschwand in einem stabilen Kurbelmechanismus, den die Brüder konstruiert und gebaut hatten, um größere Steine aus den Niederungen der Insel hochzuziehen. Die Mannschaft, die die Vorrichtung bediente, machte sich sofort an die Arbeit, stemmte sich mit den Rücken gegen die Speichen und marschierte langsam, aber stetig um die Achse der Trommel herum und wickelte das Seil auf.
    Die Leiter knarrte und ächzte protestierend, doch selbst das Gewicht eines zweiten Barbaren, der hochgesprungen war, um seinem Gefährten zu helfen, konnte ein Hochsteigen der Leiter nicht verhindern. Mit der Mauer als Auflagepunkt kippte die Spitze der Leiter herüber und ihr unteres Ende mitsamt den beiden Männern entfernte sich vom Fuß der Mauer und stieg in die Höhe. Mit den Füßen plötzlich ganze zehn Fuß über dem Boden, hielten sich die beiden Barbaren hartnäckig fest. Andere Barbaren kamen herbeigerannt und sprangen hoch, um ihre beiden Gefährten an Füßen und Beinen festzuhalten. Der menschliche Ballast bremste die Winde, und die Leiter blieb liegen, drei Sprossen über dem Mauerrand, der Rest in der Luft außerhalb der Kapelle.
    Aber nur für kurze Zeit, denn die Leiter brach unter der ungewöhnlichen Belastung und ließ die Barbaren abstürzen und in einem wirren Haufen vor der Mauer der Kapelle landen.
    »Jetzt!«, rief ein Mönch rechts von Giavno und fuhr herum, um die Männer auf der Mauer zu beobachten. Indem sie das Durcheinander der abgestürzten Barbaren nutzten, sprangen sie auf und schleuderten eine ganze Lawine von Steinen hinab auf die Gestürzten und landeten so zahlreiche Treffer. Die alpinadoranischen Angreifer, die sich am Fuß der Mauer befanden, gerieten unter der Salve ins Schwanken. Ihre Reihen brachen, und viele von ihnen traten den Rückzug an. Sie hatten gerade angefangen, sich wieder zu ordnen, als aus einem der unteren Fenster ein Blitz hervorzuckte – zweifellos war das Pater De Guilbes Werk.
    Das reichte aus, um den Kampfgeist der Angreifer zu erschüttern, und so machten sie wie ein Mann kehrt und rannten davon. So heftig sie aber auch unter Beschuss standen, ließen sie doch keinen einzigen Barbaren zurück, nicht einmal die Frau, die Giavno getötet hatte, und ebensowenig einen anderen Krieger, der durch De Guilbes Blitz gefällt worden war.
    Bruder Giavno drehte sich um und sank in die Hocke, mit dem Rücken gegen den kühlen Stein der Brustwehr. Er wusste, sie hatten den Tagessieg errungen, aber ihm war gleichzeitig klar, dass dies nur der Erste von vielen ähnlichen Tagen wäre, die folgen würden. Die Brüder hatten auch nicht annähernd die Feuerkraft, um gegen eine derart große Streitmacht aus ihrer Kapelle auszubrechen, und die Barbaren schienen nicht die Absicht zu haben, in nächster Zeit woanders hinzuziehen. Tatsächlich hatte die Anzahl ihrer Truppen die schlimmsten Befürchtungen der Mönche bestätigt, nämlich dass die zahlreichen Barbarenstämme aus dem Gebiet des Mithranidoon sich zu einem gemeinsamen Zweck zusammengeschlossen hatten – ein Vorgang, der nur wenige Stunden zuvor noch undenkbar erschienen war.
    Die Brüder und ihre Diener waren hoffnungslos in der Unterzahl, und jeder Stein und jeder Speer, denn sie den Angreifern entgegengeschleudert hatten, bedeutete ein Wurfgeschoss weniger, das sie in der nächsten Runde zur Verfügung hätten.
    »Pater De Guilbe hat nach Euch gefragt«, berichtete Giavno ein Mönch, der im Eingang des Hauptturms erschienen war.
    Der müde Bruder nickte und kam mühsam auf die Füße. Er warf einen Blick zu den Barbaren in der Ferne und sah, wie sie am

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