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Salz der Hoffnung

Titel: Salz der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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ehemalige Verlobte mitsamt Kind noch in Halifax? Maria war immer geneigt zu glauben, was Polly über Basil sagte, ich denke, sie kannte die Wahrheit wirklich nicht. Aber dann fingen die Schwierigkeiten an.«
            »Konnte es denn noch schlimmer kommen?« fragte Regal müde. Sie hatte wirklich genug gehört. Sie fühlte sich im Stich gelassen.
            »Polly spielte ihren Trumpf aus. Sie weigerte sich, als ledige Mutter nach Boston zurückzukehren. Sie sagte mir, sie wolle mit David und Maria nach England gehen, denn dort wisse niemand über sie Bescheid, sie könnte sich Mrs. Hayes nennen. Doch ihr fehlte das Geld für die Reise. Jasper, dein Großvater, schickte ihr jeden Monat eine kleine Summe, doch da die Verlobung aufgelöst war, verlangte er, sie solle heimkommen. Er wußte nichts von dem Kind.« Edwina seufzte. »Ich habe ihr gesagt, es werde ihr nichts anderes übrigbleiben, als nach Boston zurückzukehren und den Dingen ins Auge zu sehen. Du kannst dir vorstellen, wie Ettie reagiert hätte, von Jasper ganz zu schweigen. Aber Polly dachte nicht daran. Sie fing an, mir zu drohen.«
            Regal richtete sich plötzlich auf. »Du willst sagen, sie hat dich erpreßt?« Sie begann zu lachen, aber Edwina blieb ernst. »Das ist nicht komisch. Polly war immer neidisch auf das Geld meiner Familie. Sie verlangte zehntausend Pfund von mir, damit sie mit dem Kind nach England gehen und ein angenehmes Leben führen könne, anderenfalls werde sie die Geburtsurkunde für ungültig erklären lassen und Jack verklagen. Schließlich gab ich ihr einen Wechsel, einzulösen bei der Bank von England, damit sie Ruhe gab.«
            »Du hast gezahlt?«
            »Mir blieb nichts anderes übrig. Ich denke, wir hatten gar nicht mehr daran gedacht, wer in der Geburtsurkunde als Vater eingetragen war. Polly hatte nicht wirklich die Absicht, Basil als den Vater ihres Kindes auszugeben, sie war ja nicht dumm. Er hatte sie geküßt, aber weiter war er nie gegangen.«
            »Erpressung!« Regal lachte. »Das ist doch unglaublich. Sie hätte Basil heiraten sollen, die beiden hätten ein wunderbares Paar abgegeben.«
            »Ich verstehe nicht, wieso du das sagst. Es war häßlich von ihr, mich zu erpressen.«
            »Oh, das kommt in den besten Familien vor«, bemerkte Regal mit einem Grinsen. »Was wurde aus diesem Wechsel, nachdem meine Mutter gestorben war? Sie ist ja nie dazu gekommen, ihn einzulösen.«
            »David Collins fand ihn in Pollys Gepäck und stellte Nachforschungen an. Ich glaube, er ahnte die ganze Zeit, wer dein Vater war, doch er wollte Maria nicht bekümmern. Der Wechsel wurde meiner Bank zurückgeschickt.«
            »Du hättest mir all das viel früher sagen müssen.«
            Edwina sank in einen Stuhl. »Ich hatte nie ein eigenes Kind und ich liebte dich so sehr«, weinte sie. »Ich wollte nicht, daß du schlecht von mir denkst. Ich habe immer über dein Wohlergehen gewacht. Meine Familie ließ mich stets wissen, wie es dir erging. Darum war ich auch gleich da, als Jasper gestorben war; ich dachte, du brauchst mich vielleicht. Ich konnte nicht eher kommen, denn Jasper und Ettie hatten mir nie verziehen, daß ich Jack und Polly auseinandergebracht hatte.«
            Sie schluchzte jetzt, nachdem sie ihr Geständnis beendet hatte, und Regal stand auf und setzte sich zu ihr. »Hör auf zu weinen, Edwina. Ich brauchte dich wirklich. Komm schon, schenk mir ein Lächeln. Wenn ich dich nicht hätte, wen sollte ich dann wohl anschreien?«
            Edwina hob den Kopf und sah sie an. »Es tut mir so leid, Regal. David Collins muß Basil von dem Wechsel erzählt haben, so wußte er, daß die Spur zu Jack führte. Vermutlich hat Basil dich deswegen zu mir geschickt. Diese verfluchte Geburtsurkunde. Ich bin beinah in Ohnmacht gefallen, als Maria mir sagte, daß du sie hast. Als wir nach London kamen, vermied sie es, Basil in ihr Haus einzuladen, um keine peinlichen Situationen aufkommen zu lassen. Sie mochte seine Frau ohnehin nie besonders«, fügte sie mit einem Kichern hinzu. »Lady Mulgrave zur Stiefmutter zu haben, hätte dir sicher nicht gefallen.«
            Als Cameron kurz darauf das Zimmer betrat, sah er Regal und Edwina einträchtig auf dem Sofa sitzen und gleichzeitig lachen und weinen.
            Er schnalzte verstimmt mit der Zunge, warf Regal einen bösen Blick zu und wandte sich dann,

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