Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Salz der Hoffnung

Titel: Salz der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
Vom Netzwerk:
Scheck zu unterschreiben, mit dem Geld von der East Coast Mercantile auf ihr Privatkonto übertragen wurde, da sie es vorzog, Unterlagen, die mit ihrem Vermögen in Zusammenhang standen, nicht zu Hause aufzubewahren. Doch heute ging es um etwas anderes.
            »Ist der Kauf von T. E. Morcomb, Chandlers abgewickelt?« fragte sie.
            »Ja. Wir haben Mr. Rosonoms Anweisungen wortgetreu befolgt. Wir arbeiten immer gerne mit ihm zusammen, ein sehr sorgfältiger Mann. Morcomb gehört jetzt jedenfalls der East Coast Mercantile.«
            »Wer war der Eigentümer?«
            »Nun, Tommy Morcomb selbst.«
            »Wie hat er reagiert?«
            »Er war froh. Er kommt langsam in die Jahre, die Übernahme kam ihm gerade recht, zumal Mr. Rosonom klug genug war, ihm die Geschäftsführung zu überlassen, so lange er es wünscht. Bei einer so alteingesessenen Firma ist es klug, auf Kontinuität zu achten.«
            »Ich verstehe. Nun, Mr. Robb, mein Mann möchte seinen Anteil an der Northern Star Shipping veräußern. Er hat genug von der ständigen Sorge deswegen.«
            Robb nickte mitfühlend. »Das kann ich gut verstehen. Die Gesellschaft hat schwere Zeiten hinter sich, und jetzt auch noch der Verlust der Scottish Prince, wirklich tragisch. Als sei der Krieg nicht auch ohne Einmischung der Dänen schon schlimm genug.«
            »Hat denn ein dänisches Schiff sie versenkt?« Die Nachricht versetzte sie in solche Aufregung, daß sie ihre Seidenhandschuhe knetete bis einer zerriß, um ihre Stimme unter Kontrolle zu halten. »Das wußte ich nicht.«
            »Es geht das Gerücht, es sei ein Däne gewesen, ja. Einige der Überlebenden haben sich heim nach England durchschlagen können. Weiß Gott, der Krieg hat schon genug Schaden angerichtet. Jetzt machen auch noch die Dänen die Nordsee unsicher.«
            »Aber man liest nichts darüber in der Zeitung, jedenfalls in letzter Zeit nicht«, bemerkte sie, um sie zum Reden zu ermuntern. »Vor ungefähr einem Jahr las man hin und wieder von einem englisch-dänischen Krieg, aber danach nicht mehr. Ich dachte, das sei alles längst vorbei.«
            »Seien Sie unbesorgt«, versuchte Macalister sie zu beruhigen. »Sie machen immer noch viel Ärger, aber nicht genug, um für Schlagzeilen zu sorgen. Napoleons Armeen gilt das eigentliche Interesse. Seit Trafalgar und Nelsons Tod haben die Zeitungen ohnehin das Interesse an Seegefechten verloren, dafür geschieht in Europa einfach zuviel. Ich sage Ihnen, die nächsten großen Schlachten werden auf spanischem Boden geschlagen. Die Marine ist zu sehr damit beschäftigt, Truppenschiffe zu beschützen.«
            »Sei dir da nicht zu sicher«, warf Robb ein. »Ich habe gehört, die Admiralität plane, bald mit dem dänischen Gesindel aufzuräumen. Sie sind einfach zu unverschämt geworden. Aber das sind alles Dinge, auf die wir keinen Einfluß haben. Mrs. Howth, Sie erwähnten vorhin, daß Mr. Howth seinen Anteil an Northern Star verkaufen möchte. Ich verstehe seine Beweggründe durchaus, doch kann ich nicht verhehlen, daß es schwer werden dürfte, einen Käufer zu finden. Schiffahrtslinien auf europäischen Routen gelten derzeit nicht gerade als gute Investition. Ich muß gestehen, es hat mich gewundert, daß Northern Star überhaupt so lange durchgehalten hat.«
            »Ich weiß das alles«, sagte Regal. »Doch für meinen Mann wir das alles zuviel, also werde ich das Problem in aller Stille lösen. East Coast Mercantile wird seinen Anteil erwerben.«
            Robb blinzelte und wechselte einen Blick mit Macalister, der ein Kopfschütteln andeutete. »Oh, Mrs. Howth, das würde ich nicht empfehlen, wirklich nicht.«
            »Es gibt keine andere Möglichkeit«, erwiderte sie. »Wenn er keinen Käufer findet, bleibt er auf seinem Anteil sitzen. Außerdem wäre es doch wohl unmoralisch, einem ahnungslosen Dritten zu einer miserablen Investition zu raten.«
            »Es ist keine Frage der Moral. Wenn der Preis niedrig genug ist, wird sich schon jemand finden.«
            Macalister nickte zustimmend. »Er wird sehr weit mit dem Preis heruntergehen müssen.«
            »Nein, das ist ja genau das, was ich vermeiden möchte. Er soll seinen Anteil nicht für ein paar Pennys hergeben müssen. Ich möchte, daß sie ihm im Namen der East Coast Mercantile ein anständiges Angebot

Weitere Kostenlose Bücher