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Salz und Asche - Roman

Salz und Asche - Roman

Titel: Salz und Asche - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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sie ihn mit der ganzen Länge ihres Körpers spürte. Seine Zungenspitze fragte an, ob sie ihre Lippen für ihn öffnen wollte, und sie fühlte, wie sie ihren Willen verlor. Sie wurde nachgiebig unter seinen Händen, wollte nur noch, was er wollte. Jan umfasste ihre Hüften, um sie gegen sich zu drücken. Sein Atem wurde schneller, und Susannes Sehnsucht größer. Wie beim vorherigen Mal sehnte sie sich desto stärker nach seinen Berührungen, je näher sie sich waren, als wolle sie mit ihm verschmelzen. Sie wusste, dass es Unzucht war, wonach sie sich sehnte, doch schämen konnte sie sich nicht. Die verwirrenden Lustgefühle überwältigten sie. Nie hatte sie sich träumen lassen, wie
heftig das Verlangen nach etwas sein konnte, das sie nicht einmal kannte.
    »Gott hilf mir, ich will dich so sehr«, flüsterte Jan zwischen Küssen.
    Die wenigen Worte genügten, um eine beschämende Hitze in ihrem Schoß zu entfachen. Widerstandslos ließ sie zu, dass er ihren Rock hochzog. Seine Hände glitten über die nackte, empfindliche Haut ihrer Schenkel, legten sich um ihre Hinterbacken. Er hörte auf, sie zu küssen, und seufzte. »Sag nein, Suse, sag nein.«
    Auf einmal verstand sie, was er meinte. Wenn er sich seiner Lust nur halb so ausgeliefert fühlte wie sie, dann musste er sich wünschen, dass sie mehr Beherrschung besaß als er.
    Mit beiden Händen fuhr sie durch sein weiches Haar, streichelte seinen Nacken und spielte mit der Lederschnur, die er um den Hals trug. Sie musste sich zwingen zu sprechen. »Ich mag es, dich zu spüren, und ich will nicht nein sagen. Aber ich sage nein, weil du recht hast. Wir dürfen das nicht.«
    Zuerst schien ihr halbherziges Nein seine Wirkung zu verfehlen, denn er küsste sie erneut, und seine Hände erforschten alles unter ihrem Rock, außer ihrer Scham. Nur ein einziges Mal streifte er ihr krauses Haar dort, dann zog er die Hände unter ihren Röcken hervor und ließ sie los. Er lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und sah zur Decke, sein Gesicht glühte, und sein Atem beruhigte sich nur langsam. Susanne konnte es ihm nachfühlen, sie zitterte stärker als er.
    »Dabei wollte ich nur mit dir reden. Aber wenn ich dich sehe …«, sagte er.
    »Ich weiß. Vielleicht sollten wir die Augen schließen, wenn wir reden wollen.«

    Er lachte, und sie lächelte. Es machte sie froh, ihn einmal heiter zu sehen, auch wenn es nur für einen Augenblick war. »Du lachst so selten«, sagte sie leise.
    »Ja?« Sein Blick kehrte zu ihr zurück, und sie konnte genauer betrachten, wie schön sein Gesicht war, wenn er lächelte. Sie sahen sich in die Augen und gingen wieder einen Schritt aufeinander zu. Im letzten Moment hob Susanne die Hand. »Lass uns nach oben gehen und die Augen schließen. Ich muss wirklich mit dir sprechen.«
    Obwohl sie es als Scherz gemeint hatte, saß Jan kurz darauf im Obergeschoss mit geschlossenen Augen neben ihr. Diesmal hatten sie sich nicht nah beieinander niedergelassen, sondern hielten sich nur an der Hand.
    »Ich möchte dich um Verzeihung bitten«, begann Susanne. »Wahrscheinlich habe ich Schaden damit angerichtet, dass ich zur Hude gegangen bin.«
    Sein Griff um ihre Hand wurde fester, sonst regte Jan sich nicht. In seinem Zögern war zu spüren, dass es ihm schwerfiel, die richtige Entgegnung zu finden. »Dir ist nichts geschehen«, sagte er. »Aber dieser Rieger weiß jetzt mehr über uns, als mir lieb ist. Wie viel weiß übrigens dein Bruder? Er war wütend auf mich, weil er dachte, ich hätte dich zur Hude geschickt.«
    »Ich bin nicht sicher, was er sich zusammenreimt. Er hat sich mir gegenüber merkwürdig benommen, aber bei Till weiß man nie. Er hat selbst eine Menge Geheimnisse. Vielleicht ahnt er etwas, aber erzählt habe ich ihm nur, dass ich bei der Suche nach den Kindern helfen wollte.«
    »Was für Geheimnisse hat er denn?«
    »Nun, er treibt sich viel herum, sieht und weiß mehr, als er offen sagt. Und er kann schlecht widerstehen, wenn es gilt, irgendwo Unfug zu treiben. Kein Narrenstreich ohne
Till Büttner. Es ist, als hätten seine Taufpaten es schon vorausgeahnt, als sie ihm seinen Namen gegeben haben. Er ist ein Eulenspiegel.«
    »Er ist glücklich dran, dass er sich solchen Spaß erlauben darf.«
    »Oh, glaub nicht, dass er straflos ausginge. Für Vater ist er ein ewiger Dorn im Fleisch, der würde ihn nicht schonen. Allerdings ist Till sehr geschickt, er lässt sich nicht so leicht erwischen. Übrigens hat er herausgefunden, dass die Kinder

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