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Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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sagen, daß sie nicht hinaus könnten. Doch da bin ich mir nicht so sicher. Wenn Ihnen entgangen ist, daß der Mann Ihr Kollege war, kann Ihnen auch entgangen sein, daß er durch ihren Bann geschlüpft ist.“
    „Sie sind noch im Berg. Ich hätte es bemerkt, wenn sie den Bann durchbrochen hätten. Jede größere arkane Feldverschiebung hätte ich bemerkt, und das Brechen eines Bannes erfordert viel Macht und viel Können. Es ist beinahe unmöglich. Der Bann zeigt Störungen an. Wird er von innen berührt, weiß ich davon. Sie haben keinen Begriff davon, wie ausgeklügelt die Magie ist, der ich mich bediene. Sie haben keine Ahnung. Die Männer können nicht hinaus, sofern sie nicht mitten durch diese Höhle laufen und durch den Wasserfall springen. Dafür hätten sich drei erwachsenen Männer unbeobachtet an allen hier Anwesenden vorbeischleichen müssen. Das ist unmöglich. Sie selbst haben gesagt, daß sie nicht schmal genug seien, um durch den Spalt zu passen. Wir haben sie sicher.“
    „Wo sind sie dann?“ höhnte Hardenburg.
    „Ich kann ihre Präsenz ausloten, doch ich brauche meine Kraft für den Feyon. Nach Menschen in einem Berg zu suchen, in dem sich ohnehin ein gutes Dutzend davon aufhält, ist sinnlos. Doch ich rüste gerne eine Suchmannschaft mit magischem Licht aus und mit Amuletten, die den Sinn schärfen. Das würde ihnen einen massiven Vorteil gegenüber den Flüchtigen geben. Tatsächlich werden wir sie finden müssen, bevor ich den Bann aufhebe. Doch ich brauche meine Kraft und meine Konzentration für die Aufrechterhaltung des Banns und für die Messungen zur Lokalisierung des Feyons. Ich habe weder die Geduld, noch die Muße, meine kostbare Zeit mit der Suche nach drei Leuten zu vergeuden, die mit einer Kerze irgendwo im Dunkel festsitzen. Vermutlich werden sie genauso abstürzen und sich die Hälse brechen wie der Eindringling vor einem Monat.“
    „Der andere Meister kann vermutlich genau wie Sie magisches Licht erzeugen oder die Nachtsicht verstärken.“
    „Nicht genau wie ich, Hardenburg. Niemals genau wie ich. Wenn er länger als ein paar Sekunden starke Magie benutzt, kann ich ihn ausfindig machen. Er hat das bislang unterlassen, genau aus diesem Grund. Das heißt, daß sie sich auf ihre ganz normalen menschlichen Fähigkeiten verlassen müssen, um durch die Dunkelheit zu wandern und ein Versteck zu suchen. Wir werden sie finden. Jetzt gleich, wenn Sie darauf bestehen, Hardenburg, doch dann muß ich meine Messungen auf ein anderes Ziel einstellen. Wollen Sie den Feyon – oder wollen Sie diese Männer? Es ist Ihre Entscheidung. Sie sind der Leiter des Projektes, wie Sie eben nochmals betont haben.“
    Der Professor starrte den Meister an. Die Männer ebenfalls. Keiner sprach.
    „Ich will den Sí“, antwortete Hardenburg nach einiger Zeit. „Und ich will diese Kerle. Lebend, wenn es geht, damit ich sie befragen kann. Aber ich nehme sie auch tot. Der Maler war dem Akzent nach Bayer. Die anderen beiden Briten. Eine eher unwahrscheinliche Konstellation.“
    „Aber schon da gewesen“, erwiderte der Meister, und Asko konzentrierte sich auf seine Atmung, und machte sich so unauffällig wie möglich. Sollte der Meister noch mehr wissen, war seine Tarnung in Gefahr.
    „Machen Sie sich nicht lächerlich, Marhanor. Diese drei waren kein Team, und der Maler interessiert mich überhaupt nicht. Die beiden Briten schon – ein Kämpfer und ein Magier – das ist eine schlagkräftige Einheit, die manch ein Land gerne zur Spionage zur Verfügung hätte.“
    „Dieser Künstler …“ begann Marhanor, doch er wurde unterbrochen. Ein ohrenbetäubender Donner dröhnte wie eine Explosion im Berg. Asko spürte, wie der Fels unter seinen Füßen bebte. Es fühlte sich an, als hätte ein gigantischer Blitz das Gebirge getroffen, gespalten, zerbröselt und zusammengeschmiedet, alles in einem einzigen ewig währenden Augenblick.
    In weniger als einer Sekunde war der unerhörte Angriff auf Nerven und Trommelfell vorüber, und die Männer, die alle schreiend von ihren Sitzen aufgesprungen waren, starrten nun den Meister an. Der hatte die Arme seitlich ausgestreckt und murmelte leise unverständliche Worte. Von seinen Fingern sproß ein gleißendes Netz, das sich durch die Höhle streckte, sich durch die Luft verzweigte, in den Fels wuchs. Wie eine Spinne in ihrem Netz stand er da, schwankte ein wenig und mit ihm die leuchtenden Linien. Sie strahlten von ihm aus und durchdrangen alles, was auf ihrem Weg

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