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Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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gestern Nacht macht mich sehr unruhig. Sie waren ekelhaft. Sie könnten mich erkennen, und dich natürlich auch.“
    „Das wäre schlecht“, entgegnete er trocken. „Sie würden uns in einem Kampf besiegen, und ich glaube nicht, daß sich die Leute hier in so einen Streit einmischen würden, wenn er sie nichts anginge.“
    „Natürlich nicht. Warum sollten sie? Sie wüßten ja nicht einmal, für wen sie Partei ergreifen sollten.“ Dann fügte sie konspirativ hinzu: „Ich habe ein Messer im Strumpfband. Corrisande hat mir beigebracht, wie man damit umgeht. Wenn es brenzlig wird, kann ich dir also helfen.“
    Ihr Lächeln war so voller Unverfrorenheit, daß er ein Grinsen nicht unterdrücken konnte. Sie war unglaublich süß und er war für sie verantwortlich. Er mußte sie wohlbehalten – in jeder Hinsicht – zurückbringen.
    „Meine liebe ... Ehefrau. Ich kann nicht zulassen, daß du beim ersten Anzeichen möglicher Schwierigkeiten die Röcke hebst, um an interessanten Stellen nach Waffen zu suchen. Ich werde sie mir gern in einer stillen Minute ansehen. Nur zur Sicherheit, natürlich. Aber ich werde verdammt noch mal meiner jungen Frau nicht erlauben, der Welt ihre Strumpfbänder zu zeigen – ganz egal, was darin stecken mag.“
    Sie sah ihn beleidigt an.
    „ De vrai “, sagte sie und kopierte diesmal Cérise Denglots entnervende Angewohnheit, bei Bedarf in die französische Sprache zurückzufallen. „Du mußt nicht so hart sein. Natürlich habe ich nicht vor, jedem vorbeikommenden Herrn meine Beine zu zeigen. Aber wenn wir in Schwierigkeiten kommen, sollst du wissen, daß ich ein Messer habe und damit umgehen kann.“ Ihr Gesicht erstrahlte in diebischer Freude. „Möchtest du es vielleicht sehen?“
    Ihre Hände wanderten an den Saum ihres Rockes, und ihre Augen sprühten vor schlecht verborgenem Schalk.
    „Nicht jetzt! Lieber Himmel. Wir sind fast da!“
    Sein Tadel klang härter als nötig, und er wurde sich bewußt, daß er ihr Angebot fast angenommen hätte. Sie hatte die Aussicht, diese Beine zu Gesicht bekommen, fest in seinen Gedanken verankert. Er fand es im Moment schwierig, sich auf etwas anderes zu konzentrieren.
    Verdammt sollte sie sein. Sie wußte genau, wie sie einen Mann aus der Fassung bringen konnte. Er fühlte sich für einen Augenblick etwas verloren und stellte dann den Status Quo zwischen ihnen wieder her, indem er sie strikt anblickte und seine Schnurrbartenden zwirbelte. Leider waren letztere nicht mehr vorhanden. Seine Hand fuhr suchend durchs Gesicht, und das Mädchen kicherte.
    „Wirklich, mon amour – oh, du mein Gatte. An diesem Schnurrbart kann man sich nicht mehr festhalten. Er ist fort und bietet keinen Schutz mehr.“
    „Mein liebes Kind“, erwiderte er nachdrücklich. „Ich bin mir sicher, daß ich nicht umhin komme, dir kräftig deinen allerliebsten Duweißtschonwas zu versohlen, bevor wir wieder hierher zurückkommen.“
    Sie schmollte niedlich.
    „Mein Ehemann, ich … ah … habe deinen Namen leider vergessen, aber ...“
    „Martin. Ich denke, man hat entschieden, Martin sei ein schöner Name.“
    „ Alors , Martin …“
    „Paß auf deine Hände auf, Liebling!“
    Er hatte das Boot längsseits zum Steg gebracht, und es schaukelte einen Augenblick lang heftig. Dann sprang er auf die Planken, band das Boot an und hob das Gepäck heraus. Nachdem ihre Sachen sicher waren, beugte er sich zu ihr herunter, um ihr aus dem Boot zu helfen.
    Wieder schaukelte das Boot ob des veränderten Schwerpunkts, doch es gelang ihm, die junge Frau festzuhalten und an Land zu heben, ehe sie in den See fiel. Es war keinesfalls ein gewandtes Manöver, und es endete damit, daß er seine Arme um ihre Taille geschlungen hatte und sie ihre Finger in seine Schultern krallte.
    In dieser engen Verstrickung blickte sie zu ihm auf, ihr Gesichtchen direkt unter seinem, ihre Augen groß, die Lippen leicht geöffnet. Der frische Morgenwind hatte ihre Wangen rosig gefärbt. Er beugte sich hinunter und küßte sie, ehe sein Verstand noch hinterfragen konnte, ob das eine gute Idee war. Ihr Gesicht war kalt, doch ihr Mund war warm und bereit. Für kurze Zeit vergaß er alles um sich herum, fühlte nur die weichen Lippen an seinen, die sich ihm öffneten. Ihre Zunge spielte mit seiner. Dann spürte er einen Druck an seinen Schultern. Sie schob ihn sanft von sich.
    Er riß sich von der Liebkosung los und blickte in das kecke, amüsierte Gesicht.
    „War das verliebt genug für unsere Tarnung,

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