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Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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Schritte, die gleich um die Ecke kommen würden.
    „Wer da?“ ertönte eine Männerstimme. Sie kannte sie nicht. Wer immer es war hatte sie entweder gehört oder ihren Lichtschein gesehen.
    Wenn sie sie jetzt wieder fingen, würden sie sie schlagen, und vielleicht würde diesmal niemand mehr eingreifen. Sie wußte nicht, wer da auf sie zukam, doch es konnte nur einer der Mörder sein. Einen Atemzug lang stand sie starr vor Schreck. Dann ließ sie den Korb fallen, ergriff die Schaufel, nahm sich nicht einmal mehr die Zeit, sie aus dem Handtuch zu wickeln. Sie schwang sie mit aller Kraft gegen die Gestalt, die um die Ecke bog. Das Gerät traf heftig ein Gesicht.
    Der Mann brach mit einem Klagelaut zusammen, und noch während er fiel, schlug sie ihn ein zweites Mal, diesmal auf den Hinterkopf. Er blieb reglos liegen, mit dem Gesicht nach unten. Sie überprüfte nicht, wer es war, konnte nicht viele Details in dem armseligen Kerzenlicht ausmachen und wollte sich auch nicht näher mit ihm beschäftigen oder den Feind, den sie zur Strecke gebracht hatte, gar anfassen. Hoffentlich hatte sie ihn nur bewußtlos geschlagen. Sie hatte nicht die Nerven zu überprüfen, welchen Schaden sie angerichtet hatte. Sie hoffte, daß sie nicht zur Mörderin geworden war.
    Sie war gekommen, um zu helfen und würde tun, was zu tun war, also nahm sie ihren Korb auf und ging weiter. Sie entsann sich, in welchem Raum der Käfig stand.
    Die Tür war verschlossen, doch der Schlüssel steckte, und sie öffnete sie und trat ein. Dann zog sie den Schlüssel ab und sperrte sich selbst mit ein.
    Das Kerzenlicht erleuchtete den gestapelten Plunder nur unvollkommen, doch sie konnte den Käfig deutlich ausmachen. Er stand an einer Wand, und in ihm lag eine dunkle Gestalt in Ketten wie zu einem Ball zusammengerollt auf ein paar Brettern, die als Boden in den Käfig gelegt worden waren.
    Sie setzte die Kerze ab und auch ihren Korb.
    „Graf Arpad“, murmelte sie, erwartete jedoch im Grunde keine Antwort von dem Schwerverletzten. „Ich bin hier, um Ihnen zu helfen. Sie kennen mich nicht. Ich bin Charlotte von Sandling. Bitte glauben Sie mir, ich wußte nichts von dem, was diese Monster mit Ihnen vorhatten. Ich wußte nicht einmal, daß Sie eingeladen waren.“
    Sie kniete sich vor den engen Käfig und untersuchte ihn näher. Dann kam ihr der Gedanke, daß der Mann eventuell gar nicht mehr lebte. Sie faßte durch die Gitterstäbe und berührte sein Gesicht. Er bewegte den Kopf ein wenig und küßte ihre Handfläche. Seine Lippen liebkosten ihre Haut. Sie zuckte zusammen und hatte plötzlich Angst.
    „Sie sind bei Bewußtsein“, wisperte sie und fühlte sich ausgesprochen dumm. Sie hatte gehofft, daß er sie verstehen würde, doch wirklich daran geglaubt hatte sie nicht.
    „Ja“, entgegnete er. Seine Stimme klang sanft und angestrengt, verriet die Schmerzen, die er litt.
    „Ich will Ihre Wunden versorgen“, sagte sie. „Deshalb bin ich hier, und ich will alles tun, was ich kann, um Sie aus dieser Lage zu befreien.“
    „Ich kann Ihnen da wenig helfen.“ Er klang nicht wie jemand, dem man gerade dreimal in die Brust geschossen hatte. Seine Stimme wirkte angespannt, und er rang zwischen den Worten nach Luft, doch er klang kohärent, und es ging ihm offenbar gut genug, um mit ihr zu sprechen. Sie konnte so viel Widerstandskraft kaum fassen. Nach einem weiteren rasselnden Atemzug fuhr er fort: „Man hat mich mit Ketten gefesselt. Der Käfig ist kalteisenverstärkt. Ich muß ihn nur anfassen, um zu verbrennen und zu sterben. Die Nähe des Materials allein bereitet mir Schmerzen und macht mich hilflos.“
    Sie hatte von dem Material noch nie gehört. Doch sie zweifelte nicht an seinen Worten. Er mußte mehr darüber wissen als sie.
    „Können Sie mir sagen, was ich tun soll?“ fragte sie. „Ich möchte Ihnen versichern, daß ich bereit bin, absolut alles und jedes zu tun, um Sie in Sicherheit zu bringen. Sie sind als Gast in mein Haus gekommen. Ihr Wohlergehen ist meine Verpflichtung.“
    Er blickte ihr ins Gesicht – sie fühlte es mehr, als daß sie es sah – und es war ihr peinlich, daß es so aussah, wie es eben aussah. „Haben Sie versucht einzugreifen?“ fragte er. „Hat man Sie geschlagen?“
    „Ja, aber das ist jetzt nicht wichtig.“ Sie fummelte an dem Riegel herum, der den Kasten verschlossen hielt. Es war ein bißchen umständlich, jedoch nicht schwierig, ihn zu öffnen. „Das sieht ganz einfach aus“, sagte sie.
    „Sie

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