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Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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daß man Fey als lebende Munition in einer Maschine verheizte, einer Maschine, deren Zerstörungskraft so unglaublich war wie ihre ganze Funktionsweise. Asko zog Menschen den Sí vor, weil sie sittliche Prinzipien hatten, moralische Werte, Regeln des Zusammenlebens. Nichts davon konnte man von den Fey erwarten. Man konnte sie nicht einschätzen. Niemand wußte, was sie wollten und nach welchen Gesetzen sie lebten, falls sie irgendwelche anerkannten.
    Sein Sinn für Gut und Böse hatte jedoch einen schweren Schlag erlitten. Das Mädchen hatte den Feyon befreit, und er war zurückgekehrt, um ihr zu helfen. Manch ein Mensch in der gleichen Situation hätte die Beine in die Hand genommen und sich nicht mehr umgedreht. Doch der Feyon hatte es auf sich genommen, sie in Sicherheit zu bringen, obgleich sie ihn gefährdete. Seine derzeitigen Kollegen – wenn man die ruchlose Truppe des Kriegsministeriums so nennen konnte – hatten nicht nur ihre Inkompetenz hinreichend bewiesen, sondern auch noch gezeigt, wie verbrecherisch und rücksichtslos sie waren. Es schockierte ihn.
    Man führte keinen Krieg gegen Frauen. Auf dieser Welt hatten die Männer das Sagen, und daher war es ihre Aufgabe, Frauen vor den unfreundlicheren Dingen im Leben zu beschützen. Daran hatte er immer geglaubt. Charlotte hatte man belogen, beleidigt, geschlagen und schließlich fast vergewaltigt. Was immer – und aus welchen Gründen auch immer – sie getan hatte, es gab niemandem das Recht, so gegen sie vorzugehen.
    Er war froh, daß sie gehandelt hatte. Er hatte sich den Kopf zerbrochen, wie er dem Grafen zur Flucht verhelfen konnte, ohne sich selbst verdächtig zu machen. Den Gedanken, ein Lebewesen maschinell seiner Lebensenergie zu berauben, fand er unerträglich. Dennoch ging es ihm weniger darum, seinen ehemaligen Kampfgefährten vor einem grausamen Schicksal zu bewahren, als den Fortschritt des Projektes aufzuhalten.
    Viel Aufschub hatte er bisher nicht bewirken können, ohne auf sich aufmerksam zu machen. Wenn er sich verdächtig machte, bedeutete das seinen Tod. Doch solange die Jagd auf Fey ergebnislos gewesen war, hatte es an der Maschine keine Weiterentwicklung gegeben.
    Das durfte es auch nicht. Hardenburg war ein brillanter Mann, doch er experimentierte mit viel zu vielen unbekannten Faktoren, verließ sich zu sehr auf das unkalkulierbare Wissen des Meisters, den man ihm beigestellt hatte, und dieser hatte keinerlei moralische Skrupel, soweit Asko das beurteilen konnte. Ihm gefiel schlichtweg der Gedanke, Fey durch die Maschine zu heizen. An einer österreichischen Vormachtstellung konnte er kein Interesse haben – er war Ire. Er war aus einem anderen Grund dabei, und das war mit Sicherheit die Eliminierung der Fey. Asko mochte die Geschöpfe keineswegs, doch die Ausrottung einer ganzen Spezies zu planen erschien ihm nicht akzeptabel, und er glaubte nicht, daß Meister Marhanor weniger ambitioniert plante.
    Der Mann wußte beängstigend viel über die Sí. Asko kannte nur eine Gruppe, deren Wissen über die Fey eine solche Dimension hatte, die Bruderschaft des Lichts.
    Manchmal kam ihm ein unerträglicher Verdacht. Ein halbes Jahr zuvor war das Münchner Refugium dieses Ordens bis auf die Grundmauern niedergebrannt.Er hatte gesehen, wie das Gebäude in Schutt und Asche aufging. Es waren noch Menschen im Haus gewesen, einer davon ein Meister des Arkanen, und Marhanors Antlitz war von Brandnarben entstellt.
    Doch das Feuer hätte er nicht überleben können. Oder? Asko wußte es nicht.Fragen konnte er ihn nicht.Seine Kenntnisse würden ihn als Spion entlarven.Der Magier vertraute ihm ohnehin nicht. Nur verdächtigte alle und jeden, und so hörte Hardenburg – der Asko offenbar mochte – nicht auf ihn.
    Asko war mit den Jägern ausgezogen in der Hoffnung, außerhalb des Höhlensystems etwas über den Verbleib von Görenczys zu erfahren. Doch er hatte keinen Hinweis gefunden, und es hatte auch keine Gelegenheit gegeben, sich unbemerkt davonzuschleichen. Er hatte gesagt, er wollte mit jagen, also hatten sie ihn mitgenommen. Auf die Feyonjagd.
    Verdammt und noch mal verdammt, alles war fürchterlich schiefgegangen, und es wurde immer schlimmer. Sich vorzustellen, daß Arpad mit der jungen Frau im Berg eingeschlossen war, war zutiefst beklemmend. Sie mochten beide tot sein, wäre das besser? Sie mochten verletzt, verschüttet und bewegungsunfähig sein. Das würde ihnen einen grausamen, langsamen Tod bescheren.
    Sicher war er nicht, doch er

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