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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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Arpad mit einem schmerzhaften Lächeln.
    Der Junge war schließlich auf die Idee verfallen, Charly auszusenden, um mehr Information zu sammeln. Sie war die offensichtliche Wahl, in der Tat die einzige, die von Orven in einem Traum erreichen konnte, um ihn auf diese Weise zu befragen. Ihre Herzen waren verbunden. Mit ein wenig magischer Hilfe sollte dies möglich sein.
    Die fünf Männer und drei Frauen hatten sich daraufhin Charly zugewandt.
    Und nun flehte sie. Arpad nahm sie bei den Händen.
    „Du bist vielleicht unsere einzige Möglichkeit, mehr zu erfahren, mein Herz. Ich weiß, es schmerzt. Aber du hast schon Schlimmeres ausgehalten. Ich werde bei dir sein, wenn du aufwachst.“
    Charly blickte panisch um sich.
    „Bitte nicht!“ bat sie nochmals. „Das kann ich nicht. Er verachtet mich so sehr. Er haßt mich. Ich kann ihm nicht noch einmal unter die Augen treten. Nicht so. Gar nicht. Bitte zwingen Sie mich nicht dazu!“
    Sie drehte sich um und rang um Fassung. Die Leute wußten nicht, was sie verlangten, und sie konnte es ihnen nicht erläutern, konnte nicht den Schmerz beschreiben, den ein solches Treffen ihr verursachen würde. Niemand würde verstehen, daß sie eine so simple Sache nicht tat. Eine so wichtige Sache. Sie schämte sich, war auf einmal entsetzt über ihre Feigheit und ihr elendes Gejammer in einer Krisensituation, in der es um Menschenleben ging.
    Arpad zog sie zu sich in die Arme, und sie verbarg ihr Gesicht in seinen Haaren. Sie fühlte die Blicke aller auf sich, wand sich ob soviel Aufmerksamkeit. Sie machte alles kompliziert. Die anwesenden Herren mußten entsetzt sein über soviel stilloses Gegreine.
    „Ich wollte, ich wäre tot“, flüsterte sie dem Sí ins Ohr.
    „Dumme Charly“, flüsterte er zurück. „Das Herz ist ein Muskel, und Muskeln können heilen.“
    Seine Hand streichelte ihr übers Haar. Niemand sprach. Charly riß sich zusammen, hob ihren Kopf von der Schulter des Feyons und trat einen Schritt zurück.
    „Es gibt wohl keine andere Möglichkeit?“ Sie blickte in die Gesichter der anderen.
    Mr. Fairchild trat auf sie zu. Seine seltsamen gelben Augen blickten direkt in ihre, und sie kämpfte einen Anflug von Panik nieder. Er würde ihr nichts tun, oder doch? Er lächelte. Ein so warmes, verständnisvolles Lächeln hatte sie von einem so erschreckenden Menschen nicht erwartet.
    „Keine Möglichkeit, die mir jetzt einfällt. Fräulein von Sandling, ich weiß nicht, was zwischen Ihnen und Asko vorgefallen ist, doch ich kenne ihn als verläßlichen und freundlichen Mann. Er wird Ihnen nicht willentlich weh tun.“
    Die Sängerin gab ein wenig damenhaftes, verächtliches Schnauben von sich.
    „Er hat ihr schon sehr ‚willentlich‘ weh getan. Er hat sie einem blutrünstigen Mörder zur Hinrichtung übergeben. Und bei Arpad hatte er den Finger auch schon am Abzugshebel. Er hätte diese Maschine in Gang gesetzt, wenn Fräulein von Sandling ihn nicht unterbrochen hätte. Er hätte seelenruhig zugesehen, wie sie beide sterben, wenn wir nicht dazwischengefahren wären. Verläßlich und freundlich – daß ich nicht lache!“
    „Seine Tarnung ...“, begann Charly, doch Cérise unterbrach sie.
    „Seine Tarnung soll verfl...ixt sein. Es gibt Grenzen dessen, was man in Ausübung seiner Pflicht tun darf!“
    „Möglich“, erwiderte Mr. Fairchild scharf. „Doch es steht dir nicht zu, diese Grenzen zu definieren. Hier geht es um mehr als um das Leben eines Feyons und einer jungen Dame. Von Orven weiß das. Die Entscheidungen, die er trifft, können sich nicht nach seinen persönlichen Vorlieben richten. Hätte ihm das gar nicht zugetraut.“
    „Männer!“ rief die Sängerin erbost und hob ihre Hände in einer frustrierten Geste. „Das sieht dir ähnlich, daß du ihn auch noch verteidigst. Ja, du lobst ihn ja geradezu noch für seine eiskalte Rücksichtslosigkeit. Du weißt ja nicht, was er dem armen Mädchen angetan hat. Wahrscheinlich weiß ich noch nicht einmal die Hälfte davon. Dir ist das völlig einerlei – typisch.“
    „Cérise!“ donnerte der Mann. Seine Augenbrauen bildeten eine ärgerliche, gerade Linie quer durch sein Gesicht.
    Der Streit schien unvermeidbar, doch Frau Treynstern unterbrach, ehe er noch eskalieren konnte.
    „Mr. Fairchild, Mlle. Denglot. Ich denke, dies ist weder die Zeit, noch der Ort für eine Diskussion über die ethischen Bedenken bei Spionage.“ Sie wandte sich Charly zu. „Kind, ich weiß, Sie haben schon viel durchmachen müssen,

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