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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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und niemand bittet Sie gerne um diesen Dienst, aber wenn es denn unsere einzige Möglichkeit ist ...“
    Charly nickte. Sie wandte sich dem seltsam anmutenden jungen Mann in der zerfetzten Kleidung zu. Sie fühlte sich immer etwas desorientiert, wenn sie ihn sah. Sein Anblick wandelte sich andauernd. Erkannt hatte sie ihn gleich. Er war es gewesen, der ihr Herz und das des blonden Offiziers gebunden hatte. Es war seine Schuld, daß sie unwiderruflich einen Mann liebte, der sie nie mehr wiedersehen wollte.
    „Was muß ich tun?“ fragte sie.
    „Schlafen“, gab der Junge zurück. „Ich kann Ihre Gedanken zu seinen führen, wenn Sie schlafen. Dann können Sie ihn alles fragen.“
    „Schlafen – einfach nur schlafen? Jetzt?“ fragte sie noch einmal. Vielleicht würde sie gar nicht einschlafen können?
    „Ich kann Sie einschlafen lassen“, schlug der Meister vor. „Es ist ein einfacher Zauber. Sie werden gar nichts merken.“
    Charly sah Arpad fragend an.
    „Ich werde nichts merken?“ fragte sie.
    „Doch. Ich denke schon.“ Der Sí wandte sich an den Magier. „Charly hat die Fähigkeit zu spüren, wenn man Zauber gegen sie wirkt. Es verursacht ihr extremes Unbehagen.“
    „Sie meinen, sie kann Zauber abwehren?“ Der Magier war fasziniert.
    „Nein, das kann sie nicht. Sie merkt nur auf äußerst unangenehme Weise, was ihr geschieht.“
    „Du liebe Güte“, sagte McMullen mit einem sprechenden Blick. „Das kann für Sie ja nicht angenehm gewesen sein, Fräulein von Sandling.“
    Charly versuchte zu lächeln, wußte nichts darauf zu sagen.
    Der mitfühlende Gentleman trat zu ihr hin. Er war ein ganzes Stück kleiner als sie und mußte zu ihr aufsehen.
    „Fräulein von Sandling, ich werde so sanft und vorsichtig sein, wie ich kann. Bitte glauben Sie mir, daß ich Ihnen keinesfalls weitere Unbill zufügen möchte. Wir haben gesehen, wie Sie von einem Mann des Waffenteams angegriffen und mißhandelt wurden. Wir konnten nicht eingreifen, waren nicht physisch in der Höhle präsent. Doch wir haben beobachtet, was geschah, auch wenn wir nichts hören konnten. Sie haben sich mit sehr viel Mut gegen einen gewalttätigen Menschen behauptet. Diesen Mut brauchen wir jetzt.“
    „Sie waren in der Höhle mit uns?“ Charly lief dunkelrot an.
    „Ja. Delacroix hat Ihnen das Messer abgenommen. Sie haben noch den Bluterguß davon auf Ihrer Hand.“
    Sie starrte McMullen und Delacroix an und wurde, soweit das möglich war, noch röter.
    „Sie waren in der Höhle mit uns?“ wiederholte sie. „Oh! Ach du ...“ Sie drehte sich weg, von Scham und Schande überwältigt. Sie hatten ihr zugesehen. Dabeigewesen waren sie und hatten beobachtet, wie sie ihren Freund verführte, sich halb nackt in seinen Armen wälzte, seine Liebkosungen mit Freude empfing. Irgendwo neben ihr hatten sie gestanden und ihr zugesehen, wie sie ihren Körper darbot.
    „Wann sind Sie zu uns gestoßen?“ fragte Arpad sehr neutral.
    „Als Sie ... zu speisen beliebten ... das Blut unseres geschätzten Leutnants, lieber Graf Arpad“, erwiderte der Magier.
    „Oh.“ Der Vampir lächelte reumütig. „Dann ist mein kleines Geheimnis wohl aufgeflogen.“
    „Allerdings.“
    Charly versuchte, ihre Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen. Wenn sie nicht höflicherweise logen, hatten sie ihren Fehltritt nicht erlebt. Einerlei. Sie war eine Metze. Von Orven hatte dieser Meinung deutlich Ausdruck verliehen, und er hatte gesehen, was geschehen war. Sie atmete tief durch.
    „Ich werde alles tun, wenn Sie meinen, es hilft“, sagte sie. Dann kam ihr ein neuer Gedanke. „Wenn ich dafür schlafen muß, wie steht es mit Herrn von Orven? Muß auch er schlafen?“
    Alle wandten sich fragend dem jungen Mann zu, der ihnen ein zahnträchtiges Lächeln gönnte. „Natürlich. Ich kann ihn nur im Schlaf oder einem ähnlich freien Geisteszustand erreichen.“
    „Er trägt ein Schutzamulett“, gab Arpad zu bedenken.
    „Das schützt ihn nicht vor meinen Träumen. Träume sind kein Zauber“, gab die seltsame Kreatur zurück.
    „Manche von uns haben auch weitaus weniger Probleme mit dem Menschentand als andere“, unterbrach der Fürst des Wassers mit einem pointierten Blick auf den Vampir. Arpad lächelte dünn zurück und wirkte ein wenig wie eine Katze, die eben darauf wartet, jemandem die Krallen ins Bein zu schlagen. Alle anderen ignorierten den Einwand.
    „Legen Sie sich hin, Fräulein von Sandling“, gebot der Magier nun. „Wenn von Orven nicht schläft,

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