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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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Vampir ihn begrapscht hatte, rauh und zugleich entschieden zu intim. Askos Haß flammte auf und erlosch.
    „Das wird Ihnen nicht helfen, junger Mann. Ich kann den Mesmer immer stärker machen, müssen Sie wissen, doch ich ziehe es vor, sie etwas kohärenter zu haben. Also hören Sie auf, sich zu wehren. Nicht kämpfen! Ich bin doch Ihr Freund, Ihr einziger Freund. Entspannen Sie sich. Lehnen Sie sich in Ihr Selbst zurück. So ist es gut. Lassen Sie sich fallen! Tiefer. Noch tiefer. Lassen Sie sich treiben. Ich halte Sie fest, Sie sind ganz sicher. Sie träumen nur. Wenn Sie wieder aufwachen, wird alles gut sein. Vertrauen Sie mir. Sie wissen doch, daß Sie mir vertrauen können.“
    Asko trieb auf seinen zerrissenen Gefühlen dahin, doch sie waren so tief unter ihm, daß er sie kaum mehr wahrnehmen konnte. Irgend etwas hatte er zu tun versucht, etwas Wichtiges. Doch es hatte sicher Zeit bis zum nächsten Morgen. Er war müde. Die wirbelnde Dunkelheit war warm und anheimelnd. Schlaf war ein solcher Luxus, und dies war beinahe wie schlafen.
    „Sie haben wieder an das Mädchen gedacht, nicht wahr? Junge Männer und ihre Liebschaften. Erzählen Sie mir von ihr.“
    „Sie ist ...“ Asko blickte in das Gesicht seines Freundes, froh darüber, endlich jemanden zu haben, dem er sich anvertrauen konnte. Es war gut, sein Herz ausschütten zu können, denn es war in der Tat viel zu voll und wäre sonst sicher geborsten. „Sie ist ...“ er konnte das richtige Wort nicht finden. Es gab kein Wort für das, was sie war.
    „Sie hat mich betrogen“, sagte er schließlich. „Ich zog aus, sie zu retten, und sie hat mich betrogen.“
    „So sind die Frauen“, erwiderte sein Freund weise. „Das war gewiß eine schmerzhafte Erfahrung. Wie hat sie Sie betrogen?“
    „Sie lag in den Armen des Vampirs, als ich kam, und gewährte ihm ihr Blut und ihren Körper. Ich dachte, er hätte sie überwältigt. Doch sie versicherte mir, daß sie das freiwillig tat. Willig.“
    „Sie hat sie verlacht?“
    „Nein. Das hat sie nicht. Es war ihr daran gelegen, daß ich die Kreatur nicht zu Unrecht verurteilen sollte.“
    „Diese Kreatur war ein Vampir?“
    „Er trinkt Blut. Er trank ihres. Er trank meines. Er ...“
    Ein intensives Ekelgefühl durchflutete Asko und verschlug ihm unvermittelt die Sprache. Er unterdrückte mühsam ein Würgen, versuchte, die rechten Worte zu finden. Es war ungeheuer wichtig, die rechten Worte für alles zu finden, denn er durfte nichts auslassen. Der Schmerz würde aufhören, wenn er erst alles gebeichtet hatte. Er sehnte sich nach Absolution für so vieles.
    „Er trank Ihr Blut? Haben Sie Ihr Amulett nicht getragen? Wie kann er Sie gezwungen haben?“
    „Er ließ mir die Wahl. Mein Blut oder ihres. Sie hätte es nicht überlebt.“
    Askos Freund schüttelte traurig den Kopf.
    „Da haben Sie ihm Ihres gegeben, Sie dummer Junge. Ich werde sie läutern müssen, das ist unerläßlich. Doch wir werden uns später damit befassen. Warum haben Sie sie nicht sterben lassen? Hat sie Sie um dieses Opfer gebeten?“
    „Nein. Sie verlangte nichts für sich.“
    „Warum haben Sie es dann getan?“
    Asko starrte in die freundlichen und lebhaften blauen Augen seines Freundes. Irgend etwas daran beunruhigte ihn, doch er wußte nicht, was. Etwas sollte anders sein.
    Einerlei.
    „Ich konnte sie nicht durch seine Hand sterben lassen. Ich bin Offizier und Gentleman. Ich kann nicht tatenlos daneben stehen, während jemand eine hilflose Frau ermordet.“
    „Doch, das können Sie. Sie haben bereits bewiesen, daß Sie das können.“
    Asko nickte traurig.
    „Das war später, als ich sie so sehr haßte für das, was sie mir getan hat. Ich hatte nie vor ... ich hätte niemals so etwas zulassen ...“
    „Beruhigen Sie sich, mein Junge. Sie hat ja überlebt.“
    Asko seufzte erleichtert.
    „Sie freuen sich auch noch darüber, daß sie überlebt hat, nicht wahr?“ fragte sein Freund. „Sie hat Ihnen das Herz gebrochen, und doch sind Sie froh, daß sie lebt. Warum nur?“
    Es war gut, einen solchen Freund zu haben, jemanden, bei dem man sein Leid abladen konnte, dessen ruhige, freundliche Stimme ein Anker in der stürmischen See der Gefühle war. Last um Last hob sich von Askos Gemüt und versank.
    „Unsere Herzen sind verbunden“, erklärte Asko. „Jene Kreatur hat unsere Herzen verbunden, und die Verbindung ist stärker als unsere Herzen selbst. Sie brechen lange, bevor die Verbindung brechen wird. Sie brechen von Sekunde

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