Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
Vom Netzwerk:
Sie keinen Fehler, Delacroix. Das ist mir ernst.“
    „Ich stehe in Ihrer Schuld, Vampir. Erneut stehe ich in Ihrer Schuld, und ich werde diese Schuld irgendwann begleichen – wenn Sie darauf bestehen, in Blut. Aber dies hier betrifft nur meine Frau und mich.“
    Er hörte, wie sich die Tür schloß. Möglicherweise hatte er einen Fehler gemacht.
    Die Nereide auf dem Bett gab ein angstvolles Jammern von sich.
    Er berührte ihr Seidenhaar. Es war trocken. Faszinierend. Er zog die Decke wieder von ihr fort und betrachtete sie eingehend, und dann konnte er nicht an sich halten, liebkoste ihre Schultern, zog seine Hände über ihren Bauch, ließ sie dort liegen. Sein Kind und das eines anderen. Er zischte vor plötzlichem Haß.
    Sie wand sich, um von seiner Berührung loszukommen. Er drückte ihre Schultern mit einiger Kraft nieder und hielt sie fest.
    „Corrisande! Konzentrier dich. Sieh mich an!“
    Ihre Lippen öffneten sich, und er sah ihre spitzen Zähne. Man würde sie abfeilen müssen. Die Schwimmhäute mußten auch verschwinden, zwischen ihren Fingern und auch zwischen ihren Zehen. Vermutlich würde er es selbst tun müssen, mit einem Messer. Sie konnte nicht durch halb Europa reisen mit spitzen Zähnen und Schwimmhäuten. Es war ein wahres Glück, daß das Schuppenmuster auf Hals und Gesicht nicht zu sehen war. Von nun ab gab es für sie nur noch hochgeschlossene Kleider.
    Er inspizierte ihre Ohren. Sie waren unverändert, immer noch rund. Der Wassermann hatte sich nicht damit aufgehalten, sie zu verwandeln. Nicht von Nutzen unter Wasser. Vielleicht waren sie aber auch noch rund, weil sie eben weitgehend ein Mensch war, trotz all der Änderungen. Zu schwach, um sich zu wehren.
    „Corrisande! Du bist zu mir zurückgekommen. Also erinnere dich. Du bist wieder bei mir, aber es wird qualvoll für uns beide werden. Du mußt dich erinnern. Dir weh zu tun hat keinen Sinn, wenn du dich nicht erinnerst.“
    Sie schlängelte sich über die Lagerstatt, und er hielt sie fest. Im nächsten Moment hatte sie sich ihm entwunden und war aus dem Bett gezappelt. Sie kroch über den Boden, ohne noch zu versuchen, auf die Füße zu kommen. Ein Schritt brachte ihn zu ihr, und er hob sie hoch.
    Sie trat nach ihm und kratzte. Er ließ sie unsanfter aufs Bett fallen als geplant, denn die spitzen Fingernägel hatten beinahe seine Augen erwischt. Wenn das Sandling-Mädchen solche Krallen gehabt hätte, hätte sie ihn in Streifen geschnitten.
    Er nahm sie bei den Handgelenken und hielt sie fest. Wieder gab sie einen kleinen Jammerruf von sich, wie ein Delphin. Dann fanden sich ihre Blicke, und er suchte in ihren Augen nach einem Zeichen, daß sie ihn erkannte, fand nichts, nur Angst und Panik. Der Vampir hatte recht gehabt. Es wäre tatsächlich einfacher, sie schnell und gnädig zu töten, als sie zurück in den See zu werfen, aus dem sie entflohen war. Er konnte ihr jetzt den Hals brechen, mit einer einzigen Handbewegung, und sie würde als Mensch sterben. Fachkundig zu töten hatte er gelernt.
    Er mußte sich nur entschließen und eine einzige Bewegung mit der Hand machen. Mehr war nicht nötig.
    „Corrisande. Corry. Mein Liebstes. Versuche, dich zu erinnern. Sieh mich an! Wehr dich nicht.“ Sie war erstaunlich stark, stärker als sie gewesen war, doch immer noch keine würdige Gegnerin für ihn. Vermutlich verlieh ihre Panik ihr zusätzliche Entschlossenheit bei dem Versuch, von ihm fortzukommen. Er war nun ihr Gefangenenwärter. Und er besaß nicht die Fertigkeit, sie mit einem Zauberbann zu unterwerfen und zum Gehorsam zu zwingen oder ihr den Willen zu nehmen.
    Er hätte Graf Arpad bei sich behalten sollen. Der Mann meinte es gut. Delacroix selbst verstand sich nicht auf die Kunst, ihr Gedächtnis direkt mental anzusprechen.
    Doch vielleicht würden auch physische Stimuli wirken. Möglicherweise würde sie sich an seine Berührung erinnern, wenn diese erst weniger gewaltsam sein würde.
    Er hielt ihre Handgelenke in einer Hand und drückte sie über ihrem Kopf nieder. Mit der anderen Hand begann er sie sanft zu liebkosen. Ihre Haut war so zart und weich wie immer. Er ließ seine Hand über ihr Gesicht gleiten, ihre Wangen, ihre Lippen und riß sie dann sehr schnell hoch, als sie versuchte, ihn zu beißen. Verdammte, scharfe Raubtierzähne.
    „Nein. Gebissen wird nicht, du kleiner Raubfisch!“
    Er beugte sich über sie, hielt noch immer ihre Hände fest, stieg schließlich aufs Bett und kniete sich über sie. So zerbrechlich

Weitere Kostenlose Bücher