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Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition)

Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition)

Titel: Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Goldberg Sloan
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Es könnte sein, dass wir von Ihnen eine eidesstattliche Versicherung benötigen.«
    Evan Scheuer am anderen Ende der Leitung war jetzt hellwach. »Eidesstattliche Versicherung« hatte ihn aufgerüttelt. »Natürlich, gern, kein Problem.«
    Bobby hatte an der Sache so viel Spaß, dass er ganz vergaß, weiter seine Stimme zu verstellen, als er abschließend sagte: »Danke, dass Sie sich für meine Fragen Zeit genommen haben, Sir. Wir werden uns wieder an Sie wenden, wenn es die Situation erforderlich macht.«
    Er klang dabei wie eine andere Person. Aber das war völlig egal. Er strahlte immer noch dieselbe Autorität aus. Er legte auf und lehnte sich im Schreibtischstuhl seiner Mutter weit zurück.
    Emily Bell war also in einen Jungen verliebt, der in einem verrotteten Haus in der Needle Lane nahe der River Road wohnte. Der Junge hatte einen Vater (sah der unheimliche Typ in dem Lkw nicht wie eine gealterte, abgewrackte Version des Jungen aus, in den sie verliebt war?) und dieser Vater fuhr einen schwarzen Lkw mit einem Nummernschild, das den Straftatbestand des Diebstahls erfüllte.
    Nett.
    Bobby stand auf und ging in die Küche, um sich dort einen der Donuts mit Schokoglasur und bunten Zuckerstreuseln einzuverleiben, von denen Merle gesprochen hatte.
    Er hatte das Gefühl, ihn sich verdient zu haben.

16
    Sam und Riddle verließen das Haus in der Needle Lane durch die Hintertür. Es war inzwischen dunkel geworden. Als sie an der Vorderseite des Lkws vorbeikamen, sprang plötzlich die Fahrertür auf und prallte mit voller Wucht gegen Sams Knie.
    Das tat so weh, dass er zusammenzuckte und einen Schritt zurückwich. Und Riddle, der hinter ihm ging, machte wie eine aufgescheuchte Katze einen Satz zur Seite, wo es noch etwas düsterer war.
    Jetzt tauchte Clarence hinter der offenen Wagentür auf und fixierte die beiden Jungen.
    »Wohin wollt ihr zwei?« Seine Stimme klang zwar angespannt, aber durchaus noch kontrolliert.
    Sam schaute seinen Vater über die Wagentür an und sah das Gewehr in seinen Händen.
    »Wir gehen uns was zu essen holen.«
    Clarence rührte sich nicht. Die Tür und er bildeten eine wirkungsvolle Barriere. Keiner konnte irgendwohin entkommen.
    »So? Wo denn?«
    Sam sah seinen Vater gelassen an. Andere konnte er nicht anlügen, seinem Vater kaum die Wahrheit sagen.
    »Wir fangen mal im 7-Eleven an.«
    Clarence warf den beiden einen prüfenden Blick zu. Riddle hielt den Kopf seltsam schief und starrte auf einen Punkt in der Ferne.
    Doch Sam sah seinem Vater immer noch fest in die Augen.
    Pattsituation.
    Schließlich gab Clarence den Weg frei und zog die Tür des Lkws zu. Unbeholfen drückte Sam sich durch den schmalen Spalt, der sich zwischen Lkw und Seitenwand des alten verrottenden Hauses auftat, und Riddle folgte ihm auf den Fersen.
    Sam ließ das Gewehr, das Clarence in seinen unruhig zuckenden Händen hielt, nicht eine Sekunde aus den Augen, aber er geriet nicht aus dem Tritt.
    Kurz darauf hatten die Jungen den Gehweg erreicht und gingen die Straße hinunter.
    Clarence wartete ab, bis sie unten an der Kreuzung angekommen waren, dann legte er das Gewehr auf dem Fahrersitz ab und folgte ihnen zu Fuß.
    ***
    Er folgte den Jungen – immer abseits der Gehwege und im Schatten der Vorgärten – bis zur River Road. Dort überquerten sie die vierspurige Straße und gingen noch zwei Blocks weiter bis zu einer Bushaltestelle.
    Sie wollten also den Bus nehmen.
    Wollten ihr Viertel verlassen.
    Das machte die Sache erst recht interessant.
    Clarence drehte um und trabte zum Haus zurück.
    Beweg dich zügig, aber hetz dich nicht.
    In nicht mal fünf Minuten saß er wieder in seinem Lkw und fuhr auf die River Road.
    Das Schicksal meinte es gut mit ihm, so wie er es vorausgesehen hatte: Von Weitem schon konnte er die beiden Jungs ausmachen, die noch immer auf den Bus warteten.
    Clarence bog in die Gegenrichtung ab, fuhr bis zur ersten Ampel, wendete und hielt am Straßenrand in ausreichender Entfernung vor dem hell erleuchteten Schild einer Spirituosenhandlung.
    Als der Bus acht Minuten später rumpelnd an ihm vorüberfuhr, ließ er drei Autos den Vortritt. Und dann folgte er dem Bus.
    ***
    Clarence saß hinter dem Lenkrad seines parkenden Lkws und sah mit starrem Blick auf das Haus. Als Erstes kam ein Hund herausgelaufen. Er konnte Hunde nicht ausstehen. Ein paar Sekunden später trat ein hübsches junges Ding auf die Veranda. Ob das Emily war? Sie nahm Sam an der Hand und die Jungen verschwanden im Haus. Das

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