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Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition)

Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition)

Titel: Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Goldberg Sloan
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allzu gern mal mit dem Vater der beiden Jungen gesprochen. War er womöglich ein pädagogisches Genie? Sam hatte die Musik und Riddle das Zeichnen. Was hatte der Vater mit seinen Söhnen angestellt?
    Hier war ein Junge, der keine Noten lesen konnte, dem das Gitarrespielen von niemandem beigebracht worden war und der auf dem Instrument Dinge vollbrachte, die in der Musik schlichtweg revolutionär waren.
    Tim Bell drehte die Musik im Auto lauter. Eine CD mit Ali Farka Touré. Sologitarren mit minimaler Begleitung. Tim bog um die Ecke. Er fuhr an einem kleinen schwarzen Laster vorbei, der ein Stück von seinem Haus entfernt in seiner Straße geparkt hatte, was ungewöhnlich war. Doch Tim bemerkte ihn nicht einmal. In der Auffahrt vor dem Haus hielt er, stellte den Motor ab, griff nach seiner Umhängetasche und eilte die Treppen zur Haustür hoch.
    Endlich.
    Tim Bell merkte, wie er unwillkürlich lächelte. Das geschah immer, wenn er an die musikalische Begabung des Jungen dachte.
    Grenzenlos.
    Solcherart war die Zukunft, die Sam Smith vor sich hatte.
    ***
    Clarence stieg aus dem Lkw, ging den Bürgersteig entlang und auf das Haus der Bells zu. Als er den Subaru erreichte, der in der gepflasterten Einfahrt hinter Debbie Bells Auto stand, zog er einen Dietrich aus der Hosentasche. Er war aus dünnem Federbandstahl und hatte einen eingekerbten Haken an einem Ende. Routiniert schob Clarence das Werkzeug zwischen Autofenster und Gummidichtung und fasste mit ihm das Stäbchen, das im Mechanismus des Schlosses steckte.
    Eine fast unmerkliche Bewegung des Handgelenks und das Auto war offen.
    Im Haus war Hund Felix gerade aus der Küche ins Wohnzimmer gelaufen und stand jetzt dort am Fenster. Er sah eine Gestalt in der Einfahrt, hob den Kopf und fing an zu bellen (Alarm! Einbrecher!).
    Jared, der vor dem Fernseher saß, rief dem Hund zu, er solle sofort still sein.
    Clarence schenkte dem Hund, der jetzt zum Schweigen gebracht war, keinerlei Beachtung und stieg in den Subaru.
    Das Wichtigste zuerst: der Kfz-Schein. Clarence fand ihn im Handschuhfach. Er war ausgestellt auf den Namen TIMOTHY DUNCAN BELL.
    Clarence schob den Schein in die Jackentasche und ließ seinen Blick durch den Wagen wandern. Pfefferminzbonbons. Parkmünzen. Programme von Musikveranstaltungen im College. Ein Labello. Eine halb leere Wasserflasche. Auf dem Rücksitz eine Windjacke. Sonnenschutz. Plektrum. Und eine Handvoll CDs.
    Er raffte alles zusammen und stopfte es in eine Plastiktüte. Dann zog er ein 8-Inch-Messer aus einem Futteral, das er um seine Wade gewickelt hatte, beugte sich über den Beifahrersitz und schlitzte das Leder auf, als wäre es der Bauch eines toten Tieres. Anschließend stieg er aus dem Auto und ging zum Heck des Wagens. Dort setzte er das Messer an der Außenwand des linken Hinterreifens an und stach zu.
    Befriedigt zog er die Klinge wieder heraus und ging zurück zu seinem Lkw.
    Ein Lächeln zog über sein Gesicht.
    So. Er hatte sich Tim Bell vorgestellt. Zu schade, dass keine Zeit war, auch noch Bekanntschaft mit den übrigen Familienmitgliedern zu machen.

17
    Emily hatte keinen Appetit.
    Sie schob das Essen auf ihrem Teller hin und her und dachte darüber nach, was sie jetzt tun sollte.
    Sie beobachtete die anderen. Wenn Debbie redete, schaute Riddle sie jedes Mal voller Zuneigung an. Darüber wäre Emily glücklich gewesen, wenn sie nicht dauernd beunruhigt an Sams Vater hätte denken müssen. Wer war dieser Mensch, den schon so etwas Kleines wie ein Handy ausrasten ließ? Und warum erfuhr sie erst jetzt, was für ein Idiot er sein musste?
    Sollte sie ihren Eltern davon erzählen? Sollte sie die Sache gleich jetzt, beim Abendessen, auftischen? War es richtig, dieses Thema anzusprechen, wenn auch Riddle und Jared dabei waren? Wann war ihr Vater, der jetzt lang und breit von einem Musiker namens Ali Farka Touré erzählte, endlich mit dem Essen fertig?
    Schließlich beschloss Emily, mit ihrer Mutter zu reden, sobald sie den Tisch abgeräumt hatten. Egal, ob Sam damit einverstanden war oder nicht.
    Aber dazu kam es nicht mehr.
    Emilys Vater ging nämlich hinaus zu seinem Auto, um dort eine CD von diesem Ali Farka Touré zu holen, die er Sam schenken wollte. Als er zurückkam, war er völlig durcheinander. Jemand hatte seinen Wagen verwüstet: Ein Hinterreifen war platt, der Beifahrersitz war aufgeschlitzt und alle seine Habseligkeiten waren verschwunden.
    Alle rannten vors Haus, um sich den Schaden anzusehen. Es gab lautes Gerede

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