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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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Dort sind noch zwei Zimmer und ein Bad mit Badewanne. Vanessa findet das kleine Gästezimmer „niedlich“ und ich lasse ihr etwas Zeit sich einzurichten. Währenddessen gehe ich in die Küche und koche Tee. Heute ist das Wetter etwas besser und die Sonne kommt sogar hinter den Wolken hervor. Ich öffne die Terrassentür, um die frische Luft zu genießen.
    Wieder muss ich an Alex denken. Wie wunderschön es mir ihm war, in dem kleinen Haus am See. Wieder fängt mein Herz an furchtbar weh zu tun und wieder fällt es mir schwer zu atmen.
    „Was ist los, Sam, geht es dir nicht gut?“, höre ich Vannys besorgte Stimme hinter mir. Ich drehe mich zu ihr um und sie schaut mich prüfend an. Dann fließen plötzlich die Tränen über mein Gesicht und ich werfe mich in Ihre Arme. Liebevoll streichelt sie über mein Haar und tröstet mich.
    „Was hat dieser Mistkerl dir nur angetan?“, fragt sie leise und voller Mitgefühl.
     
    Vanessa ist etwas jetlagged und wir beschließen daher heute nicht auswärts zu essen, sondern  uns eine Pizza zu bestellen. Und sie besteht darauf, alles über Alexander und mich zu erfahren. Sie ist ernsthaft besorgt.
    „Samantha, was ist denn bloß geschehen? Du warst doch so euphorisch, was ihn betrifft. Ich dachte du wärst wirklich ernsthaft in diesen Mann verliebt gewesen. Bitte erzähl mir was passiert ist.“ Ich erzähle ihr von Alex. Natürlich lasse ich einige unwesentliche Dinge weg, wie zum Beispiel, dass er ein Vampir ist, meine Mom auf dem Gewissen hat und vor meinen Augen einen anderen Vampir getötet hat. Aber ich erzähle ihr von meinen Gefühlen für ihn und von der wunderschönen Zeit, die wir zusammen hatten.
    „Und warum habt ihr euch dann getrennt?“, will sie letztlich wissen.
    „Es ging nicht mehr. Wir leben in verschiedenen Welten. Und er hat die Entscheidung getroffen, die ich hätte längst treffen müssen.“ Ich blicke sie mit verweinten Augen an. Sie nimmt mich wieder in den Arm. „Es tut mir so leid! Ich wünschte ich könnte dir in deinem Kummer helfen. Aber ich weiß ehrlich gesagt nicht wie“, gibt sie offen zu. Dann klingelt es an der Tür. Der Pizza-Lieferservice! Schnell geht Vanny an die Tür, um mir die Peinlichkeit eines verheulten Gesichtes zu ersparen.
    „Samantha Ravenport?“, höre ich eine dunkle, weiche Stimme fragen.
    „Nein, aber ich nehme auch die Pizza entgegen, einen Moment, ich hole nur Geld…“ Es entsteht eine kurze Pause, bis die dunkle Stimme sagt: „Nein, nein! Das ist ein Missverständnis. Ich muss Mrs. Ravenport sehen. Ich habe etwas Wichtiges abzugeben.“ Ich wische mir die letzten Tränen von den Wangen, atme einmal kurz auf und gehe aus dem Wohnzimmer.
    „Was gibt’s denn?“, frage ich, den Blick auf  Vanny gerichtet.
    „Ein Kurier oder so. Er hat ein Paket für dich.“ Sie geht ein Stück zur Seite, um mich vor zu lassen und dann sehe ich den Mann, der zu der dunklen Stimme gehört. Er ist groß, 1,85 vielleicht, hat dunkelbraune, fast schwarze Haare und dunkelgrüne Augen. Er ist sportlich gebaut, trägt eine abgewetzte, schwarze Lederjacke und verwaschene Jeans. Er ist bestimmt nicht älter als fünfundzwanzig und sieht aus, wie frisch vom Laufsteg in Mailand gesprungen. Er sieht mich mit seinen grünen Augen eindringlich an: „Samantha Ravenport?“
    „Ja“, sage ich abwartend.
    „Alexander bat mich, dir das hier zu geben“, klärt er mich auf und reicht mir ein kleines Paket. Mit zitternden Händen nehme ich es entgegen.
    „Wenn du noch irgendwelche Fragen hast oder etwas wissen willst, dann findest du mich im Regents. Ich bleibe bis Freitag in der Stadt. Hier ist meine Nummer.“ Er reicht mir eine Karte, auf der nur eine Handy Nummer vermerkt ist. Kaum, dass ich wieder von der Karte aufblicke, ist er auch schon wieder verschwunden und ich sehe den Pizza-Boten fröhlich pfeifend aus seinem Auto aussteigen.
    Vanessa liegt auf dem Sofa. Ich habe mich in den Ohrensessel von Granny eingekuschelt, der Karton mit der restlichen Pizza liegt auf der Erde und unsere Weingläser stehen auf dem kleinen Couchtisch. Ich bin unendlich satt. Das Päckchen liegt auf dem schmalen Regal und scheint mich anzustarren.
    „Willst du es nicht aufmachen?“, fragt Vanny neugierig.
     Ich schüttle den Kopf.
    „Warum nicht?“, will sie wissen.
    „Ich weiß nicht. Ich habe Angst“, antworte ich zaghaft und wundere mich über mich selbst.
    „Wovor?“, fragt sie etwas verständnislos.
    Ich schüttle wieder den Kopf. Ich habe

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