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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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Lebensmittel zu besorgen.
    Im kleinen Supermarkt um die Ecke bekomme ich alles was ich brauche. Ich werde mir heute Spaghetti mit Tomatensoße machen. Das bekomme sogar ich noch hin. Zum Nachtisch gibt es einen großen Schokopudding; ich habe wahnsinnigen Appetit auf Schokopudding und mir läuft schon bei dem Gedanken daran das Wasser im Munde zusammen. Ach ja, ich bin ja schwanger, da sind solche Anfälle wohl ganz normal. Dann wandert noch eine große Tüte Paprikachips, M&M’s und eine Packung Butterkekse in meinen Einkaufswagen. Beim Anblick dieser ganzen ungesunden Dinge, die sich in meinem Wagen tummeln, beschleicht mich das schlechte Gewissen gegenüber meinem Baby und ich nehme als Alibi noch einen halben Liter frische Milch, ein paar Äpfel und Bananen mit. Mit gut gefüllten Tüten, mache ich mich wieder auf den Heimweg. Jetzt ist es bereits dunkel. Als ich mich auf den Weg mache, beschleicht mich das Gefühl, dass ich beobachtet werde. Ich drehe mich ein paar mal um, doch es ist niemand zu sehen, jedenfalls niemand, der mir gezielt folgt oder mich zu beobachten scheint. Das sind bestimmt meine Nerven. Das ständige Geheimhalten vor Vanessa, die Nacht mit Alex und die Erkenntnis, dass ich tatsächlich schwanger bin, zerren offensichtlich ein wenig an meinen Nerven und meinem Gemütszustand. Ich bin froh, als ich endlich mein Haus erreiche und die Tür hinter mir schließen kann. Ich gehe sofort in die Küche, um einen Topf mit Wasser für die Spaghetti aufzusetzen und einen weiteren für die Tomatensoße. Währenddessen, mache ich das kleine Küchenradio an und reiße die Tüte mit den Chips auf, um bereits ein paar zu knabbern.
    Eine Weile später liege ich auf dem Sofa und kann mich nicht mehr rühren, so satt bin ich. Auf dem Tisch steht eine kleine Schüssel mit M&M’s und der Rest der Chips. Ich habe zwei große Portionen Spaghetti vertilgt und mir anschließend noch den Schokopudding einverleibt. Ich entschließe mich nur noch im äußersten Notfall meine bequeme Position zu verlassen und zappe mit der Fernbedienung durch die Fernsehprogramme. Bei „Supernatural“ bleibe ich hängen. Ich liebe Sam und Dean. Ja, ja, und die Stories natürlich auch…!  Irgendwann schlafe ich jedoch ein und werde erst wieder wach, als Vanny nach Hause kommt.
    „Hi, Süße, du bist noch wach?“, fragt sie leise. Ich reibe die Augen und schaue auf die Uhr. Es ist kurz nach zwei.
    „Ich bin wohl eingeschlafen“, stelle ich fest und sehe zum Fernseher, auf dem im Augenblick irgend ein zweitklassiges Erotikfilmchen zu sehen ist. Vanny setzt sich interessiert zu mir und greift in die Chipstüte.
    „Da fällt mir ein, hast du den Test gemacht?“, fragt sie beiläufig und kann den Blick nicht von dem sich auf dem Bildschirm räkelnden Paar abwenden.
    „Ja. Ich bin tatsächlich schwanger“, entgegne ich müde und stehe auf.
    „Wie war dein Abend?“, frage ich und nehme die Fernbedienung, um dem Treiben auf dem Bildschirm ein Ende zu bereiten.
    „Ach ja, nett“, sagt sie nonchalant und steht ebenfalls auf. Als wir vor meiner Schlafzimmertür stehen und ich ihr eine gute Nacht wünsche, sieht sie mich noch einmal eindringlich an. „Und du willst wirklich das Baby behalten?“
    „Ja! Ich will es unbedingt haben!“, versichere ich ihr mit einem müden Lächeln. Sie drückt mich fest an sich und verabschiedet sich ebenfalls zu Bett.
     
     
     
     
    Die nächsten Tage verbringe ich mit Vanessa. Wir shoppen, gehen essen, ins Kino und ins Musical. Ich genieße die Zeit mit ihr, denn ich weiß nicht, wann wir uns das nächste Mal wiedersehen werden. Die ersten Minuten des Tages verbringe ich üblicherweise vor der Kloschüssel. Aber man gewöhnt sich an alles…! Vanessa drängt mich zum Arzt zu gehen, um alles kontrollieren und endlich den Geburtstermin errechnen zu lassen. Ich erkläre ihr, dass ich noch alle Zeit der Welt hätte, zu diesen Vorsorgeuntersuchungen zu gehen und im Moment lieber jeden Augenblick mit ihr verbringen will, als in Wartezimmern von irgendwelchen Ärzten zu sitzen. Ich muss ihr jedoch versprechen, mir sofort nach ihrer Abreise einen Termin beim Gynäkologen geben zu lassen. Ich verspreche es ihr und weiß sogleich, dass ich dieses Versprechen so nicht werde halten können. Immer mehr wird mir bewusst, auf welches riskante Abenteuer ich mich mit dieser Schwangerschaft eingelassen habe. Natürlich möchte auch ich, dass mit dem Baby alles in Ordnung ist, aber ich bezweifle, dass es sinnvoll

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