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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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zu einer von uns gemacht. Und so wählte er den anderen Weg.“
    „Welchen anderen Weg?“ Meine Güte, warum spannt er mich so auf die Folter. Ein zaghaftes Lächeln umspielt seine Lippen, denn er spürt  meine Ungeduld.
    „Sie nahm ihn nach dem Alten Ritual zum Mann. In der Hochzeitsnacht gab er ihr von seinem Blut zu trinken, während sie in einer sehr alten, keltischen Sprache einen Schwur ablegte.“
    „Sie trinkt als Sterbliche sein Blut?“ Ich spüre deutlich, wie sich mir der Magen umdreht. Alexander nickt.
    „Der Vampir bindet die sterbliche Frau damit für immer an sich. Solange er lebt.“ Ich sehe ihn mit großen Augen an.
    „Das heißt, sie können ewig zusammen sein?“
    „Ja und nein. Sie muss regelmäßig von ihm trinken, dann altert sie nicht und lebt so lange, bis er stirbt. Sie ist aber weiterhin sterblich.“
    „Aber ihr lebt doch ewig“, gebe ich zu bedenken.
    „Ja, solange uns nicht der Kopf abgeschlagen wird, wir verbrennen oder ein silbernes Schwert in unser Herz gestochen wird.“, erwidert er bitter. Ich ahne plötzlich nichts Gutes.
    „Was ist, wenn ihr etwas zustößt, du sagtest, sie wäre trotzdem immer noch sterblich.“
    „Dann stirbt sie und er lebt weiter.“
    „Was ist mit Bernardo und Marie geschehen?“, will ich schließlich wissen.
    „Sie wurden verraten. Ihre Liebe wurde verraten. Der Hohe Rat sandte seine Henker hierher und sie wurden hingerichtet.“
    „Nur weil sie sich liebten? Nur weil er ein Vampir und sie eine Sterbliche waren? Das ist krank!“, rufe ich aus.
    Alex nickt: „Ja! Du hast recht, aber nach altem Recht ist es Hochverrat. Gerade die reinrassigen Vampire sollten ihr Erbgut nicht an minderwertige Sterbliche verschwenden. Außerdem hatte man Angst davor, welche Stärke und welche Eigenschaften die Kinder aus solchen Verbindungen haben würden.“ Jetzt ist mir auch klar, warum Francesca keine Kinder bekommen kann. Sie stammt aus einer nicht reinrassigen Verbindung. Aber Alex stammt doch auch von einer Sterblichen und einem Vampir, warum ist er dann in der Lage sich fortzupflanzen?
    „Warum kannst du Kinder zeugen, wenn andere Vampire, die auch zu einem Teil von einer Sterblichen abstammen es nicht können?“, will ich schließlich wissen. Er zieht die Augenbrauen zusammen und sieht nach unten.
    „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht genau. Darum war ich so glücklich, als ich hörte, dass du mein Kind in dir trägst.“ Seine Stimme ist leise geworden. Er sieht wieder zu mir auf und seine warmen, braunen Augen sehen mich fragend an.
    „Vielleicht war es Zufall. Wir werden es wohl nie erfahren.“
    „Alex, es tut mir leid, was du vorhin gehört hast. Es war wirklich nicht so gemeint. Ich…“ Wie soll ich es ihm nur sagen?
    „Ich brauche einfach ein bisschen Zeit für mich. Es ist in den letzten Monaten zu viel passiert und es ging alles so furchtbar schnell. Meine Granny ist gestorben. Ich musste erfahren, dass der Mann, den ich liebe, ein blutsaugender Vampir ist. Ich musste den Horror erleben, dir einen Pflock aus dem Leib zu ziehen. Ich habe Gefühle und Leidenschaft  erlebt, die ich nie zuvor in meinem Leben erlebt habe. Ich habe mit ansehen müssen, wie du Jonathan getötet hast, ich habe erfahren, dass du meine Mom auf dem Gewissen hast, ich musste mit ansehen, wie unser Schloss abbrannte, die schreckliche Zeit ohne dich, die Schwangerschaft, die Entführung, der Verlust unseres Babys….! Das war alles zu viel für mich. Ich fühle mich so leer und muss erst einmal wieder zu mir selbst finden, bevor ich mich wieder auf dich einlassen kann. Im Augenblick fühle ich mich eher von dir eingeengt. Darum halte ich es wirklich für besser, wenn wir…“, es fällt mir unendlich schwer es ihm ins Gesicht zu sagen, „ein wenig Abstand voneinander halten. Bitte versuche mich zu verstehen. Bitte!“ Seine wundervollen Augen ruhen auf meinem Gesicht und versuchen meine Worte zu deuten. Es dauert einen Moment, eher er tief Luft holt und mit leiser Stimme antwortet: „Ich gebe dir alle Zeit der Welt, wenn du mir nur sagst, dass ich dich am Ende nicht verliere.“
    Wie viel Schmerz und Verzweiflung in seiner Stimme liegen.
    „Bitte tu das nicht Alex! Bitte dränge mich nicht wieder in die Enge. Bitte! Ich weiß nicht, was sein wird. Ich weiß es wirklich nicht.“ Er kann seine Enttäuschung nicht verbergen. Als er aufsteht und schweigend zur Tür geht, ist mir zum Heulen zumute, aber ich habe keine Tränen mehr. Zu viele Tränen habe ich

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