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SAM

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Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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mit. Sie schiebt mich wild gestikulierend auf die Terrasse, wo an einem Tisch bereits ein Frühstücksgedeck für mich platziert ist. Italienische Worte vor sich her murmelnd bringt sie mir Kaffee und Brötchen, Butter, Marmelade und viele kleine Gebäckstücke, die offenbar von ihr selbst hergestellt wurden, noch warm sind und unglaublich lecker duften. Ein Teller mit aufgeschnittener Melone steht ebenfalls auf dem Tisch.
    „Buon appetito!“, fordert sie mich auf und ich greife zunächst nach einem dieser kleinen Kuchenstücke.
    „Hmmm!“, versuche ich ihr klarzumachen, wie köstlich es mir schmeckt und sie geht mit einem breiten Lächeln auf den Lippen wieder zurück in die Küche. Ich habe tatsächlich großen Hunger und verputze einige dieser Küchlein und die ganze aufgeschnittene Melone. Der Kaffee ist köstlich und ich genieße die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Ich beschließe den Vormittag auf der Terrasse zu verbringen, zu lesen und Musik zu hören. Nach dem Frühstück gehe ich kurz in mein Zimmer und hole mir meinen IPod, ein paar Zeitschriften und mein Telefon. Immer noch kein Anruf oder eine Nachricht von Alex. Ich gehe zurück auf die Terrasse und mache es mir auf einer der Liegen bequem. Es ist leise im Haus, außer den Geräuschen, die von Magdalena aus der Küche kommen und dem Zwitschern der Vögel, ist nichts zu hören. Für mich besteht auch kein Anlass, nach Francesca zu suchen. Sie wird sicher schlafen. Die meisten Vampire bevorzugen immer noch die Nacht, als die Zeit, in der sie aktiv sind, obwohl sie inzwischen auch am Tag unterwegs sein können. Kaum dass ich mich dem Faulenzen hingegeben habe, nicke ich auch schon ein. Als ich wieder zu mir komme, sehe ich, dass ich eine Nachricht auf meinem Handy habe. Endlich meldet er sich! Ich öffne die SMS nur um zu sehen, dass Luca schreibt:
    Komme heute Abend wieder! Alex bleibt noch hier. Enttäuschung macht sich in mir breit. Aber vielleicht tut Alex genau das Richtige. Ich wollte Abstand von ihm und er hält sich  eigentlich nur genau an das, was ich von ihm verlangt habe. Und trotzdem muss ich mir eingestehen,…er fehlt mir! Am späten Nachmittag kommt Francesca zu mir. Sie hat eine helle Hose an und eine braune Leinenbluse. Wieder trägt sie den breitkrempigen Hut und zusätzlich eine dunkle Sonnenbrille. Sie schlägt vor, heute mit mir zu den Stallungen zu gehen.
    „Ihr habt Pferde?“, frage ich erstaunt.
    „Ja. Einige. Komm, es ist nicht weit und ein Spaziergang tut immer gut.“ Es ist rührend, wie sie sich um mich kümmert und tatsächlich, seit gestern fühle ich mich schon deutlich besser. Wir laufen durch den Pinienhain und plaudern über dies und jenes. Ich erzähle ihr von Lucas SMS und kann meine Enttäuschung, dass Alex sich nicht gemeldet hat, nicht vor ihr verbergen. Nach circa zehn Minuten erreichen wir die Stallungen. Hinter den Gebäuden  erstrecken sich die Weiden und ein großer Reitplatz.
    „Komm!“, fordert sie mich auf und führt mich zu dem Stall rechts von uns. Auf unserem Weg begegnen uns ein älterer Mann und eine Frau mittleren Alters, die Francesca freundlich grüßen und kurz stehenbleiben, um eine paar Worte zu wechseln. Mein Name fällt und ich nicke den beiden freundlich zu. Schließlich betreten wir den Stall, in dem es kühl und schattig ist und angenehm nach frischem Heu und Pferd riecht.
    „Hier, das ist Amaro. Er ist mein absoluter Liebling.“
    Sie geht zu einer Box, in der ein bildhübscher, schwarzer Hengst steht und uns aufmerksam ansieht. Er hat seine Ohren nach vorne gerichtet, den Kopf aufgestellt und blickt uns majestätisch entgegen. Seine Nüstern blähen sich leicht, als er unseren Geruch wahrnimmt. Neugierig kommt er näher, bleibt aber dann doch in gebührendem Abstand von uns stehen.
    „Ist er nicht wunderschön?“, schwärmt Francesca.
    „Ja, das ist er wirklich. Ich wusste gar nicht, dass du reitest.“
    „Oh, nein! Er lässt mich nicht auf sich reiten. Er ist unglaublich sanftmütig, aber er spürt, dass ich…anders bin, unsterblich. Ich glaube jedenfalls, das ist der Grund, warum er es nicht zulässt, dass ich ihn berühre oder gar auf ihm reite. Er scheut, sobald ich mich ihm mehr als eine Armlänge nähere. Leider kann ich ihn nicht streicheln. Er hat Angst vor mir, ich bin ihm unheimlich.“ Sie verzieht die Lippen zu einem gequälten Lächeln.
    „Aber wenn du möchtest, kannst du ihn streicheln. Ich gehe etwas zurück.“ Sie geht gut einen Meter von der

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