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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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hattest schon einmal eine Vision?“ Ich merke deutlich wie mein Herz vor Aufregung wild gegen meinen Brustkorb hämmert. Ich nicke und rufe mir die Erinnerungen zurück. „Ja, damals im Schloss, als ich auf deine Rückkehr aus London wartete. Ich hatte für einige Augenblicke höllische Schmerzen, genau an der Stelle, an der du verletzt wurdest, wo dieser Holzpfahl in deinem Bauch steckte. Genauso schnell, wie diese Empfindung über mich kam, war sie jedoch auch wieder weg. Und als das Schloss brannte, da war auch so eine seltsame Situation. Du wurdest verletzt und ich habe es gefühlt. Und dann, oben im Bad… “ Ich erzähle ihm davon, dass ich diesen Kerl im Spiegel gesehen habe und wie mich eine unsichtbare Macht unter Wasser zog.
    „Warum hast du mir nie davon erzählt?“, will er schließlich wissen und sieht mich prüfend und gleichzeitig zutiefst beunruhigt an.
    „Ich weiß nicht. Anfangs habe ich einfach vergessen es zu erwähnen, weil ich es selbst nicht für wichtig hielt. Und dieser Mann im Spiegel, den, den ich auch auf unserer Hochzeit gesehen habe…“, ich mache eine kleine Pause. „Ich war sehr müde und die letzten Tage haben mir schwer zu schaffen gemacht. Ich dachte mein Verstand spielt mir einen bösen Streich. Deswegen habe ich dir nichts davon erzählt. Ich wollte nicht, dass du glaubst ich wäre hysterisch und würde nun endgültig meinen Verstand verlieren.“ Ich schaue ihn entschuldigend an. Unsere Blicke treffen sich. Jeder hängt seinen Gedanken einige Sekunden nach und versucht zu ergründen, was diese Visionen zu bedeuten haben. Ich beobachte Alexander genau und bemerke bald, wie sich seine Augenbrauen grübelnd zusammenziehen. „Sam, du musst mir versprechen mir alles zu erzählen, auch wenn du das, was du glaubst zu sehen und zu erleben noch so unwahrscheinlich erscheint. Du bist jetzt ein Teil unserer Welt, unserer übernatürlichen Welt. Es geschehen Dinge, die du dir nicht erklären kannst und doch sind sie real.“ Er sieht mich eindringlich an: „Es könnte sein, dass Balthasar einen Weg gefunden hat, dein Unterbewusstsein zu beeinflussen, mit deinen tiefsten Ängsten zu spielen und sich dies zu Nutzen macht, um dich zu quälen und dich zu verunsichern.“ Ich starre ihn aus weit geöffneten Augen ungläubig an. Sollte es wirklich möglich sein, dass Balthasar eine Verbindung zu mir aufgebaut hat? Welche Teufelei wird ihm noch einfallen um Alexander und mich zu entzweien? Wir kommen zu keinem Schluss und nachdem ich meine Tasse geleert habe, beschließen wir uns für ein paar Stunden auszuruhen und dann mit der Suche nach Francesca fortzufahren. Als wir wieder im Schlafzimmer sind, zögere ich für einen Augenblick, mich mit ihm ins Bett zu legen. Schon blitzen die Erlebnisse meiner Vision wieder auf.
    „Wenn du möchtest, schlafe ich in einem der anderen Zimmer“, sagt Alexander mitfühlend, als er mein Zögern bemerkt. Ich schüttle den Kopf und schlucke einmal bevor ich antworte: „Nein! Ich will auf keinen Fall allein sein.“ Dann lege ich mich unter die Bettdecke und Alex tut es mir nach. Er hält Abstand, um mir zu zeigen, dass er versteht, dass ich vermutlich seine körperliche Nähe im Augenblick nicht ertrage. Aber ich will das nicht. Ich will, dass er mir nah ist, dass er mich hält. Also drehe ich mich zu ihm und schmiege mich eng an ihn. Behutsam nimmt er mich in seine Arme. Ich schließe die Augen und lausche seinem regelmäßigem Atmen und dem dumpfen Pochen seines Herzens. Langsam entspanne ich mich und versuche die Erinnerung an diese furchtbare Vision zu verdrängen. Ich weiß, dass Alex mir niemals Gewalt antun würde. Mein letzter Gedanke gilt Francesca. Hoffentlich geht es ihr gut und hoffentlich sehen wir uns bald unversehrt wieder. Dann empfängt mich endlich ein tiefer, traumloser Schlummer.

 
    Kapitel XVI
     
     
    Die nächsten Tage vergehen wie in Zeitlupe. Unendlich langsam. Alexander, Rhys, Jason und Luca sind in immer abwechselnd, jeden Tag und jede Nacht unterwegs, um Francesca zu finden. Bis jetzt haben wir immer noch keine Nachricht von ihr erhalten. Kein Lebenszeichen, nichts. Immer wieder kontrolliere ich den E-Mail Eingang und mein Handy. Und immer wieder werde ich enttäuscht. Ich bleibe die meiste Zeit im Stützpunkt, soll heißen in Alexanders  Appartement und halte die Männer auf dem Laufenden, sobald sich irgendetwas Neues ergibt, ich vielleicht doch einen Anruf, eine SMS oder Mail erhalte. Ein Tag nach dem anderen vergeht

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