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SAM

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Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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mich solche Visionen erleben zu lassen, warum warst diesmal du derjenige der über mich herfällt?“
    Er zögert mit seiner Antwort, denkt nach. Schließlich:  „Ich glaube, du sollst das Vertrauen in die, die dich lieben und beschützen, verlieren. Dein Misstrauen gegen uns, Alexander und die, die euch folgen, soll geschürt werden, so dass du dich von uns abwendest und vielleicht sogar gegen uns stellst.“
    Ich schaue ihn mit aufgerissenen Augen fragend an. „Was meinst du damit? Die, die dich beschützen wollen?“
    Er sieht mich ernst an. „Ein Teil deiner Vision ist wahr. Meine Tattoos. Es ist meine Bestimmung, die Auserwählten Frauen zu beschützen. Ich bin ein Wächter, ein Krieger. Ich gehöre dir, Samantha. Mein Leben gehört dir allein, denn du bist die letzte deiner Art und ich bin der letzte meiner Art. Du bist mein Leben. Wenn ich dich verliere, wenn dir etwas zustößt, dann habe ich versagt und mein Leben hat keinen Sinn mehr. Die Runen und Symbole auf meinem Körper legen Zeugnis ab von meiner Bestimmung dich zu behüten. Dein Mal ist über meinem Herzen.“
    Ich starre ihn ungläubig an. „Wieso…?  Warum…? Ich verstehe nicht…!“ Ich schüttle verwirrt meinen Kopf.
    „Wir wurden von Lylha ausgesucht und ausgebildet. Wir sind dazu auserkoren die Auserwählten zu schützen. Denn ihr seid die Bewahrer unserer Rasse. Früher hat man euch wie Heilige verehrt. Hat dir Alexander nichts davon erzählt?“
    Ich glaube mich erinnern zu können: „Er sagte so etwas wie, dass ich ein sehr hohes Ansehen in der Vampirgesellschaft genießen würde. Weiß er denn, wer du bist?“
    Rhys nickt mir zu. Jetzt wird mir so einiges klar. Deswegen ist es Alexander so wichtig, dass Rhys bei mir ist. Er kann ihm vertrauen, weil er weiß, dass Rhys mich immer beschützen wird, ja sogar für mich sterben würde. Wieder einmal bin ich fassungslos über das, was ich soeben erfahren habe. Wieder einmal erschlagen mich diese komplexen Verbindungen, die alt hergebrachten Regeln und die über Jahrtausende gepflegten Traditionen. Wieder einmal bin ich Teil dieses mystischen Universums, das ich nie ganz verstehen werde. Mein Blut rauscht in meinen Adern und mein Herz klopft heftig gegen meine Brust. Ich atme ein paar mal tief durch, ehe ich mich wieder an Rhys wende.
    „Wieso warst du dann so oft so schroff zu mir und hast mir Angst eingejagt?“ Ich verstehe es immer noch nicht.
    „Ich habe gemerkt, dass ich anfing Interesse und Gefühle für dich zu entwickeln.“  Ich schaue ihn entsetzt an,…nicht schon wieder..! Ich denke unwillkürlich an Luca. Er schaut mich nicht minder entsetzt und verwirrt an, hat offensichtlich meine Gedanken gelesen.
    „Nein, nein! Nicht was du denkst. Es sind ehrenhafte Gefühle. Aber eben Emotionen, mit denen ich nicht klar kam. Ich darf mich nicht von solchen Gefühlen ablenken lassen. Ich darf mich nur darauf konzentrieren dich zu beschützen. Und je weniger persönlich unsere Beziehung ist, umso einfacher ist es für mich, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ich musste dich irgendwie auf Abstand halten und außerdem…“,  er macht eine kleine Pause, holt tief Luft und ergänzt: „…und außerdem bin ich in erster Linie ein Vampir, ein dunkler Jäger der Nacht und du bist eine ausgesprochen reizvolle Beute für einen Vampir. In meiner Brust schlagen zwei Herzen: das des unbarmherzigen, blutrünstigen Vampirs und das des Wächters über die Auserwählten.“ Ein zaghaftes, fast entschuldigendes Lächeln umspielt seine Mundwinkel.
    „Und deswegen willst du nicht wissen, welches meine Lieblingsfarbe ist?“, frage ich ihn argwöhnisch.
    Jetzt schenkt er mir tatsächlich ein schiefes Grinsen: „Rot!“
    Ich grinse zurück.
     
    Am nächsten Morgen machen wir uns unmittelbar nach dem Frühstück auf den Weg zur Scone Abbey. Obwohl ich nur sehr wenig geschlafen habe, fühle ich mich ausgeruht genug, um nach den Schriftrollen zu suchen. Natürlich ist meine nächtliche Vision noch einmal ein Gesprächsthema zwischen Rhys und mir. Ich kann mir immer noch nicht erklären, was Balthasar mit diesen Visionen bezweckt und ob er wirklich dahinter steckt. Warum will er mir solche Angst einflößen, was ist sein wahres Ziel? Rhys bestätigt schließlich Alexanders Vermutung.
    „Es gibt nur einen, der dein Vertrauen und deine Liebe zu Alexander zerstören will, der so kranke Ideen hat, dich mit solchen Visionen zu quälen: Balthasar. Er ist ein perverser Irrer, der vor nichts

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