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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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muss.
    „Niemand kann diesen Schmerz verstehen, Samantha. Es ist, als würde einem bei lebendigem Leib, das Herz aus der Brust gerissen. Meine Seele hat die Ungerechtigkeit in die dunkle Nacht geschrien,...aber ich musste mich der Gewissheit hingeben, dass meine Frau für mich verloren war. Für immer verloren.  Und das Alexander DeMauriere dafür verantwortlich ist.“
    „Rhys!“, versuche ich erneut auf ihn einzureden. „Alexander hat meine Mutter getötet! Glaubst du, es war leicht für mich, Alexander zu vergeben? Er hat mir das Liebste genommen, das ich hatte. Ich war ein achtJahre altes Kind, das fortan ohne Eltern zurechtkommen musste.“ Meine Stimme hat einen etwas festeren Klang angenommen. Aber immer noch hält er mich fest mit seiner Macht und erschwert mir zunehmend das atmen.
    „Ich konnte ihm vergeben. Ich habe es geschafft zu erkennen, dass er nicht Herr seiner selbst war, als er es tat. Und du als Vampir müsstest es genauso nachvollziehen können. Er hat mich um Vergebung gebeten und er wird auch dich um Vergebung bitten.“
    „Ich will seine Reue nicht. Ich will Rache, Samantha!“, klingen seine eisigen Worte in meinen Ohren. Grimmige Entschlossenheit und Unbarmherzigkeit sind in seinen Augen zu erkennen, als er sich zu mir herab beugt und ich deutlich seine entblößten, langen, spitzen Zähne sehe….
     
    Ich schrecke hoch. Mein Herz scheint aus meinem Brustkorb springen zu wollen. Ich bin schweißgebadet. Ich blicke mich verwirrt und voller Angst um. Die kleine Lampe auf dem Tisch neben dem Ohrensessel brennt und ich sehe Rhys dort sitzen, aufrecht, angespannt, mich stirnrunzelnd musternd. Ich schnappe jäh nach Luft, fange an zu husten. Rhys springt auf und läuft ins Bad, ich schrecke bei seiner Bewegung furchtbar zusammen, kauere mich verstört in die äußerste Ecke des Bettes. Als er aus dem Bad kommt, hält er ein Glas Wasser in der Hand. Vorsichtig kommt er zu mir ans Bett, um es mir zu reichen.
    „Geh weg!“, schreie ich ihn an und erschrecke mich selbst über meine hysterische Stimme. Er geht einen Schritt zurück, zieht die Augenbrauen zusammen.
    „Was ist los, Sam?“, will er dann wissen und seine Stimme klingt mehr als besorgt. Mein Atem geht immer noch stoßweise, ich habe immer noch Angst, furchtbare Angst davor, er könne mir wehtun, mich töten! Beschwichtigend hält er seine freie Hand in die Höhe und mit der anderen stellt er behutsam das Glas Wasser neben mir auf den Nachttisch. Dann zieht er sich sofort wieder zurück und setzt sich wieder in den Sessel. Ich starre ihn immer noch mit vor Angst weit aufgerissenen Augen an.
    „Willst du mir nicht sagen, was los ist? Hast du geträumt? Hattest du einen Albtraum?“ Ich prüfe sein Gesicht, seine Augen. Er sieht einfach nur sehr besorgt aus. Ich rutsche nervös in Richtung meines Nachttisches, um das Glas Wasser zu nehmen. Ich lasse Rhys nicht eine Sekunde aus den Augen. Gierig schlucke ich das Wasser in einem Zug hinunter. Rhys hebt erstaunt eine Augenbraue an.
    „Und? Jetzt bereit zu reden?“, fragt er erneut. Ich habe mich immer noch nicht ganz gefangen, bin immer noch nicht ganz bei mir, muss immer noch realisieren, was um mich herum ist. Kann ich ihm vertrauen? Ich sehe ihn fest an, er hält meinem Blick stand und bleibt weiterhin bewegungslos und abwartend in seinem Sessel sitzen. Langsam und sehr leise fange ich an ihm zu erzählen, was ich eben erlebt habe und je länger ich rede, um so deutlicher wird mir, dass es sich wieder um eine von diesen schrecklichen Visionen handeln muss. Wieder war das Erlebte zu intensiv, um nur ein Traum zu sein. Balthasar hat offensichtlich einen Heidenspaß daran, in meinem Kopf rumzumachen und mich zu quälen, denn je mehr ich Rhys berichte, was er mit mir vor hatte, umso mehr verfinstert sich seine Miene und er schüttelt immer wieder fassungslos den Kopf. Als ich endlich fertig bin, sehe ich ihm direkt ins Gesicht. Seine dunklen Augen betrachten mich aufmerksam und ich glaube so etwas wie Mitgefühl für mich zu entdecken.
    „Ich glaube nicht, dass es ein Traum war, Rhys. Es war alles so real und unglaublich intensiv. Ich hatte schon einmal eine schreckliche Vision.“ Ich erzähle kurz von der Vision mit Alexander und davon, dass Alex und ich vermuten, dass Balthasar hinter all dem steckt. Rhys hört mir sehr aufmerksam zu und sein Gesicht bleibt die ganze Zeit unbewegt. Als ich geendet habe,  frage ich ihn: „Warum du, Rhys? Wenn Balthasar wirklich in der Lage ist,

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