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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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zusammenreißen,…muss sich ablenken, auf andere Gedanken kommen, das Monster in sich versuchen zu unterdrücken. Sam,…er denkt an Samantha. Seine wunderschöne Frau. Er denkt an die wunderbaren Momente, die sie zusammen hatten, die Zeit im Schloss, Venedig, ihre Hochzeit, die vielen Nächte, in denen sie Liebe gemacht haben. Ein wohliger Schauer durchfährt ihn und lässt ihn für einige Augenblicke die Schmerzen vergessen. Er wird nicht sterben. Und er wird dieses blutrünstige Wesen in sich nicht gewinnen lassen. Und er wird Balthasar nicht gewinnen lassen. Nicht heute, nicht in dieser Nacht. Er muss kämpfen: gegen die Schmerzen und gegen sich selbst, für Samantha,…für ein Leben mit ihr!
     
    Keuchend und schweißgebadet öffne ich die Augen. Ganz allmählich klingt der Schmerz  endlich wieder ab. Ich blicke sogleich in Rhys sorgenvolles Gesicht. Er kniet neben mir, vor dem Sofa.
    „Was ist los Sam? Was ist passiert?“ Er sieht mich mit dunklen, mitfühlenden und gleichzeitig gespannten Augen an.
    „Ist etwas mit Alexander?“, fragt er erneut und ich sehe, dass es ihn unglaubliche Beherrschung kostet, die Worte nicht aus mir heraus zu schütteln. Mit vor Entsetzen geweiteten Augen und zitternden Händen versuche ich mich aufzurichten. Meine Kehle ist wie ausgedörrt und schon reicht mir Rhys ein Glas Wasser. Nach ein paar gierigen Schlucken, schießen mir die Tränen in die Augen.
    „Sie haben Alex und Luca!“, berichte ich mit stockenden Worten. Rhys zieht die Augenbrauen sorgenvoll zusammen.
    „Verdammt! Verdammter Mist!“, ist alles, was er leise über seine Lippen bringt. Dann fordert er mich auf zu erzählen. Ich muss ihm nicht mehr klarmachen, dass ich eine Vision hatte.  Ich glaube, dass mich Alexander ohne es beabsichtigt zu haben, in seine Gedanken ließ. Er ist vermutlich auch mental so geschwächt, dass dieser kurze Gedanke an mich, mir den Zugang zu ihm ermöglichte. Vieles in meinen Ausführungen lasse ich weg, denn gleichzeitig zu meinem gesprochenen Worten, liest Rhys meine Gedanken. Schock! Das ist das einzige Wort, dass mir zu seinem Gesichtsausdruck einfällt, als ich geendet habe.
    „Rhys, wir müssen sie befreien! Ich muss zu Alex, verstehst du?“, dränge ich ihn.
    „Wie soll das gehen? Wir wissen noch nicht einmal, wo sie sind“, entgegnet er, während er wie ein Tiger in seinem Käfig auf und ab geht. Sein Gesichtsausdruck ist der eines zu allem fähigen, zum Kampf bereiten, unberechenbaren und unbarmherzigen Kriegers.
    „Ich werde versuchen mich zu konzentrieren. Vielleicht erkenne ich noch irgendetwas aus der Vision. Eine Straße oder irgendetwas Markantes.“ Ich schließe die Augen, versuche mich zu erinnern, vielleicht auch eine erneute Verbindung zu Alex aufzubauen.….
    „Es scheint außerhalb der Stadt,…da sind kaum noch Häuser,…eine alte Feuerwache und daneben ein zerfallener Wasserturm. Container. Sehr viel Wasser, überall. Lastenkräne und große Gebäude, Lagerhallen oder Speicher…“ Abrupt öffne ich die Augen. Rhys ist stehengeblieben und scheint in Gedanken versunken. Dann: „Die alten Docks,…das muss es sein. Wir haben einen Hinweis bekommen, dass Balthasars Nest sich dort befinden könnte. Der Tipp stammte aber von einer eher unzuverlässigen Quelle, so dass Alex beschloss dort erst später zu suchen. Wir hatten deutlich mehr Hinweise auf andere Gegenden in und außerhalb der Stadt.“ Rhys läuft weiterhin vor mir auf und ab und scheint angestrengt über etwas nachzudenken. „Wir sind diesem Hinweis zwei Tage nach Francescas Verschwinden nachgegangen, ich kann mich noch genau erinnern. Natürlich,“ er ist abrupt vor mir stehengeblieben, “Christian wollte sich darum kümmern. Ich weiß noch, dass er mit Nachdruck darauf bestand diese Gegend zu übernehmen. Sam, wenn das stimmt...!“ Schon springt er auf und läuft in das Gästezimmer, das er nun dauerhaft bewohnt. Als er nicht einmal eine Minute später wieder auftaucht, hat er bereits seine Lederjacke an und bestückt sich mit diversen Waffen. Dann greift er nach seinem Handy und führt einige sehr kurze Telefonate, bei denen er dem Gesprächspartner eigentlich nur Anweisungen entgegen bellt. Ich sitze bereits wieder aufrecht, bin froh, dass die Schmerzen allmählich nachlassen. Dennoch fühle ich mich noch immer benommen und schwach. Aber ich weiß, dass ich zu Alex muss, sofort! Ich bin gerade dabei aufzustehen und mir meine Jacke zu nehmen, als  mich Rhys vollkommen fassungslos

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