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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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nähern wir uns dem verwahrlosten Gelände. Es ist unübersichtlich. Alte Lastenkräne, und langsam vor sie hin rostende Container stehen herum. Heruntergekommene Gebäude, die früher vielleicht als Speicher gedient haben, wirken beängstigend mit ihren zerschlagenen Fenstern, die uns wie schwarze, tote Augen entgegen starren. Rhys schaltet die Scheinwerfer aus und hält in unmittelbarer Nähe eines dieser baufälligen Gebäude an. Ich lasse die Fensterscheibe herunter, um frische Luft zu schnappen und blicke mich um. Sofort empfängt uns dieser typische Geruch von Meer, Fisch und Diesel. Fauliges Wasser und feuchtes, modernes Holz durchdrängen diesen Geruch. Das Wasser platscht laut gegen die Kaimauern und ich beginne zu frösteln, denn ein unangenehmer Wind pfeift durch die Winkel der verlassenen Gebäude und über dieses unwirkliche Gelände. Ich blicke zu Rhys. Er hat seine Augenbrauen zusammen gezogen und scheint jeden Winkel der Umgebung abzuscannen. Wir sitzen noch immer im Auto, als Rhys mich leise anspricht.
    „Sie sind hier. Ich nehme sie wahr.“ Ich erspare mir die Frage danach, wie er sie wahrnimmt und wen er mit „sie“ überhaupt meint: Balthasars Gefolge! Nichtsdestotrotz beginnt mein Herz vor Aufregung schneller zu schlagen.
    „Es sind viele, zu viele!“, stellt er leise flüsternd fest. In diesem Moment sind wir uns beide bewusst, dass es ein nicht sonderlich gut durchdachtes Vorhaben war, allein hierher zu kommen.
    „Wir warten, bis die anderen da sind“, stellt Rhys plötzlich klar. Ich schaue ihn entsetzt an: „Wir können nicht warten! Alex wird immer schwächer, ich spüre es. Wir müssen ihm helfen! Sofort!“, flehe ich eindringlich. Doch mein Begleiter schüttelt vehement den Kopf. „Keine Chance. Ich lasse dich nicht ins offene Messer laufen. Es ist das Nest von Balthasar“, gibt er mit einem Kopfnicken in die Richtung des großen Gebäude vor uns von sich, „es wäre reiner Selbstmord ohne Verstärkung dort hineinzugehen.“
    „Aber wir müssen etwas tun…!“, dränge ich verzweifelt.
    „Wir brauchen einen Plan,…so oder so…“, murmelt Rhys vor sich hin. Die Anspannung bringt mich noch zum Wahnsinn. Wieder und wieder versuche ich Kontakt zu Alex aufzubauen. Vergebens.
    „Ich gehe hinein“, stelle ich entschlossen fest und greife bereits nach dem Türgriff.
    „Das kannst du nicht machen!“, blitzschnell greift Rhys nach meinem Arm.
    „Verdammt, Rhys. Balthasar will mich. Also wird er bekommen, was er will. Ich werde alles tun, um Alex zu retten“, fauche ich ihn an. Rhys starrt mich wütend und verständnislos an.
    „Was glaubst du denn was passiert, wenn du da hinein marschierst wie Jeanne D’Arc? Du läufst in dein und Alexanders Verderben. Er wartet doch nur darauf, dich dort hinein zu locken. Wenn er dich erst einmal dort hat, dann wird er Alex töten und dir unsagbares Leid zufügen. Er wird nicht zögern und dich zu seiner Sklavin machen“, knurrt Rhys mich an.  Ich schaue in das sorgenvolle und gleichzeitig zornige Gesicht meines Begleiters. Seine Augenbrauen ziehen sich zusammen und er scheint plötzlich angestrengt über etwas nachzudenken.
    „Aber du könntest uns etwas Zeit verschaffen“, murmelt er dann leise. An mich gewandt fährt er fort: „Wenn wir da hinein gehen, dann sieht Alex dich und wird noch einmal alles tun um Balthasars Rache zu entrinnen. Und er wird wieder Hoffnung schöpfen und versuchen um dich zu kämpfen. Du musst Balthasar hinhalten. Er liebt es seine Macht auszukosten und er wird versuchen euch zu quälen, um allen Anwesenden zu zeigen, wer der mächtigere Vampir ist. Er ist ein Sadist. Er kennt kein Mitleid, kein Erbarmen. Es wird hart Sam. Du wirst eine Menge über dich ergehen lassen und unendlich viele Grausamkeiten ertragen müssen. Glaubst du, du schaffst das? Glaubst du, du kannst uns ein wenig Zeit verschaffen, bis die anderen da sind?“  Ich sehe ihn mit weit aufgerissenen Augen an und nicke dann bestimmt.
    „Ja. Ich muss jetzt da hinein Rhys. Ich werde sonst noch wahnsinnig vor Angst um Alex. Ich muss dort hinein, um zu sehen, was mit ihm los ist und …“, und leise, kaum hörbar füge ich hinzu, „ob er noch lebt.“  Wir nicken uns beide zu und steigen entschlossen aus dem Wagen.  Rhys kommt um das Auto herum und stellt sich neben mich.
    „Komm!“, fordert er mich auf und wir bewegen uns mit langsamen, aber doch gezielten Schritten auf das Gebäude zu, dass sich links von uns befindet und einen

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