SAM
Magen. Alexander beugt sich für einen kurzen Moment nach vorne über, versucht die aufkommende Übelkeit, den Brechreiz zu unterdrücken. Ein kurzes Stöhnen entflieht seinen Lippen.
„Nun, wir werden ja sehen. Ich hatte ja bereits das Vergnügen ihren bezaubernden Körper kennenlernen zu dürfen,…in den Visionen, die ich ihr geschenkt habe.“ Wieder steht Balthasar hinter Alexander und beugt sich zu ihm herab.
„Sie ist leidenschaftlich, nicht wahr? Ich werde jede Sekunde ihre Leidenschaft genießen und du“, er macht eine kleine Pause und richtet sich auf, um sich wieder vor Alex zu stellen, „du wirst ihre lustvollen Schreie noch in der Hölle hören!“ Alexander versucht unberührt zu bleiben, keine Miene zu verziehen oder irgendeine, wie auch immer geartete Regung zu zeigen. Balthasars Worte sind wie Gift. Sie brennen sich wie eine alles vernichtende Säure in Alexanders Herz. Niemals soll dieser Teufel seine Sam auch nur von weitem ansehen dürfen. Niemals dürfen seine klauenartigen Hände Samanthas zarte Haut berühren. Ein tiefes Grollen, wie das eines verletzten Raubtieres, dringt von tief in seinem Inneren hervor. Fieberhaft sucht er gedanklich nach einer Lösung, Balthasar zu entkommen, ja sogar ihn doch noch vernichten zu können. Die Schwarzen Schatten jedoch kontrollieren Alex, lassen es nicht zu, dass er seine besonderen Fähigkeiten einsetzen kann. Balthasar wendet sich inzwischen von Alexander ab, um in einem thronähnlichen Sessel, am Ende der Halle, Platz zu nehmen. Alex blickt vorsichtig nach links. Luca sieht schlecht aus. Er liegt gefesselt auf dem Boden neben ihm und blutet schwer aus dem Bauch. Er scheint bewusstlos zu sein. Die Fesseln an Alexanders Handgelenken schneiden tief in sein Fleisch und die Stichwunde in seiner Brust und vor allem in seinem Oberschenkel wollen sich nicht schließen. Seine zahlreichen Verletzungen lassen ihn zu viel Blut verlieren, er spürt, dass er schwächer wird.
„Deine kleine Hure spürt deine Schmerzen, nicht wahr? Nun, es ist nur eine Frage der Zeit, und sie wird kommen, um dich von deinen Qualen zu erlösen. Und wenn sie dann einmal hier ist,…dann wirst du sterben und sie gehört mir. Ich kann es kaum erwarten, sie bald zu sehen. Wir sollten sie sich etwas mehr beeilen lassen.“
Ein teuflisches Grinsen umspielt Balthasars Lippen und auf einen entsprechenden Wink seines Meisters, zieht einer seiner Anhänger ein Messer, tritt vor Alex und sticht ihm in den Hals. Alex bäumt sich kurz auf, beißt mit letzter Anstrengung die Zähne aufeinander. Nein, dieser Teufel soll keinen Laut der Klage oder des Schmerzes von ihm hören. Niemals wird er eine Schwäche zeigen. Alexander spürt, wie sein warmes Blut langsam seinen Hals hinunter fließt und tropfend auf den Boden fällt. Es wird dauern, bis sich die Wunde schließt. Wenn sie sich überhaupt wieder schließt. So wie es bei seinen anderen Wunden auch viel zu lange dauert, bis sie beginnen zu verheilen. Sein Körper kann die vielen Verletzungen nicht mehr kompensieren. Nicht nur die Ketten aus Silber, die um seine Handgelenke und Fußknöcheln liegen und sich brennend in seine Haut schneiden, sondern auch die mentalen Fesseln der Schwarzen Schatten schwächen ihn zunehmend. Am schlimmsten ist jedoch der Blutverlust. Schon spürt er diesen unbändigen Hunger, der an ihm zehrt. Sein vampirischer Körper wehrt sich mit aller Macht gegen all diese zerstörerischen Einflüsse und verlangt nach dem einen, ultimativen Heilungsmittel: Blut! Er muss trinken! Er braucht unbedingt Blut. Frisches, menschliches, süßes Blut. Er muss irgendwie wieder zu Kräften kommen. Schon leckt er sich mit rauer Zunge die aufgeplatzten, trockenen Lippen. Seine Gedanken werden zunehmend von diesem einen Ziel beherrscht. Er muss frisches Blut haben. Jede Zelle in seinem Körper fühlt sich wund an und schreit nach dem heilbringenden Lebenssaft. Sein Körper schmerzt bei jeder noch so kleinen Bewegung, seine Muskeln zucken zeitweise unkontrolliert und seine Nervenstränge scheinen auf‘s Äußerste gespannt. Er spürt die Bestie in sich. Dieses gierige, grausame Monster. Es versucht ihn mit sich zu reißen. Jetzt nur nicht das Bewusstsein verlieren, denn wenn er dann wieder zu sich kommt, wird er dass sein, was er glaubte beherrschen zu können, dass jetzt aber an ihm zerrt und ihn zu verschlingen versucht. Das blutrünstige, teuflische Wesen in ihm, dass nur eine Erfüllung kennt. Die des Tötens…! Er muss sich
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