Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
Vom Netzwerk:
Einschränkung bewegen.
    Nachdem Alex wieder gegangen war, habe ich den ganzen Abend darüber nachgedacht, warum er so geheimnisvoll tut. Was hat er zu verbergen? Warum kann er mir nicht einfach sagen, mit wem er gesprochen hat und worum es ging. Ich frage mich, ob ich dabei bin, einen großen Fehler zu begehen. Sollte ich sobald wie möglich den Job kündigen und die Dinge hier in England beschließen und zurückgehen nach Amerika? Kann ich Alex und die Gefühle, die ich für ihn habe einfach so hinter mich lassen? Wieso gelingt es ihm immer wieder mich auf seine Seite zu ziehen, warum verhalte ich mich unlogisch, ja fast schon naiv? Ich höre  ausschließlich auf mein Herz und nicht mehr auf meinen Verstand. Seit ich ihm begegnet bin, lasse ich mich immer stärker von meinen Gefühlen leiten. Manchmal erkenne ich mich selbst nicht mehr. Wann bekomme ich endlich Antworten auf meine Fragen. Welche Entscheidung ist die Richtige?
     
    Mittlerweile bin ich am Schloss angekommen. Wie immer stehen einige Fahrzeuge in der Auffahrt. Als ich hinein gehe, sehe ich Alex, Mr. Duncan, Mr. McFinley, sowie zwei Elektriker und einen Handwerker in der Mitte der Empfangshalle stehen. Sie stehen um den zerschmetterten Kronleuchter herum und sind offensichtlich dabei über die Ursache des Unglücks zu diskutieren. Alexanders Miene ist ernst und erst als er mich bemerkt, hellt sie sich etwas auf. Nachdem die anderen ebenfalls auf mich aufmerksam geworden sind und wir uns einen guten Morgen gewünscht haben, nimmt Alex mich kurz zur Seite und klärt mich auf. Die Untersuchung der Ursache für den Absturz des Kronleuchters hat ergeben, dass die tragende Deckenkonstruktion und hier insbesondere ein Trägerbalken dem Gewicht des Leuchters offensichtlich nicht gewachsen war. Nach den durchgeführten Messungen und Berechnungen hätte ein solches Unglück nicht passieren dürfen. Niemand wird jedoch zur Verantwortung gezogen, weil niemandem etwas vorzuwerfen ist und so bleibt der Vorfall, was es ist: ein Unfall.
    Für den Rest des Vormittages verabschiedet sich Alex und ich mache mich daran, die neuen Entwürfe und Vorgaben für die Renovierung der weiteren Räume mit dem Architekten und dem Bauleiter zu besprechen und wir versuchen einen Terminplan zu erstellen, um die Arbeiter entsprechend einzuteilen. Die Zeit vergeht wie im Flug und wir sind dankbar, als Winston zum Lunch einige Sandwiches im Arbeitszimmer serviert.
    „Geht es ihrer Schulter etwas besser, Miss Samantha?“, erkundigt er sich.
    „Ja, etwas, vielen Dank, Winston.“ Er verbeugt sich kurz und geht dann wieder in die Küche. Mr. Duncan und Mr. McFinley drücken mir ebenfalls ihr außerordentliches Bedauern über meine Verletzung aus. Nachdem wir unsere Sandwiches vertilgt haben, widmen wir uns wieder unseren Papieren und arbeiten durch bis zum Sonnenuntergang. Nacheinander verabschieden sich die beiden und auch die anderen Handwerker verlassen allmählich das Haus. Ich bin müde, gehe zum Sofa, lege mich hin und schließe die Augen, um ein paar Minuten zu entspannen. Meine Schulter meldet sich wieder und ich nehme mir vor, gleich  in die Küche zu gehen und mir Glas Wasser für meine Schmerztablette zu holen…..
     
    „Sam, Liebes, wach auf.“
    Ich blinzele kurz und muss mich zunächst orientieren. Alexander kniet vor mir und blickt mich aus seinen braunen Augen liebevoll an.
    „Ich wollte mich nur kurz ausruhen...“, entschuldige ich mich und richte mich wieder auf. Alex setzt sich zu mir und sieht mich mit einem prüfenden Blick an.
    „Was macht die Schulter?“
    „Schmerzt!“, antworte ich wahrheitsgemäß. Immer noch ist sein Blick auf mich gerichtet. Dann sieht er auf die Papiere, die vor uns auf dem Tisch liegen. „Sind das die neuen Pläne?“, fragt er. Ich nicke und er nimmt sich die Unterlagen, die wir für die Bibliothek erstellt haben. Aufmerksam schaut er sich alles an, blättert in den Kostenvoranschlägen, dem Bau- und dem Zeitplan. Er geht zwischen dem Sofa und dem Schreibtisch hin und her, schaut sich ursprüngliche Entwürfe an und vergleicht sie mit den neuen Plänen. Ich sehe ihm dabei fasziniert zu. Seine Bewegungen sind geschmeidig und doch präzise und kraftvoll. Nachdem er alles gesichtet hat, wendet er sich mir wieder zu. „Die neuen Entwürfe sind gut. Ich denke die Bibliothek wird fast wieder so aussehen wie früher“, sagt er zufrieden. Also doch, er muss bereits früher schon einmal hier gelebt haben. Ich bin zu müde, um mir weitere

Weitere Kostenlose Bücher