SAM
Stunden mit dem Schmökern in den wunderbaren Büchern meiner Tante.“
„Ich habe hier ein altes in Leder gebundenes Buch mit romantischen Gedichten gefunden. Es stand eine Widmung darin: Für immer Dein! A.DM, November 1756. War das ein Buch von dir?“
„Ja, ich habe es Madelaine geschenkt. Wir machten einen unserer sehr seltenen, gemeinsamen Spaziergänge. Ich gab es ihr, sie lachte mich aus und warf es in den Dreck.“
Ich sehe zu ihm auf. Seine Augen sind dunkel, seine Gesichtszüge jedoch sind entspannt. Ich beuge mich zu ihm, so dass mein Gesicht über dem seinen ist. Er sieht zu mir auf. Ich versinke in diesen wunderbaren, braunen Augen und nähere mich langsam und vorsichtig seinen Lippen. Bis auf ein einziges Mal, war immer er derjenige, der die Kontrolle über den Austausch körperlicher Zärtlichkeiten hatte. Wie würde er reagieren, wenn ich die Initiative ergreife?
„Ich würde niemals ein Buch von dir wegwerfen!“, hauche ich ihm zu. Er schaut mir tief in die Augen. Ich beuge mich weiter zu ihm herab, schließe meine Augen und lege sacht meine Lippen auf seine. Er lässt es geschehen. Vorsichtig öffne ich meinen Mund ein wenig, um zärtlich mit meiner Zungenspitze über seine Lippen zu gleiten. Er stöhnt leise auf und erwidert seinerseits den Kuss, in dem er seine Zungenspitze zärtlich um meine kreisen lässt. Dann legt er einen Arm um meine Hüfte, die andere Hand wandert über meinen Rücken. Jetzt übernimmt er wieder die Kontrolle, zieht mich zu sich heran und intensiviert den Kuss. Er wird fordernder. Schließlich dreht er mich auf den Rücken und liegt nun über mir, fast auf mir. Ich spüre seinen Körper, einen Teil seines Gewichtes, wie er mich in die Polster drückt. Sein Körper ist warm und ich fühle wieder dieses erotische Vibrieren zwischen uns. Seine Hand gleitet über meine Hüfte, an der Seite empor bis fast unter meinen Arm. Dann fühle ich, wie er langsam, unendlich vorsichtig und zärtlich über meinen Busen streift. Gleichzeitig fällt seine Zunge in einen Rhythmus, der unmissverständlich klarmacht, was er will. Meine Hände streichen über seinen Rücken. Jetzt wandert meine rechte Hand über seine Schulter und seinen Oberarm zu seiner Brust. Endlich habe ich die Knöpfe seines Hemdes erreicht und fange an, einen nach dem anderen zu öffnen. Seine linke Hand ist inzwischen unter mein T-Shirt gewandert und streichelt zärtlich meinen Busen, der leider immer noch von meinem BH bedeckt ist. Als er den Kuss löst, glühen meine Wangen vor Erregung und mein Atem geht stoßweise. Er schaut mich mit fiebrigen, dunkelrot leuchtenden Augen an und seine Stimme klingt heiser:
„Ich will dich Sam, jetzt und hier!“ Sein heißer Atem scheint mich noch mehr in Hitze zu versetzen.
„Liebe mich, Alex!“, fordere ich ihn leise flüsternd auf. Er beugt sich wieder zu mir herab um dort fortzufahren, wo er eben kurz innehielt. Plötzlich hebt er seinen Kopf, zieht die Augenbrauen zusammen und scheint zu lauschen.
„Jonathan?“, kommt es leise über seine Lippen und dann höre auch ich, wie die Schlosstür geöffnet wird und krachend zufällt.
„Halloooo, niemand zu Hause?“, höre ich Jonathans Stimme. Noch ehe ich mir richtig bewusst werde, was hier los ist, öffnet sich auch schon die Tür der Bibliothek.
„Meine Güte Alex, sucht euch ein Schlafzimmer!“, folgt prompt sein sarkastischer Kommentar. Alexander richtet sich auf: „Was machst du hier? Und wie bist du auf das Grundstück gekommen?“
„Hast du meine Mail nicht bekommen?“
„Doch! Wir müssen reden! J.! Ich wusste nicht, dass das soviel heißt wie: Hallo, ich platze demnächst in deine Privatsphäre!“, entgegnet Alex bissig. Ich bin dabei meine Kleidung zu ordnen, als sich Jonathans und mein Blick treffen. Aus kalten, schwarzen Augen sieht er mich an und ein boshaftes Lächeln umspielt seine schmalen Lippen.
„Du wirst unvorsichtig, mein Freund. Du hast offensichtlich vergessen die Alarmanlage einzuschalten. Du weißt, dass dich das den Kopf kosten könnte! Aber wie ich sehe, hast du ja bereits deinen Kopf verloren.“ Die letzten Worte spricht er so schneidend aus, dass es mich unwillkürlich fröstelt. Alex steht von der Liege auf, sein aufgeknöpftes Hemd hängt ihm lose von den Schultern. Er sieht Jonathan finster an.
„Was willst du von mir?“, will er schließlich zwischen zusammengepressten Lippen wissen.
„Können wir das nicht unter vier Augen bereden?“ Jonathan wirft Alex
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