Samachson, Joseph - CF14 - Invasion der Sverd

für ihn, daß er weiter über diesem Problem brütete, während der Soldat aus Gorma Haß’ Armee ihn mit sich trug.
    »Die Antwort muß in den Waffen liegen, die Gorma Haß für die Sverd angefertigt hat«, überlegte er weiter. »Mit diesen Waffen sind sie fähig, Materie auf der gewöhnlichen Schwingungsebene zu beeinflussen, während sie selbst auf einer anderen Ebene bleiben. Leider konnten weder Curtis noch ich jemals herausbekommen, wie man so etwas bewerkstelligt.«
    Als der Planet erobert war, packte man Simon in den Laderaum eines Raumschiffs, das bald darauf startete. Er ruhte inmitten von Geräten und Maschinen und beschäftigte sich weiterhin mit seiner Frage.
    Gelegentlich führte er Berechnungen durch. Auf diese Weise vergingen mehrere Tage intensivsten Nachdenkens, die nur von kurzen Ruheperioden unterbrochen wurden, denn das Gehirn benötigte keinen Schlaf im eigentlichen Sinne.
    Als man Simon schließlich aus dem Laderaum holte und in ein Lagerhaus brachte, handelte er, doch selbst dieses Handeln war von einer besonderen Art, von der einzigen, gegen die er keine Einwände hatte.
    Er schwebte auf seinen Strahlen empor und ließ seine Linsenaugen auf ihren beweglichen Stengeln herausfahren. Er erblickte zahlreiche Geräte, die zum größten Teil beschädigt und nutzlos waren. Doch er entdeckte auch einige Einzelteile, die er gebrauchen konnte.
    Sorgfältig suchte er diese Teile aus: durchsichtige Linsen, wie sie in gewöhnlichen optischen Instrumenten verwendet wurden, sowie Magnetlinsen, mit deren Hilfe sich Elektronenstrahlen bündeln ließen. Simon begann zu experimentieren und überprüfte eine Linse nach der anderen. Mit einem alten Atomflammer brannte er bestimmte Teile aus dem undurchsichtigen Material und ersetzte sie durch sorgfältig ausgesuchte optische Linsen.
    Von diesen Linsen führten mehrere Metalldrähte zu einer zentralen Einheit aus Visor-Schirmen, die Simon ebenfalls konstruiert hatte.
    Simons eigene Augen richteten sich auf ihren Stielen auf die Schirme. Schon bald hatte er Bilder von den Geschehnissen in dieser Zitadelle des Gorma Haß vor sich. Er erblickte die Soldaten, unter denen sich vereinzelt ein Sverd bewegte, der sogar von seinen menschlichen Verbündeten nur voller Furcht betrachtet wurde.
    Als nächstes mußte er einige Audiphone bauen.
    Simon konnte ununterbrochen an seinem Gerät arbeiten, denn das Lagerhaus blieb unbesucht. In der Nacht brannte er ein großes Stück aus der Mauer und schwebte lautlos über die Stadt, um seine Empfangsgeräte an geeigneten Orten aufzustellen.
    »So«, murmelte er schließlich zufrieden, »jetzt sehe und höre ich wenigstens, was hier vorgeht.«
    Er kam zu dem Schluß, daß die Stadt von Gorma Haß’ Soldaten zu rein militärischen Zwecken errichtet worden war. Zivilisten waren nirgendwo auszumachen, und alle sprachen nur über militärische Eroberungen.
    Er hörte, wie zwei Soldaten sich stritten. Der eine gehörte zur Rasse der Veganer, der andere war rosahäutig wie die Menschen auf Fomalhaut. Der Streit war sehr aufschlußreich, weil er ihm einiges über Gorma Haß’ Wesen verriet.
    »Beim blauen Stern persönlich!« rief der Veganer. »Wenn die Kämpfe vorbei sind und alles geregelt ist, werden wir Veganer das ganze Universum beherrschen.«
    Der rosahäutige Mann von Fomalhaut lachte. »Es ist wirklich treffend, daß du bei einem Stern schwörst, den unser Anführer verachtet, Veganer, denn was du sagst, ist unwahr. Gorma Haß ist selbst einer von uns, und er ist nicht so dumm, die Früchte seiner Eroberungen den Menschen deines armseligen Systems zu überlassen.«
    »Gorma Haß soll von Fomalhaut stammen?« rief der Veganer wütend. »Du lügst! Ich habe ihn mit eigenen Augen gesehen, hier in seinem Palast. Er ist ein Veganer reinsten Blutes!«
    Der Mann von Fomalhaut furchte die Stirn. »Mich nennt keiner einen Lügner, ohne dafür mit dem Leben zu büßen!« fauchte er heftig. »Ich habe Gorma Haß zur selben Zeit gesehen wie du, und ich sage dir, er stammt von Fomalhaut! Veganer, du wirst für deine schlechten Augen bezahlen – und zwar mit dem Tod!«
    Beide zückten sie gleichzeitig ihre Atomflammer. Simon sah, wie die beiden tödlichen Strahlen sich mitten in der Luft kreuzten. Die Soldaten sackten zusammen, ihre Leiber waren von den zertrümmerten Atompartikeln halb zerfetzt worden.
    Dieser Vorfall gab dem Gehirn zu denken. Er wußte aus den Erzählungen Hol Jors und der anderen, daß Gorma Haß die Fähigkeit besaß,