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Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Titel: Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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bemerkte er an der Art, wie ihre Hand sich um den Schlafsack krampfte, dass sie noch wach war. Ein Stich fuhr in sein Herz. Laurel hatte ihn gestern gehalten und getröstet, und was tat er? Er merkte es noch nicht einmal, wenn sie traurig war, sondern trieb sich draußen herum und hing seinen eigenen trüben Gedanken nach. Ein toller Freund war er! Rasch schlüpfte er aus seiner Jeans, dann kroch er zu ihr hinüber. Er berührte ihre Schulter und drehte sie zu sich herum.
    »Laurel?«
    Langsam schlug sie die Augen auf. Das Licht der Taschenlampe war hell genug, dass er das Glitzern in ihren Augen sehen konnte.
    »Ja?« Ihre Stimme klang rau.
    »Es tut mir leid, dass ich dich in die ganze Angelegenheit mit hineingezogen habe.«
    Erstaunt sah sie ihn an. »Du hast mich …« Irritiert schüttelte sie den Kopf. »So ein Unsinn! Die Nashörner hast du ja wohl nicht bestellt, genauso wenig wie die Wilderer. Und was Cookie angeht, das war ein Unglück, niemand trägt daran die Schuld.«
    Rey presste die Lippen aufeinander. Mit den Fingern fuhr er sanft über ihre Wange. »Was bedrückt dich dann?«
    »Nichts.«
    »Laurel …«
    Laurel legte einen Finger auf seine Lippen. »Nicht jetzt, Rey. Leg dich lieber hin, damit wir schlafen können.«
    Rey öffnete den Mund, erkannte aber, dass es keinen Sinn hatte, in sie zu dringen. Das Einzige, was er tun konnte, war, sie festzuhalten und dafür zu sorgen, dass es ihr besser ging und sie gut schlief. Kurz entschlossen zog er den Reißverschluss ihres Schlafsacks auf.
    »Hey, was tust du denn da?«
    »Ich baue uns ein Doppelbett.«
    Erstaunt sah Laurel zu, wie er die Reißverschlüsse ihrer beiden Schlafsäcke zusammenschloss. Ein Lächeln spielte um ihre Lippen. »Eine wunderbare Idee. Komm schnell rein, damit es nicht kalt wird.«
    Rey schlüpfte neben sie, schaltete die Taschenlampe aus und schlang den Arm um Laurel. Kurz darauf glitten sie eng aneinandergeschmiegt in den Schlaf hinüber.

30
    Nachdem er wahrscheinlich zum hundertsten Mal gestolpert war, hielt der Anführer schließlich an. »Mir reicht es. Wir machen hier Rast und gehen dann morgen früh weiter. Dyson wird sicher auch nicht im Dunkeln weiterlaufen.«
    Schweigend löste sein Kumpan den Rucksack und warf ihn auf den Boden.
    Stundenlang waren sie am Flussufer herumgekraxelt, bis sie dann schließlich, der Skizze folgend, in diesen Seitencanyon abgebogen waren. Der Vorteil war, dass sie nicht mehr über irgendwelche scharfkantigen Felsen klettern mussten, allerdings lagen hier so viele Steine, Äste und andere Stolperfallen herum, dass das Gehen eher noch schwieriger wurde. Zumindest wenn es so dunkel war, dass man die Hand nicht mehr vor Augen sah. Ihre kleinen Taschenlampen halfen da nicht wirklich, da sie den Boden nur punktuell beleuchteten.
    Er holte zwei Decken aus dem Rucksack, warf eine davon dorthin, wo ein Lichtkegel den Aufenthaltsort seines Partners anzeigte, und breitete die andere an einer sandigen Stelle auf dem Boden aus.
    »Wer hält zuerst Wache?«
    Keine Antwort. Der Anführer leuchtete hinüber und erkannte, dass ihm niemand mehr antworten würde. Also würde er wohl selbst Wache halten müssen. Er rechnete zwar nicht damit, dass jemand verrückt genug sein würde, hier mitten in der Nacht herumzulaufen, aber sicher war sicher. Er wollte nicht, dass dieser Dyson ihnen durch die Lappen ging, nur weil sie schliefen. Also breitete er die Decke auf dem Boden aus, setzte sich darauf und begann, im Licht der Taschenlampe seine Pistole zu reinigen.
    Er nahm seinen Job sehr ernst und konnte mit Stolz behaupten, dass ihm noch nie jemand entkommen war, der auf seiner Liste stand. Am liebsten hatte er Aufträge, die ihm bei der Ausführung freie Hand ließen. So wie dieser hier. Es war langweilig, von irgendeinem Hinterhalt aus die Waffe auf das jeweilige Zielobjekt zu richten und mit sicherer Hand abzudrücken. Klar, auch das wollte gekonnt sein, aber es war keine wirkliche Herausforderung. Nein, er zog es vor, wenn eine gewisse Planung und Kreativität gefragt waren. Natürlich sprang bei solchen Aufträgen auch mehr Geld heraus. Da seine Klientel ziemlich hoch in der Gesellschaft angesiedelt war, stellte das Honorar eigentlich nie ein Problem dar. Bei seinem guten Ruf musste er auch nie lange auf den nächsten Auftrag warten.
    Zufrieden legte er seine Waffe beiseite, lehnte sich zurück und dachte darüber nach, was er mit dem vielen Geld machen würde, das er für diesen Job bekam: zuerst einmal ein

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