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Sambanächte mit dem Playboy

Sambanächte mit dem Playboy

Titel: Sambanächte mit dem Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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zu ihr zu sein. Genauso wie es seine Pflicht war, sie nicht zu verführen. „Warum vergessen wir nicht den Anfang und beginnen noch mal von vorn? Hmm, Minestrone“, schwärmte er. „Meine Lieblingssuppe.“
    „Wirklich?“ Sie schien überrascht. „Ich hätte Sie eher für einen Consommé-Typ gehalten.“
    „Oh, bitte. Glauben Sie auch, dass ich nur gebügelte Unterwäsche trage?“
    „Das Bügeln kann ich gerne übernehmen, Sir.“
    „Besser wär’s“, neckte er und hielt ihren Blick so lange gefangen, bis sie errötete.
    „Meinen Sie, Bouncer möchte etwas Suppe?“, fragte sie rasch und völlig ernst.
    „Wenn Sie Käse drüber streuen, wird er nicht widerstehen können“, entgegnete er, indem er sich ihrem sachlichen Ton anpasste. Es war wie der Versuch, das Vertrauen eines scheuen Ponys zu gewinnen. Er konnte seine Karten nicht auf den Tisch legen – ihr sagen, dass sie wunderschön war und er sie begehrte. Er musste erst darauf warten, dass Holly Vertrauen zu ihm fasste. Sie ist einfach zauberhaft, dachte er, als sie sich bückte, um den Hund zu füttern. Und freundlich und sanft und lustig. Sie entpuppte sich als unerwartete Ablenkung. Wenn er ganz ehrlich war, genoss er diesen Abend mehr als er sich je hätte vorstellen können.
    „Mir ist klar, dass die Situation unangenehm für Sie sein muss“, erklärte sie, als sie sich wieder aufrichtete.
    „Unangenehm?“
    „So mit mir zusammenwohnen zu müssen“, verdeutlichte sie. „Ich habe nicht besonders viel Erfahrung, wenn es um WGs geht.“
    Er bezweifelte, dass sie in irgendeiner Hinsicht sonderlich viel Erfahrung besaß. „Machen Sie sich keine Gedanken. Sie werden mich kaum zu Gesicht bekommen.“
    Sie lachte. „Kann ich das bitte schriftlich haben?“
    „Und wenn ich hier bin, verspreche ich, Ihnen weitgehend aus dem Weg zu gehen“, fügte er hinzu.
    „Das beruhigt mich“, erklärte sie, doch ihr Gesichtsausdruck sagte etwas anderes.
    Als sie sich an den Küchentisch setzten, um die Suppe zu essen, fiel ihm ein, dass Holly als Lucias Freundin fast eine Art Familienmitglied war und insofern seinen Schutz verdiente – was geradezu ein Witz war, denn sie brauchte ja in erster Linie Schutz vor ihm.
    „Schmeckt die Suppe?“
    „Sie ist köstlich“, antwortete er. Und das stimmte. Als Holly daraufhin glücklich und erleichtert lächelte, wurde ihm klar, dass sie sich ihrer Talente genauso wenig bewusst war wie ihrer Schönheit.
    „Warum erzählen Sie mir nicht etwas über die Zeit nach der Schule … bis heute?“, forderte er Holly lässig auf, während sie bereits aufgestanden war, um die Spülmaschine einzuräumen. „Sie können alles auslassen, worüber Sie nicht reden wollen.“
    „Das hieße, dass ich das allermeiste auslasse“, versuchte sie über Dinge zu scherzen, an die sie lieber nicht denken wollte. „Ich würde viel lieber über Sie sprechen.“
    „Das ist mir klar“, entgegnete Ruiz trocken.
    „Ein Playboy ist wesentlich interessanterer Gesprächsstoff als eine Möchtegern-Journalistin“, erklärte sie.
    „Ein Playboy?“, echote Ruiz. „Sehe Sie mich so?“
    „So sieht Sie Ihre Umwelt.“
    „Wirklich?“ Er presste die Lippen zusammen. „Das scheint ein ziemlich altmodischer Begriff für einen Mann, der hart für seinen Lebensunterhalt arbeitet.“
    „Einen Mann, der so lebt“, Holly deutete auf die Designerküche, in der sie sich aufhielten, „würden die meisten Menschen faszinierend finden.“
    „Das liegt nur daran, dass sie nicht wissen, was für eine mühselige und langweilige Schufterei es ist, bis hierhin zu kommen“, erwiderte er amüsiert.
    „Und wenn sie es wüssten?“, fragte sie vorsichtig.
    „Worauf wollen Sie hinaus, Holly?“
    „Darf ich ehrlich sein?“
    „Ich hoffe doch, dass Sie es immer sind.“
    Sie holte tief Luft. „Die Kolumne, für die ich schreibe, steht kurz vor dem Aus. Wenn sie überleben soll, brauchen wir etwas völlig Neues, etwas Einzigartiges, das die Leute fesselt.“
    Er schaute sie einen Moment an, dann sagte er: „Oh, nein.“
    „Bitte lassen Sie mich ausreden“, flehte sie. „Ich plane, eine fiktionale Serie zu schreiben, die die Leserzahlen steigert. Ich habe immer Tagebuch geführt“, erklärte sie, „und das wäre quasi die öffentliche Version – halb ernst, halb mich auf die Schippe nehmend. Die gewöhnliche kleine Holly Valiant, die mit dem glamourösen Playboy zusammenwohnt.“
    „Nein“, sagte Ruiz sofort.
    „Es war nur eine Idee

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