Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sams im Glück

Sams im Glück

Titel: Sams im Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Maar
Vom Netzwerk:
sein! Entführt einfach mein Kamel! Glaubst du, ich spreche jemals noch ein Wort mit dir? Nein, das tue ich nicht!«
    »Anton, ich weiß ja selber nicht, wie ich da hinaufgekommen bin«, sagte Herr Taschenbier, während er sich vorsichtig seitlich vom Kamel gleiten ließ. »Bitte, sei nicht so beleidigt.«
    Herr Mon antwortete nicht und führte das Kamel stumm durchs Hoftor in den Garten hinter seinem Haus.
    Das Sams folgte ihm und sang:
    »Kamele, die durch Straßen rasen,
    dürfen auf dem Rasen grasen!«
    Herr Mon kraulte den Hals des Kamels und tat so, als ob er das Sams gar nicht hörte.
    Das Sams ließ sich dadurch nicht stören und sang weiter:
    »Dort soll’n sie vor dem Starten warten,
    bis sie zu neuen Fahrten starten!«
    Jetzt wurde es Herrn Mon doch zu viel.
    »Neue Fahrten? Das würde dir so passen, du Nasenzwerg!«, rief er. »Los, verschwinde aus meinem Garten! Will ich dich hier noch mal sehen? Nein, will ich nicht. Genauso wenig wie meinen angeblichen Freund Bruno!«
    Herr Taschenbier machte noch einen letzten Versuch. »Bitte, Anton, sei nicht mehr böse!«
    Aber Herr Mon wandte ihm nur stumm den Rücken zu.
    Langsam und bedrückt ging Herr Taschenbier zusammen mit dem Sams hinüber zu seinem Haus.
    »Anton ist sauer, weil ich auf sein Kamel gestiegen bin«, sagte er kopfschüttelnd. »Dabei weiß ich selber nicht, wie ich es da hinaufgeschafft habe.«
    »Vom Dach aus, Papa. Erinnerst du dich nicht?«, fragte das Sams.
    »Von welchem Dach?«, fragte Herr Taschenbier.
    »Hm, ich merke, dass du dich nicht erinnern kannst, was du als Sams gemacht hast, wenn du keines mehr bist!«
    »Als Sams? Was redest du nur für einen Unsinn!«, antwortete Herr Taschenbier unwillig.
    Seine Frau hatte wohl die Auseinandersetzung mitbekommen, denn sie kam ihrem Mann entgegen.
    »Bruno, was ist denn los? Warum ist Anton derart böse?«, fragte sie.
    »Papa hat nur mal kurz Herrn Mons Suleika ausgeliehen«, antwortete das Sams an Herrn Taschenbiers Stelle. »Das mochte der nicht so gerne.«
    »Herrn Mons Suleika?«, fragte Frau Taschenbier.
    »So heißt das Kamel, auf dem wir ein Kamelrennen gemacht haben«, erklärte das Sams.
    »Kamelrennen?«, fragte Frau Taschenbier. »Bruno, sag, dass das nicht wahr ist!«
    Herr Taschenbier zuckte nur hilflos die Achseln.
    »Wir sind so schleunigst schnell geritten, dass wir sogar einen Bus überholt haben«, erzählte das Sams stolz. »Und geblitzt hat es auch.«
    Herr Taschenbier fragte seine Frau: »Kannst du dich erinnern, dass ich jemals geritten bin?«
    »Nein«, sagte sie. »Nicht einmal auf einem Pferd.«
    »Und jetzt soll ich angeblich ein Kamel geritten haben«, stöhnte Herr Taschenbier. »Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Ich bin verwirrt. Und müde. Ich glaube, das Beste wird sein, wenn ich mich gleich ins Bett lege und mal ausschlafe.«
    »Jetzt schon? Aber es ist erst fünf Uhr nachmittags. Willst du nicht wenigstens vorher zu Abend essen?«, fragte seine Frau.
    »Ich will nicht essen, nur schlafen«, sagte Herr Taschenbier und ging ins Haus. »Sofort. Auf der Stelle.«
    »Bruno macht mir große Sorgen«, sagte Frau Taschenbier leise zum Sams. »Ganz, ganz große Sorgen!«

Gatsneid
    Mitten in der Nacht wachte Herr Taschenbier auf, weil er einen gewaltigen, samsmäßigen Hunger verspürte. An den regelmäßigen Atemzügen seiner Frau konnte er erkennen, dass sie tief und fest schlief.
    Ohne Licht zu machen, stand er vorsichtig auf und ging in die Küche. Zu seinem Erstaunen brannte dort das Licht. Das Sams saß auf einem Küchenhocker und hatte die Füße auf den Tisch gelegt. Es grinste Herrn Taschenbier an und sagte leise: »Hallo, Samspapa! Schau mal den Kühlschrank an!«
    Herr Taschenbier betrachtete den Kühlschrank und flüsterte: »Mara hat ihn tatsächlich mit einem Vorhängeschloss abgesperrt. Was machen wir jetzt? Ich habe Appetit wie Meister Schmitt!«
    »Der Kühlschrank ist zu, das merkt selbst die Kuh«, bestätigte das Sams.
    »Von welcher Kuh sprichst du?«, fragte Herr Taschenbier.
    »Von der, die merkt, dass der Kühlschrank zu ist«, sagte das Sams. »Ist doch logisch.«
    »Ist doch logisch, sagt der Haifisch«, reimte Herr Taschenbier. »Und was machen wir jetzt?«
    »Wünsch uns doch einfach in die nächste Wurstfabrik«, schlug das Sams vor.
    »Wie soll das gehen?«, fragte Herr Taschenbier. »Du hast doch keine Wunschpunkte mehr.«
    Das Sams lachte. »Du weißt doch ganz genau, wie ich wieder neue bekommen kann!«
    »Meinst du mit dem

Weitere Kostenlose Bücher