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Sams im Glück

Sams im Glück

Titel: Sams im Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Maar
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sonst wäre er wahrscheinlich vor Entsetzen in Ohnmacht gefallen.
    »Aber heute kommt doch Herr Oberstein«, stammelte er. »Was mache ich nur?«
    Frau Taschenbier hatte unten den Knall gehört, war die Treppe hochgerannt und stürmte ins Erfinderzimmer.
    Sie sah mit einem Blick, was los war, und rief: »Ist einem von euch etwas passiert? Seid ihr verletzt? Betty, geht’s dir gut?«
    »Ja, Oma«, sagte Betty. »Stell dir vor: Opa hat uns zeigen wollen, wie gut die Maschine brummen kann. Dann hat es Bumm! gemacht, und im Dach war ein Loch!«
    »Ich werde Herrn Oberstein wohl absagen müssen«, sagte Herr Taschenbier.
    »Ja. Und dafür den Dachdecker bestellen«, sagte Frau Taschenbier.
    »Andererseits …«, sagte er.
    »Andererseits?«, fragte sie.
    »Andererseits weiß man nicht, ob sich Herr Oberstein überreden lässt, in ein paar Wochen noch mal vorbeizukommen«, sagte Herr Taschenbier. »Ganz davon abgesehen, dass morgen mein Urlaub vorbei ist und ich wieder arbeiten muss.«
    »Was willst du ihm zeigen? Die halbe Maschine, die übrig geblieben ist?«, fragte sie.
    »Wenn wir ein Tuch über das kaputte Oberteil hängen, könnte es vielleicht klappen«, sagte er.
    »Ist das wirklich eine gute Idee?«, fragte sie. »Ich finde, du solltest Herrn Oberstein absagen. Aber ich will dir deinen Traum nicht zerstören. Wenn du wirklich meinst, dass es funktioniert, geh ich jetzt nach unten und suche eine Tischdecke raus. Das Sams kann sie dir hochbringen.«
    Herr Taschenbier blieb im Erfinderzimmer und kehrte den weißen Staub auf und die kleinen Gipsstücke, die überall herumlagen. Betty half ihm dabei.
    Frau Taschenbier ging mit dem Sams die Treppe hinunter. Auf halber Treppe blieb das Sams stehen, blickte Frau Taschenbier von der Seite an und fragte: »Mama, weinst du?«
    Frau Taschenbier blieb auch stehen, setzte sich auf eine Stufe und holte ihr Taschentuch heraus, um sich die Tränen abzutupfen.
    »Weinst du, weil die Maschine kaputt ist?«, fragte das Sams.
    Sie schüttelte den Kopf. »Bruno wird immer verrückter. Das sind keine ›Zustände‹ mehr. Langsam fürchte ich, er ist richtig krank. Am Ende wird man ihn noch in eine Nervenheilanstalt einweisen. Ich weiß nicht mehr weiter.«
    Das Sams setzte sich neben sie. »Wein bitte nicht, Mama«, bat es. »Vielleicht wird alles wieder gut, und Papa Taschenbier ist nicht mehr samsig, ich meine: nicht mehr krank.«

    »Es wäre wunderschön, wenn du recht hättest«, sagte sie, wischte sich eine letzte Träne mit dem Handrücken ab und ging mit dem Sams die Treppe hinunter.
    Unten suchte sie eine helle Tischdecke heraus und drückte sie dem Sams in die Hand. Das Sams rannte mit der Decke die Treppe hoch, warf sie Herrn Taschenbier zu und stürmte sofort wieder hinunter.
    Unten ging es ins Badezimmer und schloss die Tür hinter sich.
    »Es war zwar schön, dass ich einen Samsfreund hatte«, sagte es leise. »Aber damit ist jetzt Schluss. Mama Taschenbier soll nicht mehr weinen. Trofos! Ich will in die Samswelt! Trofos!«
    Keine Sekunde später war das Badezimmer leer.

Hans im Glück
    Als am Nachmittag Herr Oberstein eintraf, war Herr Taschenbier gerade dabei, draußen vor dem Haus Dachziegel aufzusammeln. Sie waren bei der Explosion hochgewirbelt worden und lagen nun im Vorgarten verstreut.
    »Taschenbier, wie sieht’s denn bei Ihnen aus?«, fragte Herr Oberstein. »Was ist denn mit Ihrem Dach passiert?«
    »Es gab eine Explosion«, fing Herr Taschenbier an.
    »Explosion?«, fragte Herr Oberstein.
    »Eine Gasexplosion«, sagte Herr Taschenbier schnell. »Es ist aber nichts Wesentliches kaputtgegangen. Nur das Dach.«
    »Verstehe«, sagte Herr Oberstein. »Dann zeigen Sie mir mal Ihre Maschine. Bin sehr gespannt.«
    »Sehr gespannt, sehr gespannt, wie ein Elefant am Meeresstrand«, trällerte Herr Taschenbier, während er die Treppe hochstieg.
    Herr Oberstein, der hinter Herrn Taschenbier ging, betrachtete erstaunt dessen Hinterkopf und fragte: »Taschenbier, seit wann färben Sie sich die Haare rot?«
    Herr Taschenbier antwortete nur: »Rote Haare sind das Wahre!«, und ging weiter fröhlich summend die Treppe hoch.
    Im Nachbarhaus stand Herr Mon vor dem großen Spiegel im Schlafzimmer. Er hatte sich mithilfe einiger Betttücher ganz in weiße Gewänder gehüllt und band sich gerade einen Turban um, als seine Frau hereinkam. Sie hatte sich ein Kopftuch aufgesetzt und trug ein langes violettes Kleid.
    »Wie ich mit Freuden sehe, willst du heute ein Scheich sein,

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