Samtheiß
deine Bewegung. Ich spüre, wie du dich unter meiner Hand öffnest. Du spreizt die Schenkel. Dein Gesäß wölbt sich mir entgegen. Die ersten Silben formen sich in deinem Mund. »Djuna«, sagst du, »nimm mich... so.«
Du bist eine läufige Wölfin. Dein Geruch hat mich über die Prärie gelockt, durch den hohen Roggen, vorbei an Baumwollfeldern und Tamarisken. Der Mond ist voll. Ich stehe auf dem Berg und beobachte dich. Deine gelben Augen sind gegen das Licht geschlossen. Dein Hals ist nach hinten gebogen, als wolltest du singen. Aber du bleibst still.
Ich finde dich auf einem Felsvorsprung. Erwartungsvoll. Auf dem Sprung. Ich nähere mich dir von hinten. Ich drücke schnüffelnd meine Schnauze gegen dich. Der Atem aus meinem Maul ist warm. Er bedeckt, was du darbietest: rosiger Anus, blühende Vulva. Feuchtigkeit sammelt sich im Pelz deiner Scham wie Nebel. Ich stupse dich an, meine Nasenlöcher blähen sich. Ein Knurren wächst in deiner Kehle, aber du bewegst dich nicht.
Meine lange Zunge rollt aus meinem Maul. Ich lecke deine Scham. Du fährst wild herum, fauchst und schnappst. Und dann springe ich: meine Zähne versinken im dicken Fell deiner Kehle. Du winselst. Deine Vorderläufe knicken ein. Du ergibst dich. Meine Zähne geben dich langsam frei. Ich lecke deine Vulva. Ich lecke, bis ich das schmecke, was mich über all die Meilen angelockt hat. Deine Genitalien hängen schwer. Ich spüre meine eigenen, voll mit dem Saft der Paarung. Ich werfe den Kopf in den Nacken und heule. Du antwortest. Für einen Augenblick richtest du dich auf. Wir stehen mit entblößten Kehlen und schreien in der Nacht.
Dann bin ich auf dir und in dir. Meine Zähne packen dich im Nacken. Du wehrst dich. Du schüttelst den Kopf, versuchst mich abzuwerfen. Dann bist du ruhig. Ich höre dein Keuchen. Ich sehe, wie dein Atem in Wolken hervorquillt aus deinem aufgerissenen Maul. Ich krümme mich über dir. Ich dringe ein, immer wieder. Jedesmal jaulst du auf. Du bebst unter mir. Wenn ich mich aus dir zurückziehe, krampft mein Körper. Der Rhythmus ist wie ein Herzklopfen, immer schneller.
»Djuna«, sagst du. »Ich will mehr von dir. Mehr.« Ich fülle dich aus mit meinen Fingern. Du bist voll und naß. Ich bin tief in deinem Anus. Dort, aber auch in deiner Vagina. Mehr von mir dort. Ich gleite in deine Nässe, bis ich dein Ende finde. Ich bewege mich schneller. Du preßt dich an mich. Und stöhnst.
Plötzlich bist du still. Du bist vollkommen passiv. Von dir kommt kein Laut, nur das Geräusch meiner Finger, die in dich dringen. Immer wieder.
Dann fällt dein Kopf zurück. Dein Kiefer klappt auf. Du stößt ein langes Heulen aus. Deine Hinterbeine geben nach. Meine Zähne lösen sich aus deinem Fell und ich falle zitternd über dich. Nässe strömt aus mir heraus, stechend und heiß; sie ergießt sich über deine Vulva. Du rollst dich weg, suhlst dich im Sand. Ich entblöße meinen Bauch vor dir. Du springst spielerisch auf mich zu. Du zerrst an meinen Brustwarzen, bis ich aufspringe und dir nachjage. Du streifst den Granitfelsen entlang, tauchst im silbergrünen Salbei auf und ab. Du springst hoch in die Luft, drehst dich und stürzt auf mich zu.
Unsere Schatten im Mondlicht sind lang. Espenlaub raschelt im Wind. Endlich nickst du, gibst mir ein Zeichen. Ich folge dir in das Weidendickicht deines Bettes. Du drehst dich ein paarmal und legst dich hin. Du leckst meine Schnauze. Ich schmiege mich an deine braune Flanke. Wir schlafen.
TERRY L. MCMILLAN
Berührungen
I ch hatte geahnt, daß an genau dem gleichen Platz vor mir schon jemand gewesen war, hatte aber diesem Gedanken keinen Raum gegeben, bis ich sie heute morgen an deiner Seite hängen sah wie eine Schultertasche. Und das, nachdem ich zugelassen hatte, daß du mich mit deinen langen braunen Händen überall berührtest und meinen Widerstand brachst, so daß ich mich fühlte, als hätte mir jemand den Boden unter den Füßen weggezogen.
Zuerst sehe ich deine schlanken langen Beine über den holprigen grauen Bürgersteig auf mich zukommen, die silbrigen Splitter im Zement funkeln wie tanzende Sterne. Aber ich war nicht geblendet, obwohl du sie so typisch elegant und dennoch angeberisch bewegt hast. Und du hast mich schon mindestens einen halben Häuserblock weit kommen sehen und deine Quadratlatschen schienen sich plötzlich nicht mehr so leichtfüßig auf dem Asphalt zu bewegen wie neulich Nacht, als wir diesen Weg gemeinsam gingen.
Stimmt, ich war’s, die in jener
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