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Samtpfoten im Schnee

Samtpfoten im Schnee

Titel: Samtpfoten im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathleen Clare
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wie gar nichts über Kinder.«
    »Ihr wisst genug, um zu erkennen, dass meine Art, mit ihr umzugehen, recht wirkungslos ist.«
    Hilflos schaute sie in seine freimütig blickenden blauen Augen. Es fiel schwer zuzugeben, dass dieser wunderbare Mann ihrer Träume Fehler hatte, aber er hatte wirklich nicht die richtige Art, mit seinem Mündel umzugehen. Er war zu nachsichtig. Es war offensichtlich, dass er seiner Nichte alles gab, was sie wollte, selbst wenn es nur um eine ihrer Lau-nen ging. Er verlangte von ihr keine Rechenschaft für ihre Missetaten. Er versuchte zwar, sie zu tadeln, aber letzten Endes beschwichtigte er sie nur. Aber das konnte Stephanie ihm nicht sagen. Es wäre zu offen.
    »Miss Blythe, soweit ich weiß, wart Ihr die Erste, die Eugenia mit Disziplin konfrontiert hat. Erinnert Ihr Euch, wie Ihr sie während des Dinners dabei ertappt habt, dass sie die Katze fütterte? Und ich weiß, dass Ihr ihr seitdem Disziplin abgefordert habt. Sagt mir, habt Ihr dabei eine besondere Methode im Sinn?«
    »Guter Gott, nein!«, rief Stephanie. Ihr Herz raste. Wollte Lord Donnington sie dafür tadeln, dass sie seine Nichte be-strafte?
    »Was ist es dann? Sie scheint sich besser zu benehmen, wenn Ihr in der Nähe seid.«
    Stephanie entspannte sich ein wenig. Offensichtlich beabsichtigte er nicht, Einwände gegen die Art zu erheben, wie sie mit seiner Nichte umging. Genau genommen schien er diese Art sogar zu schätzen.
    »Lord Donnington, ich habe keine Theorien darüber, wie man ein Kind großzieht. Ich bin ja selbst kaum aus dem Schulzimmer heraus.« Sie lachte.
    Er grinste. »Niemand würde das je vermuten, Miss Blythe.
    Ich halte Euch für eine sehr kluge und attraktive junge Da-me.«
    Attraktiv! Das Herz schlug ihr bis zum Halse. Er fand sie attraktivl Nein, sie konnte es nicht zulassen, davon beeindruckt zu sein. Sie musste nur daran denken, dass er, was seine gesellschaftliche Stellung betraf, meilenweit über ihr stand.
    »Ihr scheint überrascht«, bemerkte er.
    »Vermutlich ist man immer überrascht zu hören, was andere in einem sehen«, brachte sie heraus.
    »Das ist wohl wahr. Und was seht Ihr in mir, Miss Blythe?«
    »Ich sehe einen freundlichen Gentleman«, erwiderte sie ohne Zögern.
    »Ist das Euer erster Gedanke? Nicht mein Titel?«
    »Ich denke zuerst an Eure Freundlichkeit.« Sie fühlte, wie ihre Wangen sich röteten. »Mylord, diese Unterhaltung nimmt eine zu persönliche Wendung.«
    Er betrachtete sie aufmerksam. »Nur noch eine einzige Frage. Wie seht Ihr mich in Verbindung mit meiner Nichte?«
    O nein! Es gelang Stephanie kaum, ein Zusammenzucken zu verbergen. Was konnte sie ihm darauf sagen?
    »Die schonungslose Wahrheit, Miss Blythe«, erinnerte er sie.
    Also gut, das war genau das, was sie ihm sagen würde. Sie holte tief Luft. »Ihr seid viel zu nachsichtig mit ihr, Sir. Sie braucht Strenge und Disziplin. Sie hat zu lange keine Verantwortung für ihr Tun übernehmen müssen.«
    Er biss sich auf die Lippen. »Ja, ich weiß, Es gefällt mir gar nicht, mir das einzugestehen. Was soll ich tun?«
    Sie zuckte leicht mit den Schultern. »Lord Donnington, Ihr müsst doch andere, erfahrenere Damen kennen, die Euch weitaus besser raten könnten als ich.«
    »Eugenia gehorcht Euch besser als irgendjemandem sonst, den ich kenne. Bitte erzählt mir von Eurer Methode, Miss Blythe.«
    »Ich lasse einfach nicht zu, dass dieser kleine Satansbraten sich Dinge herausnimmt, die ...« Stephanie wurde flammend rot. »O Mylord, es tut mir Leid. Ich hätte Lady Eugenia nicht so nennen dürfen!«
    »Nun, sie ist ein Satansbraten«, sagte er langsam. »Und ich habe Euch gebeten, ehrlich zu mir zu sein. Bitte, sprecht weiter.«
    »Ich ... erlaube es Lady Eugenia nicht, mich zum Narren zu machen«, brachte sie heraus.
    »Und ich tue das.« Es war die Feststellung einer Tatsache.
    Er wusste es genauso gut, wie sie es wusste.
    »Aber Ihr müsst es doch nicht!«, drängte sie und empfand tiefes Mitgefühl mit ihm. »Es wird zu Anfang nicht leicht sein, weil Lady Eugenia glaubt, sie hat Euch um ihren kleinen Finger gewickelt, aber es wird Erfolg haben. Ihr müsst es versuchen, Lord Donnington! Ihr könnt nicht wünschen, dass sie auf diese Art aufwächst.«
    Er stützte den Ellbogen auf den Tisch und presste die Hand gegen die Stirn, als litte er unter einem schweren Kopfschmerz. »Wie soll ich es anfangen? Werdet Ihr mir helfen?«
    »Natürlich, aber es ist wirklich einfach. Gebt ihren Lau-nen nicht mehr nach, ganz

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