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Samtpfoten im Schnee

Samtpfoten im Schnee

Titel: Samtpfoten im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathleen Clare
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wir wünschen, werde ich es holen«, murmelte Stephanie.

    Lord Donnington grinste. »Ihr seht aus, als würdet Ihr Euch vor mir fürchten. Habt Ihr inzwischen noch nicht bemerkt, dass ich nicht beiße?«
    Anbändelei. Sie sah ihn argwöhnisch an. »Eure Bitte kam sehr überraschend, Mylord.«
    »Ich bin es leid, stets nur mit einem Kind als Gesellschaft zu speisen, deshalb bat ich Lady Blythe um die Freundlichkeit, Eugenia zu bitten, das Frühstück mit ihr einzunehmen.
    Das macht es zu etwas Besonderem, wisst Ihr. Also es gibt einige Dinge, die ich Euch fragen möchte.«
    »Nun gut.« Stephanie nahm einen kleinen Bissen von den Eiern und versuchte sich vorzustellen, welche Art von Mahlzeit ihre Mutter jetzt wohl durchzustehen hatte.
    »Es geht um Weihnachten«, begann David. »Es sind nur noch ein paar Tage bis dahin.«
    »Darüber sprecht Ihr besser mit meiner Tante. Ich habe hier noch nie ein Weihnachtsfest verlebt.« Sie lächelte wehmütig, als sie daran zurückdachte, wie wundervoll die Feiertage auf Blythe Manor stets gewesen waren. »Ich bin überzeugt, alles wird so nett wie nur möglich hergerichtet werden, besonders für Lady Eugenia. Betsy, unsere Köchin, hat schon damit begonnen, die Süßigkeiten zu machen.
    Aber was Efeu und Stechginster und die übrige festliche Dekoration angeht... darüber weiß ich nicht Bescheid.«
    »Ich erinnere mich an die Zeit, als ich ein kleiner Junge war«, sagte David. »Weihnachten hat meine Augen immer zum Leuchten gebracht. Donnington Hall wurde bis in den kleinsten Winkel mit Stechpalmen und Efeu geschmückt.
    Und überall hingen Mistelzweige, die ich allerdings erst zu schätzen lernte, als ich älter wurde! Alles duftete so frisch.

    Ich vermute, jetzt ist es genauso. Einige der Gäste könnten vor dem Schneesturm dort eingetroffen sein.«
    »Ihr hattet zu einer Weihnachtsgesellschaft eingeladen?«, fragte Stephanie und freute sich, dass er etwas von sich er-zählte.
    »Wir haben das bis jetzt in keinem Jahr versäumt. Die Gästeschar besteht nur aus Verwandten. Ihr denkt sicherlich, dass das nach Langeweile klingt, aber ich versichere Euch, dass meine Familie den Spaß liebt. Vielleicht beruhigt sich das Wetter bald, und wir werden alle am Silvesterabend beisammen sein, um das neue Jahr zu begrüßen.« Er nahm ein Stück Speck und kaute es nachdenklich. »Natürlich sind es jedes Jahr mal mehr, mal weniger Verwandte, die sich ver-sammeln. Dieses Jahre werden es, denke ich, wohl wieder ein paar mehr sein - das heißt, wenn alle tatsächlich eintreffen. Es hat einige Hochzeiten in unserer Familie gegeben.«
    »Es tut mir Leid, dass Ihr nicht dabei sein könnt«, sagte Stephanie ernst.
    »Ja. Nun ...« Plötzlich funkelten seine Augen vor Mutwillen. »Miss Blythe, besteht die Möglichkeit, etwas Weihnachtsgrün aufzutreiben?«
    »Es gibt einiges in Tante Carolines Garten - wenn sie uns erlaubt, etwas davon zu nehmen. Wir müssten genau auswählen, was wir schneiden wollen. Und wir müssten uns den Weg dorthin freischaufeln.« Sie biss ein winziges Stück von ihrem Toast ab. »Es wäre das Beste, Ihr würdet meine Tante danach fragen, Mylord. Wenn diese Bitte von Euch kommt, könnte sie es nicht über sich bringen, sie Euch ab-zuschlagen.«
    »In Ordnung«, stimmte er zu. »Ich möchte einfach nur, dass für Eugenia alles so nett wie möglich wird. Es ist das erste Weihnachtsfest ohne ihre Eltern.«
    »Es tut mir sehr Leid. Wir werden gewiss alles tun, was wir können, um es zu einer besonderen Zeit für sie zu machen.« Stephanie senkte den Kopf. Es gab nichts mehr zu sagen.
    »Ich würde mit Euch gern über Eugenia sprechen, und ich wünsche, dass Ihr ganz offen seid. Schonungslos offen, wenn es nötig ist.«
    Neugierig und irgendwie alarmiert hob sie den Kopf, und ihre Blicke trafen sich. »Ja, Mylord.«
    Er verzog den Mund zu einem gequälten Lächeln. »Eugenia ist ein schwieriges, nicht gerade liebenswürdiges Kind, nicht wahr?«
    »Oh, das würde ich nicht sagen, Mylord! Sie hat einige Probleme, das schon, aber...« Stephanie ließ ihre Stimme verklingen. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
    Lord Donnington beugte sich vor. »Ich weiß nicht, wie sie war, als ihre Eltern noch lebten. Die wenigen Male, die ich ihr begegnet bin, hat sie sich vorbildlich benommen. Aber das ist jetzt ganz sicher nicht mehr der Fall. Miss Blythe, was soll ich tun? Ihr könnt mir doch in dieser Hinsicht gewiss einen Rat geben.«
    »Nein«, wehrte Stephanie ab. »Ich weiß so gut

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