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Samtpfoten im Schnee

Samtpfoten im Schnee

Titel: Samtpfoten im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathleen Clare
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leicht. »Ja, er hat mich bereits darü-
    ber ausgefragt, wie wir uns kennen gelernt haben. Ich habe ihm erzählt, dass Ihr zu meiner Rettung herbeigeeilt seid, als ich mir auf dem Heimweg von der Kirche zum Haus meiner Großmutter den Knöchel verstaucht hatte.«
    »Es gefällt mir, dass Ihr den kühnen Recken in mir seht.«
    Er konnte nicht widerstehen, Grace zu necken. »Habe ich Euch damals geküsst?«
    Er wurde mit einem Stirnrunzeln bedacht. »Ganz gewiss nicht.«
    »Wie schade«, klagte er und richtete den Blick auf ihre vollen Lippen. Alexander hatte mehr als nur einen Moment der Erinnerung an das süße Entzücken gewidmet, das dieser Mund ihm bereitet hatte. Das was seltsam, wenn man bedachte, dass er daran gewöhnt war, die schönsten Frauen Englands und Russlands zu küssen, und dass nicht eine ihn dazu gebracht hatte, des Nachts wach dazuliegen.
    »Falls Ihr Euch erinnert, war es genau das, was uns überhaupt in diese Bredouille gebracht hat.«
    »Genau genommen habe ich mich besorgniserregend oft daran erinnert.«
    Der Atem stockte ihr in der Kehle, und sie starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an. Einen verrückten Augenblick lang packte Alexander das Verlangen, sie auf der Stelle in die Arme zu nehmen und zu küssen, doch die ungebetene Unterbrechung durch Mr. Wallace brachte ihn schnell wieder zur Vernunft.
    »Bei Gott, Fuchs, Ihr könnt hier doch nicht mit Eurer eigenen Verlobten flirten«, sagte er gedehnt. Seine Augen blickten hart vor Misstrauen. »Kein guter Ton, meint Ihr nicht auch.«
    Alexander biss die Zähne zusammen. »Genau genommen versuchte ich Grace gerade zu überreden, uns ihr beachtliches Talent als Pianistin zu demonstrieren.«
    »Wie entzückend«, rief Wally. »Ich muss meine inständige Bitte der des Fuchses hinzufügen.«
    Sprödes Schweigen herrschte, bis Grace ein Lächeln zu Stande brachte. »Wie könnte ich da ablehnen?«
    Nachdem Alexander Grace zum Klavier geführt und sich davon überzeugt hatte, dass alles zu ihrem Gefallen war, gesellte er sich bewusst zu der kleinen Gruppe vor dem Kamin. Lady Falwell war ihm einige Schritte entgegengegan-gen, als bezaubernde Klavierklänge durch den Raum zu fluten begannen.

    »Sie ist entzückend«, murmelte Rosalind, als beide sich umwandten, um das Mädchen am Klavier zu betrachten.
    Entzückend?
    Keine klassische Schönheit. Keine exotische Schönheit.
    Nicht einmal eine einnehmende Schönheit.
    Aber da war etwas ... sie hatte das gewisse Etwas.
    »Ja«, murmelte Alexander und ergab sich der Magie der Musik, die sie alle gefangen nahm.
    »Und sie spielt hervorragend.« Rosalind wandte sich an Graces Mutter. »Das Stück, das sie spielt, kenne ich gar nicht.«
    Arlene lächelte voller Stolz. »Grace hat es selbst kompo-niert. Sie ist sehr talentiert.«
    Alexander holte langsam und tief Luft. »Außergewöhnlich. Ganz außergewöhnlich.«

    5. Kapitel
    Widerstrebend gewöhnte Grace sich an das Ungewöhnliche.
    In den vergangenen vierzehn Tagen war sie aus ihrem Heim geworfen worden, hatte ihren ersten Kuss bekommen, war als Flittchen gebrandmarkt und dann im ganzen Dorf dafür gerühmt worden, sich den Russischen Fuchs geangelt zu haben.
    Man sollte meinen, sie wäre nunmehr unempfindlich gegen das Unerwartete.
    Doch bei ihrer Rückkehr vom Besuch im Pfarrhaus in das Cottage blieb Grace beim Anblick der vielen Kutschen vor der Tür abrupt stehen.
    »Was zum Teufel...«, stieß sie hervor, und ihre Augen wurden groß vor Überraschung, als sie Alexander, in einen eleganten Kutschermantel mit großer Pelerine gekleidet, vom ersten der Wagen heruntersteigen sah.
    »Guten Morgen, Grace.«
    Einen kurzen Augenblick war sie gefangen genommen von seiner Attraktivität. Tiefschwarzes Haar, das im blassen Wintersonnenlicht bläulich glänzte, Gesichtszüge, die wie von der Hand eines meisterlichen Bildhauers gemeißelt wirkten, faszinierend blaue Augen, deren Wärme jedes Frau-enherz stocken lassen konnte.
    Es war kein Wunder, dass sie jedes Mal zu zittern begann, wenn sie an die Küsse dachte, die er ihr gestohlen hatte.
    Grace nahm sich zusammen und wandte ihre Aufmerksamkeit dem Naheliegenden zu. Sie würde noch so wunderlich werden wie ihre Großtante Lucinda.
    »Was ist das?«, verlangte sie zu wissen.
    »Kutschen«, erklärte er ernst.
    Sie schüttelte frustriert den Kopf. Wirklich, dieser Gentleman hatte die mehr als aufreizende Angewohnheit, sie vergessen zu lassen, dass sie wütend auf ihn sein wollte. »Das sehe ich auch. Warum

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