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Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Titel: Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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auf einer Orgie gewesen, erinnerte sich Maryanne. Schon wieder fühlte sie sich wie gelähmt. „J…ja“, murmelte sie.
    „Sie ist eine sehr einfallsreiche und talentierte Frau – die perfekte Gefährtin für Marcus Wyndham.“ Lady Yardley tippte sich mit der Fingerspitze gegen die Wange und verzog ihre vollen, rot bemalten Lippen zu einem Lächeln. „Ich finde es erstaunlich, dass Dash ebenso treffsicher die perfekte Braut für sich gefunden hat.“
    „Nun, er … ich meine, ich … Vielen Dank.“ Spontan beugte Maryanne sich vor. „Aber das bin ich doch eigentlich nicht, oder? Nicht die perfekte Braut für ihn. Er ist …“ Hilflos sah sie Anne an. Sie konnte Dash nicht vor seiner Schwester einen „Lüstling“ nennen.
    „Er ist den weltlichen Dingen sehr zugewandt und äußerst erfahren, doch das ließ ihn umso naiver werden, was die wirklich wichtigen Dinge betrifft“, stellte Sophia fest. „Er gefiel sich immer darin, so zu tun, als sei er böse und verdorben. Wie Männer es gewöhnlich tun, gab er sich schlimmer, als er jemals war.“
    Anne kicherte und nippte an ihrem Tee. Störte es sie nicht, im Zusammenhang mit ihrem Bruder das Wort verdorben zu hören?
    „Er braucht eine Frau, die sich an den Dingen des Alltags erfreuen kann.“
    Unerfahren und schlicht , dachte Maryanne. Das ist es, was sie in Wirklichkeit meint. „Er … er scheint beunruhigt zu sein“, wagte sie zu sagen. „Vielleicht wegen etwas, das in London passiert ist …?“
    Es war sehr riskant, was sie da tat, und ihr Herz pochte wild vor Angst.
    Lady Yardley schaute zu den Männern hinüber. „Ah, da kommt er ja. Und an der Art, wie seine Augen leuchten, sehe ich, dass er wohl vorhat, Sie zu entführen.“ Sie winkte Dash zu, der auf sie zugeschlendert kam. „Ihr zwei seid frisch verheiratet. Du hast dich lange genug um uns gekümmert“, rief sie ihm zu. „Die liebe Maryanne macht sich Sorgen über deine Probleme in London. Ich bin sicher, das wollt ihr lieber unter vier Augen besprechen. Hast du ihr schon die faszinierende Sammlung in deinem Arbeitszimmer gezeigt, Lancelot?“
    Die erneute Benutzung von Dashs mittlerem Namen ließ Maryanne zusammenzucken. Doch Dash verbeugte sich gelassen. „Noch nicht. Meinst du, ich sollte es jetzt tun?“
    „Findest du nicht, dass es sehr wichtig ist, mit deiner Frau über die Ereignisse in London zu sprechen?“
    Erst in diesem Moment fiel Maryanne auf, dass niemand den Schuss auf Dash erwähnt hatte. Oder den Unfall mit der Kutsche. Obwohl beide Ereignisse sich als Gesprächsthemen für Lady Moredon, die besorgte Schwester, fast zwangsläufig anboten.
    Als sie an Dashs Seite das Zimmer verließ, wurde Maryanne plötzlich klar, dass Lady Moredons fröhliches Geplapper nur dazu diente, ihre Sorgen zu verbergen. In Maidenswode hatte sie Frauen gekannt, die sich ebenso verhielten und die Sorgen und Probleme in ihrem Leben verleugneten, indem sie sich ständig mit alltäglichen Dingen beschäftigten.
    War es nur der Verlust ihres Kindes, der Lady Moredon bedrückte? Oder auch etwas, das mit Dash zusammenhing?
    „Was ist das für eine interessante Sammlung, die du hier aufbewahrst?“, erkundigte sich Maryanne, um ihre Nervosität zu besänftigen und sich abzulenken, während sie über die Schwelle zu Dashs Arbeitszimmer trat.
    Als sie sich umsah, hielt sie die Luft an. Die komplette Einrichtung des Zimmers war schwarz – eine mit einer schwarzen Seidendecke verhüllte Liege, auf der sich schwarze Seidenkissen türmten, stand in der Ecke vor dem Feuer. Die Holzmöbel waren schwarz und so blank poliert, dass man sich in ihnen spiegeln konnte. Und an den Fenstern hingen schwarze Vorhänge.
    Trotz der Wärme im Raum überlief sie ein Schauer.
    „Verschiedene … Sammlungen erotischer Kunst und erotischer Texte.“ Er saß auf der Schreibtischkante, die langen Beine von sich gestreckt. Da er wieder vollständig in Schwarz gekleidet war, sah er aus wie der Teufel persönlich.
    „Komm her“, befahl er ihr.
    Als sie dicht genug vor ihm stand, griff er nach ihren Händen und zog sie noch näher an sich heran. Dann beugte er sich vor und küsste sie. Sie konnte den Cognac auf seiner Zunge schmecken.
    „Vertraust du mir?“, murmelte er an ihren Lippen.
    „Natürlich. Ich gehöre jetzt zu dir, nicht wahr?“
    Er stand von der Schreibtischkante auf, zog einen mit schwarzem Leder bezogenen Stuhl hervor und half ihr, sich auf den Sitz zu stellen. Ihr Hinterteil war nun in Höhe seiner

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