Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz
das tat es nicht?“
„Nein. Wann immer wir Geld einnahmen, wurde kaum etwas davon verwendet, um die Schulden abzuzahlen. Georgiana nahm es und gab es aus.“
„Also habt ihr Schulden, du und deine Geschäftspartnerin?“ Er ließ seine Hand an ihrem Körper hinabgleiten und kniff sie in den Nippel.
Ihre Stimme gehorchte ihr nicht mehr. Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen und ihm sagen, dass sie mehr als viertausend Pfund Schulden hatte.
„Warte hier, Liebste.“
Er hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und war im nächsten Moment verschwunden. Sie war mit ihren quälenden Gedanken wieder allein. Sie musste es ihm sagen. Unbedingt. Aber vielleicht war es besser, wenn sie ihn zunächst … erregte. Georgiana behauptete, eine Frau könne von einem Mann alles haben, wenn er hart war.
Leise wurde die Tür geöffnet, und Dash, in seinen Morgenmantel gehüllt, trat wieder ins Zimmer. Unter dem Arm trug er zwei ledergebundene Bücher.
Als er auf das Bett zukam, musste Maryanne schlucken. Eine leichte Bewegung seines Armes, und die Bücher fielen auf die Tagesdecke am Fußende des Bettes. Grinsend ließ er seinen Morgenmantel fallen und stieg zu ihr ins Bett. Dann griff er nach einem der Bücher und balancierte es aufrecht auf der Handfläche, während er sich neben ihr ausstreckte. „Ist dieses hier eines von deinen?“ Dashs schelmisches Lächeln war gleichzeitig hoffnungsvoll und lüstern. „Eine erhebende Lektüre.“
„Ich habe die Werke bearbeitet, aber ich habe sie nicht geschrieben. Allerdings gibt es ein oder zwei Szenen, die ich vorgeschlagen habe – natürlich ging es dabei nur um den Handlungsablauf.“
Sie wusste nicht genau, ob er sie necken wollte. Seine Augen glitzerten, Fältchen zuckten um seinen Mund, in seinem Grübchen lagen tiefe Schatten.
Seine Worte hatten ihr einen Stich ins Herz versetzt. Wer war die Autorin des Buches, das ihn erregte? Sie streckte die Hand aus, und er legte das Buch hinein.
„Madame Désirée“, las sie vom Buchrücken ab. „Memoiren. Das sind keine echten Memoiren, wie du wohl weißt.“
„Tatsächlich nicht? Du erschütterst meinen Glauben in die Menschheit, Liebste.“
„Sie ist sehr talentiert, nicht wahr?“, stellte sie leichthin fest. „Hast du noch mehr Bücher von ihr? Wir haben drei veröffentlicht.“
Träge streichelte er die Wölbung ihrer Hüfte unter den Laken. „Wer hat die Illustrationen gemacht? Deine Schwester?“
Sie schüttelte den Kopf. Warum überraschte es sie so sehr, dass er die Bücher besaß? Natürlich hatte er eine sexuelle Vergangenheit, über die sie so gut wie nichts wusste. Ein Teil von ihr wünschte sich, in allen Einzelheiten zu wissen, was er mit wem getan hatte.
Ihre sensible Seite wusste jedoch, dass es besser für sie war, wenn sie es sich nur vorstellte, ohne zu ahnen, ob ihre Fantasien der Wahrheit entsprachen.
Dash nahm ihr das Buch aus der Hand, blätterte darin und lächelte hinunter auf die aufgeschlagenen Seiten.
Was betrachtete er da? Was las er?
„Weißt du, woran ich denke, wenn ich diese Worte lese? Wenn ich mir die Bilder ansehe?“, wollte er von ihr wissen.
„An Sex. An Fantasien?“
„An dich. Ich stelle mir uns vor. Ich stelle mir vor, wie ich meinen Finger in dich hineingleiten lasse, während ich dir laut aus dem Buch vorlese. Oder an deinen Nippeln sauge. Oder wie du auf meinem Schwanz sitzt und mich reitest, während ich dir die erotischen Texte laut vorlese. Und du, Maryanne, stellst du dir vor, du wärest eine der Heldinnen in der Geschichte? Du könntest die Gouvernante sein, die gefangen gehalten wird, um dem lasterhaften Earl als Sexsklavin zu dienen. Oder gefangen in einem Harem, und ich würde zu deiner Rettung herbeieilen und feststellen, dass du zur Favoritin der erfahrenen Damen dort geworden bist. Und bevor wir fliehen, werden wir von einem halben Dutzend Odalisken zu einer wilden Orgie eingeladen.“
Maryanne stand in Flammen. Ihre Hände zitterten, als sie das aufgeschlagene Buch entgegennahm. Auf der linken Seite befand sich eine Illustration. Sie stammte von einer Dame – einer Dame, die bereits Großmutter war und ihre eigenen, noch minderjährigen Kinder und ihre Enkel ernähren musste.
Auf dem Bild war zu sehen, wie ein neues Dienstmädchen mit den Gepflogenheiten des Haushalts bekannt gemacht wurde. Die Novizin war an Händen und Füßen gefesselt. Sie kniete am Boden, sodass ihr nacktes Hinterteil hoch in die Luft ragte. Ihr Gesicht war zwischen den Schenkeln
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